Die Entwicklung der Lebenstreppe


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

29 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1. Abstract zur Hausarbeit „Die Entwicklung der Lebenstreppe“

2. Bilderverzeichnis

3. Tabellenverzeichnis

4. Einleitung

5. Lebensaltersstufen
5.1. Begriffsbestimmung
5.2. Bildelemente

6. Entwicklung der Lebensaltersstufen
6.1. Anfänge im 16./17. Jahrhundert
6.2. Blütezeit im 18. und 19. Jahrhundert
6.3. Neuzeit

7. Bedeutung der Lebensaltersstufen
7.1. Allgemeine Bedeutung
7.2. Generationenbezogene Bedeutung

8. Lebensaltersstufen in der heutigen Zeit
8.1. Vorkommen und Verwendung
8.2. Symbolik

9. Zusammenfassung

10. Schlussfolgerung und Fazit

11. Literaturverzeichnis

12. eidesstattliche Erklärung

1. Abstract zur Hausarbeit „Die Entwicklung der Lebenstreppe“

Lebensaltersstufen stellten über mehrere Jahrhunderte ein Vorbild vieler Menschen in der Lebensführung dar. Meist in Form einer zweiseitigen Treppe, wurden einzelne Entwicklungs- und Karrierestufen des Lebens verbildlicht. Ihren Ursprung fanden diese Lebensstufen im 15. Jahrhundert und entwickelten sich schnell zu einem, nach heutigem Verständnis, Kultobjekt. Mit dem 1. Weltkrieg verschwand die Erscheinung der Lebens-altersstufen wieder fast komplett.

Die Bildnisse veränderten sich in den Jahrhunderten nicht nur durch die fortschreitende Technisierung. Diese Veränderungen soll versucht werden, mit der anzufertigen Belegarbeit zu untersuchen. Einzelne Bildnisse aus den verschiedenen Jahrhunderten sollen der Analyse zu Grunde liegen. Geklärt werden soll, welche Symbolik die Treppen anfänglich ausdrückten und welche Entwicklung die Treppen genommen haben. Von besonderem Augenmerk bei der Betrachtung, soll dabei die Frage sein, welche Bedeutung die Lebensaltersstufen für die Menschen eigentlich genau hatten. Auch die Frage, warum die Lebenstreppe plötzlich wieder verschwand soll versucht werden zu untersuchen. Abgeschlossen werden soll die Arbeit mit einem kleinen Exkurs, der sich mit der Frage beschäftigen soll, ob die Lebensaltersstufen heute wirklich nicht anzutreffen sind. Die Hausarbeit soll allgemeinsoziologischen Charakter haben.

Life stairs has been a model of many people in the lifestyle about several centuries. A two sites stairs shows the career and evolution of life. Origin in the 17th century, they become a cult item till the World War 1st.. At this time, it suddenly disappears.

Over the years, the elements of the pictures changes very often. This assignment tries to display these changes. Single portraits from the different centuries should form the basis of the analysis. Important should be the question, what the life stairs want to express first and how it changed over the years. Also the question, why it around the World War 1st so fast disappeared should be tried to clear. At the end there is an excursus, which wants to display, if there is any utilization for the life stairs in modern times, and if so, for what is it used. This assignment should be a general-sociological work.

2. Bilderverzeichnis

Abbildung 1 Die neun Lebensalter des Mannes (1540)

Abbildung 2 Les ages de l’homme et à quells animauk il ressemble (1614)

Abbildung 3 Auff und Nidergang Deß Weiblichen alters (1650)

Abbildung 4 Das Stufenalter des Menschen (1835)

Abbildung 5 Das Stufenalter des Mannes (19. Jahrhundert)

Abbildung 6 Die Stufenalter der Frau (19. Jahrhundert)

Abbildung 7 Lebenstreppe (jüdische Oblate, 1905/10)

Abbildung 8 Lebenstreppe (1954)

Abbildung 9 Die vier Altersstufen der Royal-Rangers (zeitgenössisch)

Abbildung 10 Lebensstufen (zeitgenössisch)

3. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Tiersymbole des menschlichen Alters in der Alterstreppe

Tabelle 2 Begräbnisrede aus Brandenburg

4. Einleitung

In den vorangegangenen Jahrhunderten gab es sehr viele Bildnisse zum Lebensablauf des Menschen. Schon im Mittelalter konnte man die ersten Gliederungen zum Ablauf des Lebens finden (vgl. Ehmer 2005, 269). Mit zunehmender Verbreitung vereinheitlichten sich die Darstellungen zu einer Treppe, die man bis in das 20. Jahrhundert hinein verwendete. Diese angesprochenen Darstellungen werden Lebensaltersstufen oder Lebenstreppe genannt.

