Simone Lucie-Ernestine-Marie-Bertrand de Beauvoir wurde am 9. Januar 1908 als ältere von 2 Schwestern in Paris geboren. Dort wuchs sie, katholisch geprägt durch ihre Mutter auf. Aufgrund der Verarmung in Folge des Ersten Weltkrieges der Familie konnte Simone de Beauvoir nicht, wie in dieser Zeit in Frankreich üblich, vermählt werden, da ihre Eltern nicht über die übliche Mitgift verfügten, sondern musste sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. So studierte sie Philosophie, gemeinsam mit Jean Paul Sartre, den sie während des Studiums kennenlernte, an der Universität Sorbonne in Paris und wurde anschließend eine der ersten Philosophielehrerinnen Frankreichs. Nachdem sie einige Jahre als Lehrerin in Marseille und Rouen gearbeitet hatte, lehrte sie, so wie auch Sartre, mit dem sei eine lebenslange Freundschaft und Liebesbeziehung führte, ab 1936 in Paris. Dort entstanden auch ihre Romane, sowie ihr 1949 geschriebenes und wohl bekanntestes Werk Das andere Geschlecht (im Original: Le Deuxiéme Sexe), in welchem sie die These vertritt, die Unterdrückung der Frau sei gesellschaftlich bedingt, sie basiere nicht auf naturgegebenen Gründen. Die Männer hätten, so Beauvoir, die Frauen zum „anderen Geschlecht“ degradiert, da der Mann sich als das Absolute, als Subjekt setzt und die Frau die Rolle des Objektes zugewiesen bekomme. Ein Wesen der Frau, gebe es nicht, es sei ein von dem Mann erfundener Entwurf.
In dieser Arbeit soll der Fokus auf dem Kapitel Die Liebende von Simone de Beauvoirs Werk liegen, es soll dargelegt werden, wie die Liebende sich in ihrer Liebe und durch den Mann zu realisieren versucht und inwiefern dieser Versuch der Realisation problematisch ist. Zu diesem Zweck soll zuerst die Liebe des Mannes charakterisiert werden, in der die Frau als Objekt nur eine Beschäftigung darstellt, da dies für Position der Frau von großer Bedeutung ist. Anschließend soll dargestellt werden, wie die Frau sich innerhalb der Liebe zu realisieren versucht und wie sie sich durch diese Realisation bemüht, sich aus ihrer, durch ihre Erziehung bedingte Immanenz zu befreien.
Am Ende der Arbeit soll aufgezeigt werden, wie für Simone de Beauvoir eine gleichberechtigte Liebe möglich sein könnte und welche Voraussetzungen hierfür notwendig wären.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2.1 DIE LIEBE DES MANNES
- 3. DIE LIEBE DER FRAU
- 3.1 WIE DIE FRAU LIEBT
- 3.2 WARUM DIE FRAU SO LIEBT, WIE SIE ES TUT
- 4. WIE EINE GLEICHBERECHTIGTE LIEBE MÖGLICH IST
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Simone de Beauvoirs Betrachtung der Liebe zwischen Mann und Frau, insbesondere die Problematik der Realisierung der Frau in der Liebe und die Möglichkeiten einer gleichberechtigten Beziehung. Der Fokus liegt auf der Darstellung der unterschiedlichen Positionen von Mann und Frau in der Liebe und den daraus resultierenden Herausforderungen.
- Die unterschiedlichen Ausgangspositionen von Mann und Frau in der Liebe.
- Der Versuch der Frau, sich in der Liebe zu realisieren und ihre Immanenz zu überwinden.
- Die Rolle der gesellschaftlichen Strukturen in der Gestaltung der Liebesbeziehung.
- Die Problematik der einseitigen Ansprüche in der Liebe.
- Möglichkeiten einer gleichberechtigten Liebe.
Zusammenfassung der Kapitel
1. EINLEITUNG: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Kontext von Simone de Beauvoirs Werk "Das andere Geschlecht" und die zentrale These der gesellschaftlich bedingten Unterdrückung der Frau. Sie umreißt den Fokus der Arbeit auf die Darstellung der Liebe zwischen Mann und Frau und die Problematik der Realisierung der Frau in der Liebe.
2.1 DIE LIEBE DES MANNES: Dieses Kapitel charakterisiert die männliche Perspektive auf die Liebe, geprägt von bereits vorhandener Subjektivität und gesellschaftlicher Legitimation. Der Mann benötigt die Liebe der Frau nicht für seine Selbstbestätigung, nimmt sie aber gerne an. Seine Liebe ist nicht in gleichem Maße erwidert, da er die umgekehrten Ansprüche der Frau nicht erfüllen kann oder will. Er integriert die Frau in sein Leben, aber nicht in dem Maße, dass seine eigene Position gefährdet wäre. Die Frau ist für ihn ein Objekt unter anderen, ein Wert, der seine Befriedigung dient, aber nicht essentiell für seine Existenz ist.
