Soziale Beziehungen stellen seit jeher eine grundlegende Substanz unserer Gesellschaft dar. Ebenso bilden soziale Beziehungen einen bedeutenden Teil der Entwicklungsumwelt eines Menschen, wodurch sie wesentlich zur lebenslangen Entwicklung beitragen (Lang, Neyer, Asendorpf, 2005). Insbesondere im Alter gewinnen Beziehungen weitere Bedeutung, sie stärken vermehrt unser Wohlbefinden und sind eine Quelle emotionaler und instrumenteller Unterstützung.
Die Beschäftigung mit den sozialen Beziehungen älterer Menschen hat innerhalb den vergangenen Jahrzehnten gerontologischer Forschung nicht nur zahlreiche, sondern auch teilweise gegensätzliche Theorien und empirische Befunde hervorgebracht (Lang, 2000). Die Reduktion egozentrierter Netzwerke im Alter lässt sich vor allem auf den soziodemographischen Wandel in stärker entwickelten Ländern zurückführen (Winter von Lersner, 2006). Die gegenwärtige Sozialstruktur der älteren Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland ist, vergleichbar mit anderen westlichen Industrienationen, durch Tendenzen der Feminisierung, Singularisierung und Hochaltrigkeit gekennzeichnet (Lehr, 1998, zit. durch Winter von Lersner, 2006). Feminisierung des Alters bedeutet dabei, dass infolge der höheren Lebenserwartung der Frauen mit zunehmendem Lebensalter der Anteil der weiblichen Bevölkerung gegenüber der männlichen Bevölkerung überwiegt. Die Singularisierung beschreibt das Alleinleben der Frauen im Alltag, was zu einem großen Teil der Verwitwung und dessen weiteren Ausmaßen in Form von Verlusten sozialer Kontakte zuzuschreiben ist. Mit dem Begriff Hochaltrigkeit werden in der Forschung Menschen ab dem 80. Lebensjahr bezeichnet. Ab spätestens diesem Alter analysieren diverse Studien eine drastische Reduzierung eines Netzwerks sozialer Beziehungen.
Welche Einflüsse konkret auf eine Reduzierung einwirken und wie sich soziale Beziehungen im Alter verändern, soll in folgenden Ausführungen erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Veränderungen sozialer Beziehungen im Alter
- 2. Entwicklung und Einflüsse auf soziale Beziehungen im Alter
- 3. Soziale Beziehungen innerhalb der Familie
- 3.1. Ehe und Partnerschaft
- 3.2. Eltern-Kind-Beziehung
- 3.3. Beziehungen zu Geschwistern
- 4. Soziale Beziehungen außerhalb der Familie
- 4.1. Freundschaften
- 4.2. Bekanntschaften
- 5. Positive Aspekte sozialer Beziehungen im Alter
- 6. Negative Aspekte sozialer Beziehungen im Alter
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Veränderungen, Formen und der Bedeutung sozialer Beziehungen im Alter. Ziel ist es, einen Einblick in die Entwicklung und die vielfältigen Einflüsse auf soziale Beziehungen im Laufe des Lebens zu geben, mit besonderem Fokus auf die zweite Lebenshälfte. Dabei werden verschiedene Aspekte der Beziehungswelt älterer Menschen beleuchtet, wie beispielsweise die Veränderungen innerhalb und außerhalb der Familie, die positiven und negativen Aspekte sozialer Beziehungen und die Rolle von sozialen Netzwerken.
- Entwicklung sozialer Beziehungen im Alter
- Einflüsse auf soziale Beziehungen im Alter
- Soziale Beziehungen innerhalb und außerhalb der Familie
- Positive und negative Aspekte sozialer Beziehungen im Alter
- Die Rolle von sozialen Netzwerken im Alter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der sozialen Beziehungen im Alter ein und verdeutlicht die Bedeutung dieser Beziehungen für das Wohlbefinden älterer Menschen. Das erste Kapitel beleuchtet die Veränderungen der sozialen Beziehungen im Alter und zeigt die Reduktion von bedeutenden Sozialbeziehungen auf. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklung und den Einflüssen auf soziale Beziehungen im Alter, wobei verschiedene Faktoren wie Verwitwung, Tod von Freunden, berufliche Veränderungen und der Übergang in die Verrentung betrachtet werden. Das dritte Kapitel widmet sich den sozialen Beziehungen innerhalb der Familie, mit Fokus auf Ehe und Partnerschaft, Eltern-Kind-Beziehungen und Beziehungen zu Geschwistern. Das vierte Kapitel betrachtet soziale Beziehungen außerhalb der Familie, insbesondere Freundschaften und Bekanntschaften. Die positiven und negativen Aspekte sozialer Beziehungen im Alter werden in den Kapiteln 5 und 6 behandelt.
Schlüsselwörter
Soziale Beziehungen, Alter, Entwicklung, Veränderungen, Familie, Freundschaften, Bekanntschaften, Wohlbefinden, Unterstützung, Netzwerke, Demographischer Wandel, Verwitwung, Singularisierung, Hochaltrigkeit, Verrentung, Lebensverläufe.
- Citation du texte
- Daniela Manske (Auteur), 2009, Soziale Beziehungen im Alter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147651