Vorschau auf die Arbeit:
1. Einleitung
Im Rahmen des kirchengeschichtlichen Seminars „Glaube und Geschichte“ werden verschiedene Themenkomplexe der Kirchengeschichte näher beleuchtet. Der erste Abschnitt der Arbeit behandelt die Auswirkungen der gregorianischen Reform und orthodoxer Wanderprediger auf die Entwicklung des Ketzertums im 12. Jahrhundert. Beide schufen ein spezifisch geprägtes Klima, welches den Erfolg der Ketzerprediger bzw. Ketzerpredigten beeinflusste.
Im zweiten Abschnitt werden einzelne Wanderprediger vorgestellt, die im 12. Jahrhundert predigend durchs Land zogen und sich von vorherrschenden Glaubensvorstellungen der katholischen Kirche distanzierten. Es werden in Lehre und Wirkungsgeschichte vorgestellt: Heinrich der Mönch, Peter von Bruis, Tanchelm von Antwerpen, Arnold von Brescia sowie Eon de l’Etoile. Außerdem wird ein kurzer Abriss über das frühe Katharertum gegeben.
In Abschnitt drei ist von der Bewegung der Waldenser die Rede. Von Waldes, einem Kaufmann aus Lyon, gegründet geriet sie trotz gegenteiligem Bemühen in Gegensatz zur Kirche und wurde schließlich in der Bulle »ad abolendam« als häretisch eingestuft. Neben ihrer Geschichte werden auch Überzeugungen und Positionen der Waldenser thematisiert.
2. Die Reform und Orthodoxie des Christentums
Lambert erläutert in diesem Kapitel seines Buches die These, gregorianische Reform und orthodoxe Wanderprediger hätten im 12. Jahrhundert das breite Volk bereits für die Ketzerpredigten empfänglich gemacht.
Während im 11. Jahrhundert die Ideen der Ketzer in aller Stille persönlich weiter getragen wurde und sich so langsam und teils lange Zeit unentdeckt verbreitete, zeichneten sich die Ketzer des 12. Jahrhunderts durch offene und agitatorische Predigt aus, in der sie die Gläubigen für ihre Reformen des Katholizismus gewinnen wollten. Dies ging bis hin zum Aufruf zu Revolten und Unruhen.
Die gregorianische Reform, die sich gegen Simonie und unklerikales Verhalten der Priester wandte und die Kirche zu neuer Freiheit führen wollte , unterstützte vielfach „volkstümliche Laienbewegungen“, die mit ihren Zielen sympathisierten. Solche Bewegungen enthielten nicht zuletzt auch soziale Forderungen und führten mit ihren aggressiven Agitationen gegen verweltlichten Klerus und den ihn schützenden Adel zu Unruhen und Konflikten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Reform und Orthodoxie des Christentums
- »Ketzerprediger« im 12. Jahrhundert
- Heinrich der Mönch
- Peter von Bruis
- Tanchelm von Antwerpen
- Arnold von Brescia
- Eon de l'Etoile
- Die frühen Katharer
- Die Waldenser
- Die Geschichte der Waldenserbewegung
- Die Überzeugungen der Waldenser
- Allgemeines zur Überzeugung der Waldenser
- Unterschiede in den beiden Flügeln der Waldenser
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und Verbreitung von Häresie im 12. Jahrhundert, insbesondere im Kontext der Gregorianischen Reform und der Aktivitäten von Wanderpredigern. Sie beleuchtet die Einflüsse dieser Faktoren auf die Entstehung von Bewegungen wie der Katharer und Waldenser.
- Die Auswirkungen der Gregorianischen Reform auf das Entstehen von Häresie.
- Die Rolle von Wanderpredigern im 12. Jahrhundert und deren Einfluss auf die Bevölkerung.
- Eine vergleichende Betrachtung der frühen Katharer und der Waldenser.
- Die theologischen und sozialen Ursachen für die Verbreitung häretischer Ideen.