3. DIE LIEBE DER FRAU: Dieses Kapitel beschreibt den Versuch der Frau, sich in der Liebe zu realisieren und ihre Immanenz zu überwinden. Durch die Liebe sucht die Frau nach Anerkennung und Bestätigung ihrer Existenz, nach einer Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen. Dieser Versuch wird durch die einseitige Perspektive des Mannes und die gesellschaftlichen Strukturen behindert. Die Frau befindet sich in einer Abhängigkeit von der männlichen Anerkennung, ohne jedoch ihre eigene Subjektivität und Autonomie vollständig entfalten zu können.
4. WIE EINE GLEICHBERECHTIGTE LIEBE MÖGLICH IST: Dieses Kapitel befasst sich mit den Voraussetzungen für eine gleichberechtigte Liebe zwischen Mann und Frau. Es hinterfragt die bisherigen gesellschaftlichen und individuellen Strukturen, die zu einer Ungleichheit in der Beziehung führen. Es wird diskutiert, wie beide Partner gleichermaßen die Möglichkeit haben sollten, ihre Subjektivität zu leben und sich in der Liebe zu verwirklichen, ohne Abhängigkeiten oder Ungleichgewichte. Der Fokus liegt hier auf der Erreichung eines gemeinsamen Raums der gegenseitigen Anerkennung und Wertschätzung.
Schlüsselwörter
Liebe, Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht, Mann, Frau, Subjektivität, Objekt, Immanenz, Transzendenz, Gleichberechtigung, gesellschaftliche Strukturen, Realisierung, Abhängigkeit.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Liebe bei Simone de Beauvoir
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Simone de Beauvoirs Betrachtung der Liebe zwischen Mann und Frau, insbesondere die Problematik der Realisierung der Frau in der Liebe und die Möglichkeiten einer gleichberechtigten Beziehung. Der Fokus liegt auf den unterschiedlichen Positionen von Mann und Frau in der Liebe und den daraus resultierenden Herausforderungen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die unterschiedlichen Ausgangspositionen von Mann und Frau in der Liebe, den Versuch der Frau, sich in der Liebe zu realisieren und ihre Immanenz zu überwinden, die Rolle gesellschaftlicher Strukturen in der Liebesbeziehung, die Problematik einseitiger Ansprüche und Möglichkeiten einer gleichberechtigten Liebe.
Wie wird die Liebe des Mannes dargestellt?
Die männliche Perspektive auf die Liebe wird als geprägt von bereits vorhandener Subjektivität und gesellschaftlicher Legitimation beschrieben. Der Mann benötigt die Liebe der Frau nicht zur Selbstbestätigung, nimmt sie aber gerne an. Seine Liebe ist nicht in gleichem Maße erwidert, da er die umgekehrten Ansprüche der Frau nicht erfüllen kann oder will. Er integriert die Frau in sein Leben, aber nicht so, dass seine eigene Position gefährdet wäre. Die Frau ist für ihn ein Objekt unter anderen.
Wie wird die Liebe der Frau dargestellt?
Die Arbeit beschreibt den Versuch der Frau, sich in der Liebe zu realisieren und ihre Immanenz zu überwinden. Durch die Liebe sucht die Frau Anerkennung und Bestätigung ihrer Existenz, eine Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen. Dieser Versuch wird durch die einseitige Perspektive des Mannes und gesellschaftliche Strukturen behindert. Die Frau ist abhängig von männlicher Anerkennung, ohne ihre Subjektivität und Autonomie vollständig entfalten zu können.
Welche Möglichkeiten für eine gleichberechtigte Liebe werden diskutiert?
Das letzte Kapitel befasst sich mit den Voraussetzungen für eine gleichberechtigte Liebe. Es hinterfragt gesellschaftliche und individuelle Strukturen, die zu Ungleichheit führen. Es diskutiert, wie beide Partner gleichermaßen ihre Subjektivität leben und sich in der Liebe verwirklichen können, ohne Abhängigkeiten oder Ungleichgewichte. Der Fokus liegt auf einem gemeinsamen Raum gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Text?
Schlüsselwörter sind: Liebe, Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht, Mann, Frau, Subjektivität, Objekt, Immanenz, Transzendenz, Gleichberechtigung, gesellschaftliche Strukturen, Realisierung, Abhängigkeit.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel über die Liebe des Mannes, ein Kapitel über die Liebe der Frau (unterteilt in "Wie die Frau liebt" und "Warum die Frau so liebt, wie sie es tut") und ein Kapitel über die Möglichkeiten einer gleichberechtigten Liebe.
Wo finde ich weitere Informationen zu Simone de Beauvoirs Werk?
Diese Arbeit bezieht sich auf Simone de Beauvoirs Werk "Das andere Geschlecht". Weitere Informationen finden Sie in wissenschaftlichen Datenbanken und Bibliotheken unter dem Titel "Das andere Geschlecht" und dem Namen "Simone de Beauvoir".
- Quote paper
- Anna Buder (Author), 2009, Die Liebe der Frau - und wie sie durch den Mann geformt wird, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147865