Diese Lebenstreppe sah nicht beständig gleich aus, sondern veränderte sich in den Jahrhunderten, nicht nur durch die fortschreitende Technisierung. Die anfängliche stark religiöse Symbolik verschwand zunehmend und wurde durch für den Menschen gewohntere Szenen ersetzt. Dies ist eine interessante Tatsache, die versucht werden soll, mit der vorliegenden Belegarbeit zu untersuchen. Geklärt werden soll, durch welche Symbolik die Intention der Treppen anfänglich ausdrückt wurde und welche Entwicklung die Treppen genommen haben. Von besonderer Wichtigkeit bei der Betrachtung, soll dabei die Frage sein, welche Bedeutung die Lebensaltersstufen für die Menschen eigentlich genau hatten. Eine weitere Frage, die es zu beleuchten gibt, ist, warum die Lebenstreppe beginnend mit dem 1. Weltkrieg, nach dem 2. Weltkrieg endgültig verschwand. Abschließend soll ein Exkurs klären, ob es heute noch Verwendungen für die Lebensaltersstufen gibt und wie diese aussehen.

5. Lebensaltersstufen

5.1. Begriffsbestimmung

Bereits im 13. Jahrhundert gab es die ersten Überlegungen, dass das Leben als ein Auf und Ab verläuft (vgl. Ehmer 2005, 269). Deshalb konnte man schon Darstellungen finden, in denen das Leben in Form von Kreisen, Rädern oder Bäumen verbildlicht wurde (vgl. Ehmer 1996, 54). Diese wurden mit zunehmender Zeit in eine lineare Form gebracht, wodurch sich die zu untersuchende Darstellungsform entwickelte. Lebensaltersstufen, oder auch Lebenstreppe genannt, bezeichnen ungefähr seit dem 16. Jahrhundert eine bildliche Darstellungen des menschlichen Lebens. Die ersten nachgewiesenen Bildnisse stammen aus der Zeit um 1540 von Jörg Breu dem Jüngeren (Abbildung 1) und Cornelius Anthonisz (vgl. Ehmer 1996, 54). Der menschliche Lebenslauf wird auf diesen Altersstufendarstellungen mittels einer steigenden und einer fallenden Treppe verbildlicht (vgl. Ehmer 1996, 54). Ein Jahrzehnt der menschlichen Entwicklung wird dabei von jeweils einer Stufe dargestellt (vgl. Ehmer 1996, 54). Es finden sich also zumeist zehn Stufen, wobei man bei frühen Darstellungen auch anderen Stufenanzahlen (vier, sieben, neun oder elf Stufen) vorfand (vgl. Ehmer 1996, 54f). Die dekadische Unterteilung setzte sich jedoch allmählich durch. Bis zu den 40iger Jahren des Lebens steigt die Treppe an. Den höchsten Punkt hat sie mit den 50iger Jahren des menschlichen Lebens erreicht. Ab diesem Zeitpunkt sinkt die Treppe wieder bis hin zum Tod bei 90 oder 100 Jahren.

Diese Aufteilung des Lebens in diese Stufenanzahl resultiert aus mathematischen, philosophischen und astronomischen Überlegungen des Mittelalters (vgl. Ehmer 1996, 54). Man nahm allgemein an, dass das Leben des Menschen mit dem täglichen Auf- und Untergang der Sonne oder den vier Jahreszeiten vergleichbar wäre. Der Höhepunkt des Lebens in den 50iger Jahren ist ein Ergebnis der allgemeinen Vorstellung, dass der Mensch in diesen Jahren seines Lebens der Vollendung am nächsten kommt(vgl. Ehmer 2005, 269).

5.2. Bildelemente

Auf den im vorangegangenen Abschnitt erwähnten Treppen, kann man je nach Altersstufe, Personen finden, die die Entwicklung des Menschen darstellen. Diese reichen von der frühen Kindheit, die meist durch Kleinkinder, oder Babys symbolisiert werden, über Erwachsene, bis hin zu alten Menschen, teilweise in Schaukelstühlen. Je nach Veröffentlichungsdatum variieren die Personen in der Anzahl auf einer Stufe, Kleidungsstill und Darstellungsweise (vgl. Ehmer 1996, 55). Die genauen Unterschiede werden in den folgenden Abschnitten untersucht.