- Der Konflikt zwischen den häretischen Bewegungen und der katholischen Kirche.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung beschreibt den Rahmen der Arbeit, die sich im Seminar "Glaube und Geschichte" mit verschiedenen Aspekten der Kirchengeschichte befasst. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der die Auswirkungen der gregorianischen Reform und orthodoxer Wanderprediger auf das Ketzertum im 12. Jahrhundert behandelt, einzelne Wanderprediger des 12. Jahrhunderts vorstellt und einen Überblick über das frühe Katharertum und die Waldenserbewegung bietet.
2. Die Reform und Orthodoxie des Christentums: Dieses Kapitel behandelt die These, dass die Gregorianische Reform und orthodoxe Wanderprediger die Bevölkerung für ketzerische Predigten empfänglich machten. Es wird der Unterschied zwischen den stillen, persönlichen Verbreitung der Ketzerideen im 11. Jahrhundert und der offenen, agitiatorischen Predigt im 12. Jahrhundert herausgestellt. Die Gregorianische Reform wird als ein Faktor dargestellt, der durch ihre Auseinandersetzung mit Missständen im Klerus und ihre teilweise Unterstützung volkstümlicher Bewegungen ungewollt zu Unzufriedenheit und Empfänglichkeit für alternative Glaubensvorstellungen beitrug. Beispiele wie die Pataria in Mailand und die Kreuzzugsbewegung mit ihren Kontakten zu östlichen häretischen Bewegungen wie den Bogomilen werden erwähnt, um die komplexen Wechselwirkungen darzustellen.
Schlüsselwörter
Gregorianische Reform, Orthodoxie, Wanderprediger, Ketzertum, Häresie, Katharer, Waldenser, 12. Jahrhundert, Kirchengeschichte, Glaube, Volksbewegungen, Bogomilen, Pataria.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Häresie im 12. Jahrhundert
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und Verbreitung von Häresie im 12. Jahrhundert. Sie konzentriert sich insbesondere auf den Kontext der Gregorianischen Reform und die Aktivitäten von Wanderpredigern, sowie deren Einfluss auf Bewegungen wie die Katharer und Waldenser.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen der Gregorianischen Reform auf das Entstehen von Häresie, die Rolle von Wanderpredigern und deren Einfluss auf die Bevölkerung, einen Vergleich der frühen Katharer und Waldenser, die theologischen und sozialen Ursachen für die Verbreitung häretischer Ideen und den Konflikt zwischen den häretischen Bewegungen und der katholischen Kirche.
Welche Personen werden vorgestellt?
Die Arbeit stellt verschiedene "Ketzerprediger" des 12. Jahrhunderts vor, darunter Heinrich der Mönch, Peter von Bruis, Tanchelm von Antwerpen, Arnold von Brescia und Eon de l'Etoile.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel über die Reform und Orthodoxie des Christentums, ein Kapitel über "Ketzerprediger" des 12. Jahrhunderts, Kapitel über die frühen Katharer und die Waldenser (inkl. Geschichte und Überzeugungen der Waldenser, mit Unterteilung in die beiden Flügel der Bewegung), und ein Resümee. Zusätzlich enthält sie eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Welche These wird in der Arbeit vertreten?
Ein zentrales Argument der Arbeit ist, dass die Gregorianische Reform und orthodoxe Wanderprediger ungewollt die Bevölkerung für ketzerische Predigten empfänglich machten. Es wird der Unterschied zwischen der stillen Verbreitung ketzerischer Ideen im 11. Jahrhundert und der offenen, agitiatorischen Predigt im 12. Jahrhundert hervorgehoben.
Welche Beispiele werden zur Veranschaulichung verwendet?
Die Arbeit nennt Beispiele wie die Pataria in Mailand und die Kreuzzugsbewegung mit ihren Kontakten zu östlichen häretischen Bewegungen wie den Bogomilen, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Reform, Orthodoxie und Häresie zu veranschaulichen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Gregorianische Reform, Orthodoxie, Wanderprediger, Ketzertum, Häresie, Katharer, Waldenser, 12. Jahrhundert, Kirchengeschichte, Glaube, Volksbewegungen, Bogomilen, Pataria.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Schmidt (Autor:in), 2007, Verfolgte Häretiker: Katharer und Waldenser, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147323