Die vorliegende Arbeit analysiert die russische Außenpolitik unter Putin anhand der Präsidentschaftsreden Putins in den Jahren 2018 bis 2023. Dazu werden mit Hilfe von MAXQDA und einer qualitativ-quantitativen Analyse Kategorien der russischen Außenpolitik identifiziert. Insgesamt werden 7 Hauptkategorien identifiziert, die ein tieferes Verständnis der aktuellen russischen Außenpolitik in der globalen Arena ermöglichen sollen. Es zeigt sich eine Kontinuität der außenpolitischen Konfliktlinien seit den 1990er Jahren, insbesondere im Umgang mit dem Westen und den postsowjetischen Staaten.
Zu den Hauptkategorien gehören beispielsweise außenpolitische Instrumente wie der Einsatz von Soft Power, außenpolitische Narrative wie Ukrainephobie oder Antiatlantismus oder auch die quantitative Hervorhebung von Staaten, die in den Diskursen am häufigsten auftauchen und somit ein Hauptmerkmal der russischen Außenpolitik darstellen. Dabei konstruiert Putin außenpolitische Narrative, die Russland als Opfer westlicher Aggression darstellen und die Notwendigkeit einer starken russischen Führung betonen. Die Arbeit betont die Bedeutung von Souveränität und Sicherheit und zeigt, wie Putin eine multipolare Weltordnung anstrebt, die den westlichen Einfluss herausfordert. Die Ergebnisse unterstreichen die anhaltende Entfremdung Russlands vom Westen und seine verstärkte Hinwendung zum postsowjetischen Raum. Die vierte Legislaturperiode gilt daher als Höhepunkt der russischen Großmachtambitionen, die vor allem durch Konfrontationen mit dem Westen und der Ukraine gekennzeichnet ist.
Die Arbeit bietet eine sehr detaillierte Aufarbeitung der Faktoren und Instrumente der russischen Außenpolitik in der vierten Legislaturperiode und gibt durch eine quantitative Analyse der rhetorischen Mittel Putins einen sehr tiefen Einblick in die Struktur der russischen Außenpolitik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Die außenpolitische Evolution Russlands
- Die Historie der russischen Außenpolitik
- Die russische Außenpolitik zwischen 1991 und 1999
- Die russische Außenpolitik zwischen 1999 und 2008
- Die russische Außenpolitik zwischen 2008 und 2012
- Die russische Außenpolitik zwischen 2013 und 2021
- Die gegenwärtige Situation
- Das Regierungssystem in Russland: Außenpolitische Entscheidungsfindung
- Theorie
- Die Theorien der Internationalen Beziehungen
- Neorealismus
- Liberalismus
- Konstruktivismus
- Weltordnungsmodelle
- Multipolarität
- Multilateralismus
- Die Narrative der russischen Außenpolitik
- Neo-Eurasismus
- Russki Mir - russische Welt
- Methodik
- Darstellung der Ergebnisse
- Außenpolitische Instrumente
- Einsatz von Soft Power und Diplomatie
- Multilateralismus
- Nukleare und militärische Abschreckung
- Wirtschaftliche Kooperation
- Außenpolitische Prioritäten
- Souveränität und Sicherheit Russlands
- Internationale Zusammenarbeit
- Stärkung der russischen Rolle im internationalen Kontext
- Rechtsnormen in den Internationalen Beziehungen
- Außenpolitische Narrative
- Ukrainephobie
- Anti-Atlantismus
- Russkij Mir
- Neo-Eurasismus
- Außenpolitische Herausforderungen
- Stabilität und Sicherheit der Weltordnung
- Ideologische Bedrohungen
- Russische Außenpolitik aus Sicht der Internationalen Beziehungen
- Neorealismus
- Konstruktivismus
- Liberalismus
- Weltordnung aus russischer Perspektive
- Russlands Internationale Beziehungen
- Staaten
- Internationale Organisationen
- Diskussion der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Struktur der russischen Außenpolitik in der vierten Legislaturperiode. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der Konzeption der russischen Außenpolitik zu zeichnen, indem die eingesetzten außenpolitischen Instrumente, Prioritäten, Narrative sowie Herausforderungen untersucht werden. Dabei sollen die Dynamiken und Motivationen, die den außenpolitischen Entscheidungen Russlands zugrunde liegen, herausgearbeitet und damit ein Einblick in die russische Denklogik und Perzeption der Weltpolitik gegeben werden.
- Analyse der außenpolitischen Instrumente Russlands
- Identifizierung der wichtigsten außenpolitischen Prioritäten
- Untersuchung der dominierenden außenpolitischen Narrative
- Erforschung der Herausforderungen für die russische Außenpolitik
- Einordnung der russischen Außenpolitik im Kontext der Theorien der Internationalen Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein, problematisiert die Forschungsfrage und beleuchtet die wissenschaftliche Relevanz der Arbeit. Der Forschungsstand gibt einen Überblick über die bereits vorhandenen Erkenntnisse zur Struktur der russischen Außenpolitik. Im weiteren Verlauf wird die Entwicklung der russischen Außenpolitik in den letzten dreißig Jahren beleuchtet und einen Einblick in die Charakteristika und Dynamiken der russischen Außenpolitik gegeben. Der theoretische Teil behandelt relevante Theorien der Internationalen Beziehungen, bestehende Weltordnungsmodelle und russische außenpolitische Narrative.
Die Methodik erläutert den Prozess der Kategorienbildung und Kodierung, der für die Analyse der Präsidialreden vor der russischen Föderalversammlung verwendet wird. Die Darstellung der Ergebnisse präsentiert die gewonnenen Erkenntnisse zu den außenpolitischen Instrumenten, Prioritäten, Narrativen und Herausforderungen. Die Diskussion der Ergebnisse setzt die gewonnenen Erkenntnisse in Bezug zu den bereits vorhandenen Studien und beleuchtet die Relevanz der Ergebnisse im Kontext der russischen Außenpolitik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Struktur der russischen Außenpolitik in der vierten Legislaturperiode und untersucht die außenpolitischen Instrumente, Prioritäten, Narrative und Herausforderungen. Schlüsselbegriffe sind: russische Außenpolitik, Präsidialreden, Föderalversammlung, Internationale Beziehungen, Neorealismus, Liberalismus, Konstruktivismus, Multipolarität, Multilateralismus, Neo-Eurasismus, Russki Mir, Ukrainephobie, Anti-Atlantismus.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2024, Rückkehr zur Großmacht oder Multilateralismus? Analyse des Aufbaus der russischen Außenpolitik in der vierten Legislaturperiode, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1474245