Durchforstet man Überschriften und Schlagzeilen im Radio, Fernsehen und Internet, so stößt man auf Äußerungen wie diese: „Lesen ist für Jungen Mädchenkram“ , „Jungen lesen nur, wenn sie müssen“ oder auch „Lesen ist weiblich“ . Fraglich erscheint nur in wie weit diese tatsächlich ins Schwarze treffen. Denn auch wenn mittlerweile nicht mehr ernsthaft in Frage gestellt wird, dass Jungen heute insgesamt weniger und auch weniger gut lesen als Mädchen, so ist noch nicht eindeutig geklärt, welche Ursachen hierfür verantwortlich sind und ob dieser Zustand unumgänglich ist. Dementsprechend möchte ich mich in dieser wissenschaftlichen Arbeit der Frage nach den Ursachen der geringeren Lesemotivation und Lesekompetenz der Jungen widmen. Im Fokus meines Interesses steht hierbei neben den geschlechtsspezifischen Themen- und Genrepräferenzen vor allem die These, dass mangelnde Identifikationsangebote der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur es den Jungen erschweren, Empathiefähigkeit aufzubauen und dadurch zu einem lustvollen Lesegenuss zu gelangen.
Inhaltsverzeichnis
- 0. EINLEITUNG
- 1. THEORETISCHE GRUNDLAGEN
- 1.1. Bestandsaufnahme aktueller Tendenzen der Lesesozialisation, des Leseverhaltens und der Lesefähigkeit von Jungen und Mädchen.
- 1.1.1. PISA
- 1.1.1.1. Aufbau der Studie und Überblick über die Ergebnisse bei PISA....
- 1.1.1.2. Geschlechtsspezifische Ergebnisse bei PISA.
- 1.1.2. IGLU
- 1.1.2.1. Aufbau der Studie und Überblick über die Ergebnisse bei IGLU ...
- 1.1.2.2. Geschlechtsspezifische Ergebnisse bei IGLU.
- 1.1.3. Weitere Erkenntnisse aus Studien und Untersuchungen der geschlechtsspezifischen Forschung
- 1.1.3.1. Leseerfahrungen und Lesekarrieren - eine Studie der Bertelsmann Stiftung.
- 1.1.3.2. Repräsentative Trendbefragung des Instituts für angewandte Kindermedienforschung
- 1.1.4. Fazit der Bestandsaufnahme
- 1.2. Die W-Fragen des Lesens. Geschlechtsspezifische Lektürepräferenzen, Lesemotivation, Lesequantität und Leseumstände.
- 1.2.1. Einige Definitionen zur geschlechtsspezifischen Lesesozialisation ……………………..
- 1.2.2. Typische Mädchenlektüre – Typische Jungenlektüre? .
- 1.2.2.1. Im Kindesalter (Primarstufe)
- 1.2.2.2. Im Jugendalter (Sekundarstufe) ..
- 1.2.2.3. Die literarische Pubertät .
- 1.2.2.4. Im Erwachsenenalter (nach der Schulzeit)
- 1.2.2.5. Fazit über geschlechtsspezifische Unterschiede im Leseverhalten aller Altersstufen ......
- 1.2.3. Theoretische Erklärungsansätze..
- 1.2.3.1. Erklärungsversuche aus der Psychologie, Linguistik und Sozialisationstheorie.
- 1.2.3.2. Erklärungsversuche aus der lesebiographischen, psychoanalytischen und Gender- Forschung.
- 1.2.3.3. Fazit der theoretischen Erklärungsansätze......
- 1.3. Literarische Figuren – Empathie – Identifikation
- 1.3.1. Annäherung an die Begrifflichkeiten.....
- 1.3.2. Literarische Figuren und Geschlechterrollen in der Gesellschaft.
- 2. EMPIRISCHE DATENERHEBUNG
- 2.1. Erkenntnisinteresse und Hypothesenbildung
- 2.2. Untersuchungsmethode
- 2.3. Stichprobe.........
- 2.4. Planung der Datenerhebung
- 2.5. Gütekriterien einer empirischen Datenerhebung......
- 2.5.1. Objektivität
- 2.5.2. Reliabilität..
- 2.5.3. Validität..
- 2.6. Der Fragebogen im Detail.
- 2.7. Durchführung der Datenerhebung…...\n
- 2.8. Räumliche und zeitliche Bedingungen der Datenerhebung.
- 2.9. Auswertungsmethode
- 2.10. Ergebnisse und Interpretation........
- 2.10.1. Fragekomplex I
- 2.10.2. Fragekomplex II..
- 2.10.3. Fragekomplex III
- 2.11. Zusammenfassung und Fazit der Ergebnisse
- Analyse der aktuellen Studienlage zum Leseverhalten von Jungen und Mädchen
- Untersuchung geschlechtsspezifischer Unterschiede in Lektürepräferenzen, Lesemotivation und Identifikationsmöglichkeiten
- Beurteilung der Rolle literarischer Figuren bei der Förderung von Lesemotivation und Identifikation
- Empirische Analyse des Leseverhaltens von Jungen in der Grundschule
- Entwicklung von Empfehlungen für die Auswahl und Gestaltung von Kinder- und Jugendliteratur, die Jungen zum Lesen motiviert
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, ob mangelnde Identifikationsangebote der Kinder- und Jugendliteratur als Ursache der männlichen Leseabstinenz betrachtet werden können. Die Untersuchung bezieht sich dabei auf das Leseverhalten von Jungen im Grundschulalter und analysiert deren Präferenzen, Lesegewohnheiten und Identifikationsmöglichkeiten mit literarischen Figuren.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 0: Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Relevanz des Themas dar.
Kapitel 1: Theoretische Grundlagen befasst sich mit der aktuellen Forschungslage zum Leseverhalten von Jungen und Mädchen und analysiert verschiedene Erklärungsansätze für geschlechtsspezifische Unterschiede.
Kapitel 2: Empirische Datenerhebung beschreibt die Durchführung einer empirischen Studie mit Jungen in der Grundschule, die sich mit ihren Lesegewohnheiten und Identifikationsmöglichkeiten beschäftigt.
Schlüsselwörter
Männliche Leseabstinenz, Kinder- und Jugendliteratur, Identifikationsangebote, Lesesozialisation, Leseverhalten, Lektürepräferenzen, empirische Forschung, Grundschule, Geschlechterrollen
- Quote paper
- Jennifer Joseph (Author), 2007, Schwache Helden für starke Jungs - Mangelnde Identifikationsangebote der Kinder- und Jugendliteratur als Ursache der männlichen Leseabstinenz?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147428