Menschen mit geistiger Behinderung sind im Vergleich zur Normalbevölkerung deutlich häufiger von traumatischen Erlebnissen betroffen. Sie haben auch eine höhere Vulnerabilität für psychische Erkrankungen. Wie und auf der Grundlage welcher Theorien und Konzepte kann die soziale Arbeit in der Eingliederungshilfe also traumasensibel gestaltet werden?
Anhand der Herleitung der Begriffe Behinderung, geistige Behinderung und Gewalt wird erläutert, warum Menschen mit geistiger Behinderung häufiger psychisch erkranken und auch häufiger Opfer von Gewalt werden. Des Weiteren wird die Entstehung und Einordnung von Traumata erörtert und die Auswirkung von traumatischen Erfahrungen auf Menschen mit geistiger Behinderung betrachtet. Besonderheiten ergeben sich für die soziale Diagnostik durch das Phänomen des Diagnostic Overshadowing und Underreporting. Dies stellt besondere Anforderungen an die Fachkräfte der Sozialen Arbeit bei der Erfassung des Falles und der Diagnosestellung. Zur Beantwortung der Frage, wie eine traumasensible Soziale Arbeit im Bereich der Eingliederungshilfe gestaltet werden kann, werden die Theorie der Lebensweltorientierung und das Konzept des pädagogischen Milieus als geeignet aufgeführt. Darauf aufbauend werden die Methoden und Ansätze der Traumapädagogik betrachtet und auf die Eingliederungshilfe übertragen. Das Konzept des sicheren Ortes verdeutlicht die Rolle der Fachkräfte und der Institution neben der Bereitstellung sicherer und verlässlicher Entwicklungsräume.
Die theoretische und konzeptionelle Verknüpfung von Lebensweltorientierung, pädagogischem Milieu, traumapädagogischen Konzepten und Methoden sowie das Konzept des sicheren Ortes bieten wesentliche Ansatzpunkte für die Gestaltung einer traumasensiblen Sozialen Arbeit in der Eingliederungshilfe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Behinderung
- Geistige Beeinträchtigung
- Geistige Beeinträchtigung und psychische Störungen
- Gewalt
- Formen von Gewalt
- Gewalt in Einrichtungen
- Trauma
- Klassifizierung von Trauma
- Entstehung von Trauma
- Behinderung
- Trauma und geistige Beeinträchtigung
- Soziale Diagnose und Trauma
- Soziale Diagnose
- Soziale Diagnostik geistig beeinträchtigter Menschen
- Gestaltung einer Trauma-sensiblen Sozialen Arbeit
- Lebensweltorientierung und pädagogisches Milieu
- Traumapädagogik
- Der Sichere Ort
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Gestaltung einer trauma-sensiblen Sozialen Arbeit in Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Sie analysiert die erhöhte Vulnerabilität von Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen gegenüber traumatisierenden Erlebnissen und den daraus resultierenden Folgen für ihre psychische Gesundheit. Das Ziel der Arbeit ist es, theoretische und konzeptionelle Ansätze für die Gestaltung einer trauma-sensiblen Sozialen Arbeit zu entwickeln und diese auf die Praxis der Eingliederungshilfe anzuwenden.
- Trauma und geistige Beeinträchtigung: Analyse der erhöhten Vulnerabilität und der spezifischen Folgen von Traumaerfahrungen für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen.
- Soziale Diagnostik und Trauma: Betrachtung der besonderen Herausforderungen der sozialen Diagnostik bei Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen, die traumatisiert sind.
- Lebensweltorientierung und pädagogisches Milieu: Einbeziehung dieser Konzepte in die Gestaltung einer trauma-sensiblen Sozialen Arbeit.
- Traumapädagogik: Anwendung von Methoden und Ansätzen der Traumapädagogik in der Eingliederungshilfe.
- Der Sichere Ort: Bedeutung der Schaffung sicherer Räume in Einrichtungen der Eingliederungshilfe für die psychosoziale Entwicklung von traumatisierten Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel erläutert die Relevanz des Themas und die Forschungsfrage der Bachelorarbeit. Es wird die besondere Vulnerabilität von Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen gegenüber Traumatisierungen hervorgehoben.
- Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Behinderung, Gewalt und Trauma. Es beleuchtet die besonderen Herausforderungen, die Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen im Kontext von Gewalt und Traumaerfahrungen begegnen.
- Trauma und geistige Beeinträchtigung: Das Kapitel behandelt die besonderen Auswirkungen von Traumaerfahrungen auf Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen. Es zeigt die spezifischen Folgen für die psychische Gesundheit und das soziale Leben auf.
- Soziale Diagnose und Trauma: Hier wird die Problematik der sozialen Diagnostik bei traumatisierten Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen diskutiert. Die Phänomene Diagnostic Overshadowing und Underreporting werden erläutert und ihre Auswirkungen auf die Diagnosestellung beschrieben.
- Gestaltung einer Trauma-sensiblen Sozialen Arbeit: Dieses Kapitel stellt verschiedene Ansätze für die Gestaltung einer trauma-sensiblen Sozialen Arbeit vor. Es werden Konzepte wie Lebensweltorientierung, pädagogisches Milieu und Traumapädagogik erläutert.
Schlüsselwörter
Geistige Beeinträchtigung, Trauma, Gewalt, Soziale Arbeit, Eingliederungshilfe, Lebensweltorientierung, Pädagogisches Milieu, Traumapädagogik, Sichere Orte, Vulnerabilität, Diagnostic Overshadowing, Underreporting.
- Quote paper
- Kristina Kroemke (Author), 2023, Traumasensible Soziale Arbeit in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung. Theoretische Grundlagen und praktische Ansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1474132