Das, was 1919 mit der Utopie „Bau der Zukunft“ bagann, kann man heute im Jahre 2002
überall in unserem Alltag wiederfinden: Stühle, Tische, Lampen, sogar ganze Gebäude. Das
Bauhaus ist in Deutschland – und nicht nur hier – eine der einflussreichsten Institutionen, die
unseren Wohnstandard über Jahrzehnte geprägt hat und auch in Zukunft voraussichtlich
prägen wird. Mit seinen innovativen und radikalen Ansätzen hat das Bauhaus eine neue
Wohnkultur geschaffen, die wahrscheinlich einen unschätzbaren Wert für unsere gesamte
Gesellschaft hat. In den folgenden Kapiteln wird das Staatliche Bauhaus in seiner Geschichte
und seiner Idee beleuchtet und erklärt.bAus der Zusammenlegung der Großherzoglichen Sächsischen Kunstgewerbeschule und der
Großherzoglichen Sächsischen Hochschule für Bildene Kunst gründet Walter Gropius am 1.
April 1919 in Weimar das Bauhaus. In den ersten Jahren, die allgemein als
„expressionistische Phase“1 beschrieben werden, ist es das Ziel, ein Gesamtkunstwerk Bau
zu erschaffen. Handwerk und Kunst sollen nicht länger als sich gegenseitig ausschließende
Bereiche angesehen werden, sondern zu einer Einheit verschmelzen. Neben dem
wissenschaftlich-theoretischen Teil des Unterrichts wird am Bauhaus vermehrt Wert auf eine
künstlerisch-praktische Ausbildung gelegt. In Werkstätten unterrichten in den ersten Jahren
bedeutende Künstler wie Johannes Itten, Gerhard Marcks, Oskar Schlemmer, Paul Klee und
Wassily Kandinsky.
Ein weiteres Ziel des Direktors Gropius ist es, eine neue Generation zu formen, die, frei von
dem Weltbild des ausgehenden 19. Jahrhunderts, autonom eine neue Gesellschaft gestaltet,
was er in dem Manisfest des Bauhauses 1919 formuliert: [...]
1 Christian Grohn, Die „Bauhaus-Idee“: Entwurf – Weiterführung –Rezeption, Berlin 1991,
S. 11.
2 Burkhard Leismann (Hrsg.), Das Bauhaus. Gestaltung für ein modernes Leben, Köln 1993, S. 15.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zeitlicher Abriss des Bauhauses
- 1919-1922
- 1922 - 1925
- 1925-1927
- 1927 1930
- 1930-1933
- Die Umsetzung der Bauhaus Idee
- Harmonisierungslehre_
- Vorkurs Grundlehre
- Werk- und Formlehre / Hauptlehre
- Bauabteilung.
- Freie Kunst
- Bühne
- Der Bauhaus Stil
- Zeitgemäße Erarbeitung einer elementaren Gestaltung
- Kontrapunktik
- Mittelpunktverschiebung
- Industrielle Serienherstellung.
- Schluss
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Bauhaus, einer einflussreichen Institution, die den Wohnstandard in Deutschland und darüber hinaus geprägt hat. Sie beleuchtet die Geschichte und die Ideen des Bauhauses und untersucht dessen Bedeutung für die Entwicklung einer neuen Wohnkultur.
- Das Bauhaus als Gesamtkunstwerk und seine Entstehung
- Die Entwicklung des Bauhauses von der expressionistischen Phase zur formalen Phase
- Die Rolle von Handwerk und Industrie im Bauhaus
- Die wichtigsten Lehren und Prinzipien des Bauhauses
- Der Einfluss des Bauhauses auf die moderne Architektur und Design
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert das Bauhaus als eine bedeutende Institution, die den Alltag von Menschen geprägt hat. Die erste Phase des Bauhauses (1919-1922) wird als „expressionistische Phase“ bezeichnet, in der das Ziel ein Gesamtkunstwerk war, das Handwerk und Kunst vereinte. In dieser Phase dominierten Künstler wie Johannes Itten, Gerhard Marcks, Oskar Schlemmer, Paul Klee und Wassily Kandinsky den Unterricht. Das Bauhaus sollte eine neue Generation formen, die autonom eine neue Gesellschaft gestalten konnte. Die zweite Phase (1922-1925) war geprägt von Umbesetzungen in der Lehre sowie einer Neuorientierung in Richtung industrielle Serienfertigung. Der Fokus verlagerte sich auf funktionale Gegenstände mit einem Zweck, während das Gesamtkunstwerk an Bedeutung verlor.
Schlüsselwörter
Das Bauhaus, Gesamtkunstwerk, Expressionismus, Formalistische Phase, Handwerk, Industrie, Serienfertigung, Gestaltung, Moderne, Architektur, Design, Johannes Itten, Walter Gropius.
- Arbeit zitieren
- Maren Volkmann (Autor:in), 2002, Das Bauhaus. Architektur in Zeiten von Expressionismus, Dadaismus und Neuer Sachlichkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14730