Tabelle 1 Tiersymbole des menschlichen Alters in der Alterstreppe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Hareven, Tamara (Hg.) (1996): Aging and Generational Relations over the Life Course: a historical and cross-cultural perspective; Berlin/New York: de Gruyter; Seite 66.

Neben den Personen, wird das menschliche Alter zusätzlich noch durch Tiere und Sprüche dargestellt (vgl. Ehmer 1996, 55). Eine genaue Gegenüberstellung der Tiere, die die jeweiligen Alter symbolisieren befindet sich in Tabelle 1. Die Auswahl der Tiere erscheint logisch. Von Jungtieren wie einem Kalb entwickelt sich der Mensch. Mit zunehmendem Alter werden die Tiere größer und bedeutender. Sowohl von einem Löwen, als auch einem Fuchs nimmt man als stark, in Falbeln als schlau, wahr. Es ist nicht verwunderlich, dass diese Tiere für die Lebensstufen verwendet werden, in denen der Mensch nach gängiger Meinung am Vollkommensten ist. Auffällig an diesen Tiersymbolen ist, dass das weibliche Geschlecht komplett durch fliegende Tiere dargestellt werden. Auch die Assoziationen, die man mit den Tieren verbindet sind andere. Eine Henne, die die Frau in den 50iger Jahren verbildlicht, symbolisiert eher eine Person, die auf die Familie aufpasst. Der Pfau, für eine Frau zwischen 40 und 50 Jahren zeugt vor allem, aufgrund seines Schwanzes, von Eleganz und Schönheit. Es zeigt sich an dieser Stelle also, dass der Stand und die Vorgaben an das Lebensziel von Männern und Frauen in der damaligen Zeit unterschiedlich gewesen sind.

Tabelle 2 Begräbnisrede aus Brandenburg

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Hareven, Tamara (Hg.) (1996): Aging and Generational Relations over the Life Course: a historical and cross-cultural perspective; Berlin/New York: de Gruyter; Seite 67.

In Tabelle 2 befindet sich eine Leichenrede. In ähnlicher Form sind solche Sprüche auch auf den frühen Holzschnitten anzutreffen. Sie beschreiben ebenfalls das menschliche Alter. Neben den direkten Darstellungen der Personen und den Tiersymbolen beschreiben diese Sprüche ebenfalls den Umgang mit dem Alter. Wie genau man mit älteren Menschen in dieser Lebenszeit umgegangen ist, soll in den nachfolgenden Abschnitten beschrieben werden.

Neben den angesprochenen Treppen sind auf den Bildnissen noch viele weitere Elemente zu erwähnen. Allen voran sind hier die Darstellungen des Todes und der Symbolik des Lebens nach dem Tod zu nennen. Wie aus den Abbildungen zu erkennen ist, konnte man sowohl Skelette, als auch Teile eines Skelettes, wie Totenköpfe, finden. Auch himmlische Elemente, wie Engel, befinden sind in den Darstellungen. Im Bogen der Treppe in Abbildung 1 kann zusätzlich noch ein weiteres Element zum Tod erkennen. Hier findet sich das Jüngste Gericht, welches am Ende des Lebens über den Menschen urteilt und ihn so entweder in den Himmel aufsteigen lässt, oder in die Hölle fahren lässt.

Über die Jahrhunderte veränderten sich die Symbole auf den Lebenstreppen. Jedoch übernahmen oftmals andere Elemente die Bedeutung der ursprünglichen Symbole. Die genaue Entwicklung der Lebenstreppe und die veränderte Symbolik soll dabei im nach-folgenden Abschnitt beleuchtet werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Die Entwicklung der Lebenstreppe
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Institut für Soziologie)
Veranstaltung
Seminar: Die Individualität der Gesellschaft: Biografie und Karriere
Note
1,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
29
Katalognummer
V147746
ISBN (eBook)
9783640584185
ISBN (Buch)
9783640583706
Dateigröße
2784 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Lebenstreppe, Soziologie, Entwicklung, life stairs
Arbeit zitieren
Marcus Raschke (Autor:in), 2009, Die Entwicklung der Lebenstreppe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147746

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Die Entwicklung der Lebenstreppe



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden