Wozu braucht man eigentlich eine Beratung oder Therapie?
Meiner Meinung nach ist das Aufsuchen eines Beraters oder eines Therapeuten immer ein Anlass, entstandene Probleme oder ein Leiden, das die verschiedensten Facetten des Lebens betreffen kann, mit einem Mitmenschen teilen zu wollen, dem die Kompetenz und auch die Autorität zugetraut wird, dieses bewerkstelligen zu können.
Natürlich heißt das nicht, dass man bei jeder schwierigen Situation mit der man konfrontiert wird, einen Berater oder Therapeuten benötigt, denn selbstverständlich werden Probleme auch außerhalb von Beratungsstellen oder Therapiepraxen besprochen und gelöst, aber gerade solche Probleme, die einer gewissen Distanz bedürfen, können meist einfacher in Beratungen/ Therapien mit einer neuen, unbeteiligten Person besprochen und aufgrund dessen bestenfalls gelöst werden.
Berater und Therapeuten stellen keine Rezepte aus und sie geben (meist) auch keine Ratschläge, sondern sie lassen den Gesprächspartner so agieren, wie er es für richtig hält und ermöglichen es diesem im Idealfall somit seine eigenen Kräfte, Möglichkeiten und Grenzen zu erkennen und zu erfahren.
Es geht in einem Beratungsgespräch nicht um Geständnisse der eigenen Schwächen oder um Schuldzuweisungen. Ein beratendes/therapeutisches Gespräch ist keine Beichte vor einer höheren Instanz. Es sollte niemals fordern, aber immer fördern, denn ein anregendes Berater – Klientenverhältnis ist immer richtungsgebunden und fast ausschließlich auf einen erfolgreichen Entwicklungsprozess des Klienten ausgerichtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Einbeziehung des Kontext – Die Wirklichkeit in der wir leben...
- Präsenz
- Das Berater - Klientverhältnis
- Grundhaltungen und Grundbedürfnisse
- Kommunikation
- Der „therapeutische“ Dialog
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit der Erfolg einer systemtheoretisch orientierten Beratung von einer gelingenden Kommunikation und der dadurch im Beratungsprozess entstehenden zwischenmenschlichen Beziehung von Berater und Klient abhängt.
- Einbeziehung des Lebenskontextes jedes Klienten
- Notwendigkeit einer vollkommenen Präsenz in der Beratung
- Das Berater-Klient-Verhältnis: personale Begegnung und Kommunikation
- Die Bedeutung des „therapeutischen“ Dialogs
- Der Einfluss von Kommunikation auf den Erfolg der Beratung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung von Beratung und Therapie. Der Hauptteil beleuchtet die Einbeziehung des Lebenskontextes jedes Klienten, die Notwendigkeit von Präsenz in der Beratung sowie die Bedeutung des Berater-Klient-Verhältnisses. Dieses wird anhand von Grundhaltungen und Grundbedürfnissen, Kommunikation und dem „therapeutischen“ Dialog näher betrachtet.
Schlüsselwörter
Systemtheoretische Beratung, Kommunikation, zwischenmenschliche Beziehung, Berater-Klient-Verhältnis, „therapeutischer“ Dialog, Lebenskontext, Präsenz.
- Quote paper
- Julia Lieder (Author), 2007, Warum die Konstruktion einer gemeinsamen (sprachlichen) Wirklichkeit zwischen Berater und Klient den Erfolg einer Beratung bestimmt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148019