japan liegt westlich des chinesischen festlandes im pazifischen ozean.
zwischen den inselteilen gibt es grosse klimaunterschiede, in der südlichen
hälfte der hauptinsel, im bereich tokio, osaka, hiroshima herrschen
gemässigte verhältnisse vor. frühling, sommer, herbst und winter sind klar
voneinander abgegrenzt. der wechsel der jahreszeiten hat traditionell einen
höheren stellenwert in der japanischen kultur. der sommer ist in japan heiss
und schwül, der winter kalt und trocken, das dortige klima verhält sich also
genau umgekehrt als in mitteleuropa. in japan schützt man sich daher nicht
durch dicke, mit wenigen öffnungen versehenen steinbauten gegen die
trockene hitze, sondern man setzt auf erhöhten luftdurchzug um der schwüle
zu begegnen. die hohe luftfeuchtigkeit im sommer, und die damit verbundende
erschwerte ausdünstung des körpers ist das klimatische hauptproblem. der
trockene, für das wärmeempfinden des menschlichen körpers noch kältere
winter wird durch das ozeanische klima etwas gemildert. als folge werden auf
der japanischen hauptinsel die häuser vorwiegend dem sommerklima
entsprechend gebaut. daraus ergeben sich folgende planungselemente:
· das japanische haus hat im allgemeinen günstige durchzugseigenschaften,
alle räume werden gleichmässig mit luft durchspühlt
(besonders vorteilhaft ist querlüftung). die wände weisen ein öffnungskonzept
auf, bzw. lassen sich wandtafeln und -türen gegen gitterelemente
austauschen.
· die durch das heissfeuchte klima resultierende bodenfeuchte lässt keine
einfache gründung von holzbauten zu, da sonst die bodenhölzer sofort zu
faulen beginnen würden. wohnhäuser werden deshalb aufgestelzt um
eine luftzirkulation unter dem fussboden zu ermöglichen.
· das dach ist traditionell weitausladend um schutz gegen regen und die
steil einfallende sommersonne zu gewährleisten. besonders im süden
empfielt sich der vorbau einer veranda, um die wohnräume zusätzlich
abzuschirmen. die orientierung dieser räume in den am nachmittag
sonnenintensiven westen ist zu vermeiden.
· weiters nutzt man in japan traditionell natürliche elemente wie teiche,
kleine bäche und wasserfälle um sich kühlung (auch im symbolischen
sinn) zu verschaffen. dafür charakteristisch sind auch laternen oder
glöckchen im vorhaus die den luftzug zusätzlich betonen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 01 japan.arch
- 01.01 Ursprünge
- 01.01.01 Geografie/Klima
- 01.01.02 Philosophie/Kultur
- 01.01.03 Das klassische japanische Wohnhaus
- 01.01.04 Raumarten und Raumgestaltung
- 01.01 Ursprünge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit den Besonderheiten der japanischen Architektur und Baukultur. Er beleuchtet die Einflüsse von Geografie, Klima und Philosophie auf die traditionelle japanische Architektur, insbesondere das klassische Wohnhaus.
- Die Bedeutung des Klimas für die Bauweise
- Der Einfluss des Zen-Buddhismus auf die Architektur
- Die traditionelle Raumgestaltung und ihre Funktion
- Die Raumarten im klassischen japanischen Wohnhaus
- Die typischen Elemente und Materialien der japanischen Architektur
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer kurzen Beschreibung der geografischen Lage und des Klimas Japans. Anschließend werden die philosophischen und kulturellen Einflüsse auf die japanische Architektur beleuchtet, insbesondere der Zen-Buddhismus. Es werden die traditionellen Sitten und Gebräuche im Zusammenhang mit dem Wohnen im klassischen japanischen Wohnhaus dargestellt. Der Text analysiert die verschiedenen Raumarten und ihre Gestaltung im Detail, wobei besonderes Augenmerk auf die Verwendung von Materialien und die Bedeutung von Nischen und Schränken gelegt wird.
Schlüsselwörter
Japanische Architektur, Baukultur, Klima, Philosophie, Zen-Buddhismus, Tradition, Wohnhaus, Raumgestaltung, Raumarten, Materialien, Nischen, Schränke.
- Arbeit zitieren
- Robert Scheutz (Autor:in), 2003, japan.arch - toyo ito & associates - kazuyo sejima + ryue nishizawa / sanaa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14774