Ausgehend von den Überlegungen einer spezialisierten beratenden und behandelnden Klinischen Sozialarbeit, die sich mit der Adressierung schwer erreichbarer Personen befasst, fragt die Arbeit nach den Grundlagen und dem Gesundheitsverständnis Klinischer Sozialarbeit sowie nach deren Handlungsmöglichkeiten, gesundheitliche Chancengleichheit herzustellen.
Die Arbeit im Gesundheitswesen ist seit jeher ein wichtiger Fokus der Sozialen Arbeit und hat die Förderung, Verbesserung und Erhaltung von psychosozialer Gesundheit zum Ziel. Neben der traditionellen Tätigkeit in der medizinischen Rehabilitation umfasst die Soziale Arbeit im Gesundheitswesen auch das Feld der Gesundheitsförderung. Hier übernimmt die Soziale Arbeit unterschiedlichste Aufgaben, beispielsweise im Krankenhaus, in der Frühförderung, im Öffentlichen Gesundheitsdienst, in der Suchtprävention, in der Psychiatrie oder in der Hospiz.
In den letzten Jahrzehnten geriet die generalistische Soziale Arbeit in Bezug auf die Gesundheitsförderung immer mehr an ihre Grenzen. Der soziale Wandel der postmodernen Gesellschaft führte zu immensem Druck im Gesundheitswesen, wodurch der Ruf nach Lösungen zunehmend lauter wurde. Seit den 1990er Jahren entwickelte sich daher innerhalb der Sozialen Arbeit ein neues Teilgebiet mit einem klinischen Profil, welches heute als "Klinische Sozialarbeit" bekannt ist. Die Klinische Sozialarbeit geht von einem biopsychosozialen Verständnis von Gesundheit und Krankheit aus, in dem die Klienten im Kontext ihrer Lebenswelt beraten und behandelt werden. Eine wichtige Aufgabe der Klinischen Sozialarbeit lieg darin, einen Teil der gesellschaftlichen Verantwortung für sozial benachteiligte Menschen oder Gruppen und ihre biopsychosoziale Versorgung im Gesundheitssystem zu übernehmen. Sozial deklassierte Personen und Gruppen sind deutlich häufiger von Krankheiten betroffen als Menschen aus höheren sozialen Schichten und zeigen dadurch einen Mehrbedarf an psychosozialer Unterstützung. Die Klinische Sozialarbeit hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, diese Menschen zu erreichen und zu behandeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Klinischen Sozialarbeit
- Gegenstand und Methode
- Zielgruppe
- Kompetenzen
- Wissen
- Können
- Haltung
- Gesundheit und Krankheit
- Gesundheits- und Krankheitsmodelle
- Biomedizinische Perspektive
- Gesundheit im Sinne der WHO
- Biopsychosoziales Gesundheitsverständnis
- Salutogenese
- Laienkonzepte
- Abgrenzung zwischen Gesundheit und Krankheit
- Gesundheits- und Krankheitsmodelle
- Klinische Sozialarbeit und gesundheitliche Ungleichheit
- Definition der gesundheitlichen Ungleichheit
- Erklärungsmodelle der gesundheitlichen Ungleichheit
- Reduktionsmöglichkeiten der gesundheitlichen Ungleichheit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Grundlagen und dem Gesundheitsverständnis der Klinischen Sozialarbeit sowie deren Handlungsmöglichkeiten, gesundheitliche Chancengleichheit herzustellen. Ausgehend von den Überlegungen einer spezialisierten beratenden und behandelnden Klinischen Sozialarbeit, die sich mit der Adressierung schwer erreichbarer Personen befasst, untersucht die Arbeit die Rolle der Klinischen Sozialarbeit im Kontext von Gesundheitsförderung und gesundheitlicher Ungleichheit.
- Biopsychosoziales Gesundheitsverständnis
- Gesundheits- und Krankheitsmodelle
- Gesundheitliche Ungleichheit
- Klinische Sozialarbeit als Fachsozialarbeit
- Handlungsmöglichkeiten der Klinischen Sozialarbeit zur Herstellung gesundheitlicher Chancengleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Klinische Sozialarbeit als eigenständige Fachsozialarbeit im Gesundheitswesen vor und beleuchtet die Entwicklung des Fachbereichs im Kontext des sozialen Wandels und der wachsenden Bedeutung von Gesundheitsförderung. Das Kapitel 2 definiert die Klinische Sozialarbeit, beschreibt ihre Zielgruppe und die wichtigsten Kompetenzen, die Sozialarbeiter in diesem Bereich benötigen. Kapitel 3 befasst sich mit dem komplexen Thema Gesundheit und Krankheit und analysiert verschiedene Gesundheits- und Krankheitsmodelle, darunter das biopsychosoziale Gesundheitsverständnis. Das Kapitel 4 beleuchtet die Bedeutung von gesundheitlicher Ungleichheit und analysiert verschiedene Erklärungsmodelle sowie Reduktionsmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen biopsychosoziales Gesundheitsverständnis, Chancengleichheit, Gesundheits- und Krankheitsmodelle, gesundheitliche Ungleichheit, Klinische Sozialarbeit und Gesundheitsförderung. Sie untersucht, wie Klinische Sozialarbeit einen Beitrag zur Herstellung gesundheitlicher Chancengleichheit leisten kann und welche Rolle sie im Kontext der gesundheitlichen Versorgung von sozial benachteiligten Menschen spielt.
- Arbeit zitieren
- Joscha Winkhardt-Enz (Autor:in), 2023, Gesundheitsförderung in der Klinischen Sozialarbeit. Grundlagen der Klinischen Sozialarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1472300