Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem politischen Denker Immanuel Kant auseinander und wird zu zeigen versuchen, dass es über das kritische Programm hinaus auch auf der Ebene der politischen Theorie Bemerkenswertes von ihm zu lesen gibt.
Kern dieser Auseinandersetzung wird die Schrift „Über den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis“ sein. Sie stellt nicht die einzige Schrift I. Kants dar, die sich mit dem Politischen beschäftigt. Vielmehr bietet sie eine geraffte Darstellung und zeichnet sich durch die Erläuterung der im Folgenden zu behandelnden Prinzipien des Staates aus.
Diesen Prinzipien und deren Untersuchung ist die vorliegende Arbeit verpflichtet. Sie versucht keine Gesamtdarstellung der kantischen politischen Philosophie, sondern beabsichtigt ein Nachdenken über die Bedingungen der Möglichkeit des Staates sowie deren Konsequenzen. Gleichwohl wird sie – wo möglich – den Bezug zu anderen bedeutenden Schriften I. Kants herstellen, um die Stellen, an denen eine zu starke Raffung der kantischen Gedanken erfolgt, zu erläutern.
Prinzipiell befasst sich der Gemeinspruch mit dem Verhältnis von Theorie und Praxis, um dieses letztlich an konkreten Verhältnissen in der Moral, dem Staatsrecht und dem Völkerrecht zu erläutern. Die vorliegende Arbeit wird diesen Bogen vom Allgemeinen zum Besonderen nachvollziehen, sodass sie sich der Gliederung I. Kants anpasst. Zuerst wird die Stellungnahme zum Verhältnis allgemein nachvollzogen (Kapitel 2) , um dann am Verhältnis im Staatsrecht, dass für die politische Theorie stellvertretend steht, behandelt zu werden. Somit beschränkt sich die Arbeit auf das zweite Kapitel des Gemeinspruchs und dort auf den ersten Teil, indem I. Kant seine grundlegenden Gedanken zum Staat entwickelt (Kapitel 3). Schließlich wird anhand der ‚Folgerungen’ für den Staat eine nochmalige Verdeutlichung der Gedanken I. Kants erfolgen.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf den kantischen Prinzipien des Staates und deren Erläuterung. Sie ist somit eine Art Propädeutik zur politischen Philosophie I. Kants. Gelingt es ihr die grundlegende Ausrichtung des kantischen Denkens in Bezug auf den Staat herauszuarbeiten, so hat sie ihren Zweck erfüllt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie und Praxis
- Vom Verhältnis der Theorie zur Praxis im Staatsrecht
- Der Selbstzweck des Staates
- Der Rechtsstaat
- Voraussetzungen eines Staatswesens
- Freiheit
- Gleichheit
- Selbstständigkeit
- Zusammenfassung
- Das Widerstandsrecht
- Ablehnungen des Rechts auf Widerstand
- Das Problem des Widerstands
- I. Kants Vermeidung des Widerstands
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Immanuel Kants politischem Denken und untersucht seine Schrift „Über den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis". Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Prinzipien des Staates, die Kant in dieser Schrift darlegt, sowie auf der Frage, wie diese Prinzipien in der Praxis umsetzbar sind. Die Arbeit beabsichtigt, ein Nachdenken über die Bedingungen der Möglichkeit des Staates und deren Konsequenzen anzustoßen.
- Das Verhältnis von Theorie und Praxis im politischen Denken Kants
- Die Prinzipien des Staates nach Kant: Selbstzweck, Rechtsstaat, Freiheit, Gleichheit, Selbstständigkeit
- Die Frage des Widerstandsrechts und Kants Position dazu
- Die Relevanz von Kants politischer Theorie für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Arbeit und ihr Thema vor: die politische Theorie Immanuel Kants und insbesondere seine Schrift „Über den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis". Sie erläutert die Zielsetzung und den Fokus der Arbeit, der auf den Prinzipien des Staates liegt.
Theorie und Praxis
Dieses Kapitel untersucht das Verhältnis von Theorie und Praxis im Allgemeinen, wie es Kant in seinem „Gemeinspruch" beschreibt. Es wird dargelegt, dass Theorie und Praxis zwar unterschiedliche Bereiche, aber dennoch eng miteinander verbunden sind. Die Urteilskraft spielt dabei eine wichtige Rolle, indem sie den Übergang von der Theorie in die Praxis ermöglicht.
Vom Verhältnis der Theorie zur Praxis im Staatsrecht
Dieses Kapitel analysiert Kants Position zum Verhältnis von Theorie und Praxis im Staatsrecht. Es werden zentrale Prinzipien des Staates nach Kant vorgestellt, wie der Selbstzweck des Staates, der Rechtsstaat und die Voraussetzungen für ein Staatswesen, darunter Freiheit, Gleichheit und Selbstständigkeit. Dieses Kapitel beleuchtet auch Kants Gedanken zur Rolle des Staates und seiner Aufgaben.
Schlüsselwörter
Immanuel Kant, politische Philosophie, Staat, Theorie und Praxis, Rechtsstaat, Freiheit, Gleichheit, Selbstständigkeit, Widerstandsrecht, "Über den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis".
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- Mathias Hetmank (Autor), 2009, Immanuel Kants "Über den Gemeinspruch" - Die Prinzipien des Staates, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147640