Das Verhältnis von Komik und Tragik in Samuel Becketts "En attendant Godot" und "Fin de partie" soll den zentralen Gegenstand dieser Hausarbeit darstellen.
Hierzu werden Wladimir und Estragon zunächst mit der trägen, aber auch komischen Figur Belacqua aus dem Purgatorium in Dante Alighieris "Göttlicher Komödie" verglichen sowie eine enge Verbindung zwischen ihnen und der traditionellen Figur des Clowns herausgestellt. Auch Pozzo und Lucky scheinen Parallelen zu clownesken Figuren aufzuweisen, weshalb sie ebenfalls genauer beleuchtet werden. So lustig dieser Zirkus, den Beckett hier präsentiert, auch sein mag, so bringt er dennoch seine Nachteile mit sich: Das Lachen, welches beim Leser oder Publikum entstehen soll, ist nicht immer auf durch Pantomime-Einlagen oder Clownspiele erzeugte Komik zurückzuführen; diese mündet an einigen Stellen vielmehr in grotesker Überspitzung in die Darstellung von absurder Tragik, wie z.B. der seltsamen (nicht-)vergehenden Zeit und der Ausweglosigkeit, was eher einen schwarzen Humor voraussetzt.
Godot ist jedoch nicht das einzige Stück Becketts, welches eine Kombination aus Komödie und Tragödie darstellt: Auch das – auf den ersten Blick rein tragische – "Fin de partie" weist komische Elemente, etwa die clownesken Interaktionen zwischen den Figuren Hamm und Clov, auf. Doch während im erstgenannten Stück die eher lockere und spaßige Seite zu dominieren scheint, überwiegt hier offensichtlich doch die düstere, vom Verfall geprägte Tragik.
Ein Vergleich dieser beiden sehr unterschiedlich wirkenden, bei genauerer Betrachtung aber doch eine Vielzahl an Parallelen aufweisenden Dramen wird in dieser Hausarbeit aufgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Komik in En attendant Godot
- Estragon und Wladimir als Belacqua-Figuren
- Estragon und Wladimir als Clowns
- Pozzo und Lucky als komische Figuren
- Der Übergang zur Tragik: Das Absurde und Groteske
- Die „absurde“ und „groteske“ Farce
- Die komische und die tragische Seite der absurden und grotesken Farce
- Zeitlichkeit und Ungewissheit: Die Tragik in En attendant Godot
- Die Zeitlichkeit
- Die Ungewissheit – (keine) Hoffnung auf Erlösung?
- Zum Vergleich: Fin de partie
- Die Komik in Fin de partie
- Fin de partie als absurde und groteske Farce
- Die Tragik in Fin de partie
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Verhältnis von Komik und Tragik in Samuel Becketts Stücken „En attendant Godot“ und „Fin de partie“. Die Arbeit analysiert die komischen Elemente in beiden Stücken und untersucht, wie diese Elemente zum Ausdruck der Tragik beitragen. Zudem wird der Einfluss der „absurden“ und „grotesken“ Farce auf die Dramen untersucht.
- Das Verhältnis von Komik und Tragik in Becketts Werken
- Die Bedeutung der Belacqua-Figur in „En attendant Godot“
- Der Einfluss der Clownsfigur auf die Dramen
- Die Rolle der „absurden“ und „grotesken“ Farce
- Der Vergleich zwischen „En attendant Godot“ und „Fin de partie“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die zentrale Fragestellung der Hausarbeit: das Verhältnis von Komik und Tragik in Samuel Becketts Tragikomödie „En attendant Godot“. Anschließend werden die beiden Hauptfiguren Wladimir und Estragon mit der trägen, aber auch komischen Figur Belacqua aus Dantes „Göttlicher Komödie“ verglichen. In Kapitel 2.2 werden die clownesken Züge der beiden Figuren herausgestellt und ihre Interaktion mit den Figuren Pozzo und Lucky beleuchtet. Kapitel 3 untersucht den Übergang zur Tragik, wobei die „absurde“ und „groteske“ Farce als Schlüsselkomponente der Dramen hervorgehoben werden. Die Analyse der Zeitlichkeit und Ungewissheit in „En attendant Godot“ erfolgt in Kapitel 4, wobei die fehlende Hoffnung auf Erlösung als tragischer Aspekt des Stücks betrachtet wird. In Kapitel 5 werden die komischen und tragischen Elemente von „Fin de partie“ untersucht, wobei die Parallelen zu „En attendant Godot“ aufgezeigt werden.
Schlüsselwörter
Samuel Beckett, „En attendant Godot“, „Fin de partie“, Tragikomödie, Komik, Tragik, Belacqua, Clownsfigur, „absurde“ und „groteske“ Farce, Zeitlichkeit, Ungewissheit, Hoffnung auf Erlösung.
- Quote paper
- Scarlett Rostalski (Author), 2023, Das Verhältnis von Komik und Tragik in Samuel Becketts "En attendant Godot" und "Fin de partie", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1475474