„Investmentbanker und Börsianer haben sich in einen besinnungslosen Rausch getrunken. Jetzt ist es an der Zeit, das Komasaufen auf den Finanzmärkten zu beenden.“
Die internationale Finanzwelt hat sich zu einem großen Spielkasino entwickelt, in dem sich große Banken, Investmentfondsgesellschaften und andere vermögende Finanzmarktakteure tummeln, um durch gezielte Geldeinsätze
an den Spieltischen - den weltweiten Finanzmärkten - möglichst
hohe Gewinne zu erzielen. Spekulanten investieren nicht mehr in die „Realwirtschaft“, was Arbeitsplätze schafft, Güter produziert und Dienstleistungen hervorbringt, sondern in die „Kasinowirtschaft“, bestehend aus Devisengeschäften, Anleihen
und weiteren komplexen Finanzkonstrukten. Während die Finanzmarktakteure die großen Gewinner dieses Spieles sind, kann es jedoch verheerende Folgen für die Weltwirtschaft haben. So besteht die Gefahr, dass Finanzmärkte weltweit instabil werden, Währungen kollabieren und im schlimmsten Fall Finanzkrisen globalen Ausmaßes folgen.
Im Interesse, eine stabile Weltwirtschaft zu schaffen, kommen immer wieder Ansätze zur Regulierung der Finanzmärkte auf. Einer dieser Ansätze ist der 1972 formulierte Vorschlag von James Tobin, eine Steuer auf internationale Devisengeschäfte zu erheben. Erklärtes Ziel der Steuer ist die Verringerung der Devisenflüsse. In dieser Arbeit soll dargelegt werden, ob
eine Devisenumsatzsteuer nach dem Modell von Tobin den in sie gelegten Erwartungen gerecht werden kann, oder ob es anderer bzw. zusätzlicher Mittel bedarf, um die Wirtschaft und Finanzmärkte in Zeiten der Globalisierung weltweit zu stabilisieren.
Das erste einleitende Kapitel beschreibt zunächst, wie spekulative Devisengeschäfte an den Finanzmärkten ablaufen und welche Konsequenzen sie für den Finanzsektor nach sich ziehen. In den nächsten Abschnitten werden die Funktionsweise und Ziele der Tobin-Steuer als regulierende Maßnahme erklärt. Darauf folgend werden ihre möglichen Auswirkungen kritisch analysiert, was mittels eines abschließenden Resümees abgerundet wird.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Spekulative Devisengeschäfte an den Finanzmärkten
- 2.1 Wie Devisen gehandelt werden
- 2.2 Destabilisierende Wirkung von Spekulationsgeschäften
- 2.3 Auswirkungen der kurzfristigen Devisentransaktionen auf die Wirtschaft
- 2.3.1 Hot Money
- 2.3.2 Überliquidität
- 3 Die Grundidee Tobins einer Devisenumsatzsteuer
- 3.1 Geschichtliche Einordnung
- 3.2 Funktionsweise der Tobin-Steuer
- 3.3 Die Ziele der Tobin-Steuer
- 3.3.1 Lenkungsziele
- 3.3.2 Fiskalziele
- 4 Effektivität der Tobin-Steuer
- 4.1 Allgemeine Wirkung von Steuererhebungen
- 4.2 Auswirkungen einer Tobin-Steuer auf die Devisenmärkte
- 4.3 Probleme bei der Realisierung der Tobin-Steuer
- 5 Ansätze zur Weiterentwicklung Tobins Idee
- 6 Kritische Betrachtung der Tobin-Steuer
- 7 Die Tobin-Steuer aktuell in Bezug auf die Wirtschaftkrise
- 8 Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Tobin-Steuer, einem Vorschlag des Ökonomen James Tobin zur Regulierung der Finanzmärkte. Die Arbeit analysiert die Funktionsweise der Tobin-Steuer, ihre potenziellen Auswirkungen auf die Devisenmärkte und die Wirtschaft sowie die Herausforderungen bei ihrer Umsetzung. Ziel ist es, die Tobin-Steuer in ihrer historischen Entwicklung, ihren theoretischen Grundlagen und ihren aktuellen Relevanz im Kontext der Finanzkrise zu beleuchten.
- Spekulative Devisengeschäfte und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft
- Die Funktionsweise und Ziele der Tobin-Steuer
- Die Effektivität der Tobin-Steuer und ihre potenziellen Auswirkungen auf die Devisenmärkte
- Herausforderungen bei der Umsetzung der Tobin-Steuer
- Aktuelle Debatten um die Tobin-Steuer im Kontext der Finanzkrise
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der Tobin-Steuer ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext der Finanzmärkte dar. Das zweite Kapitel beleuchtet die Funktionsweise der Devisenmärkte und analysiert die destabilisierende Wirkung von Spekulationsgeschäften. Es werden die Auswirkungen kurzfristiger Devisentransaktionen auf die Wirtschaft, insbesondere die Phänomene "Hot Money" und "Überliquidität", untersucht. Das dritte Kapitel widmet sich der Grundidee der Tobin-Steuer, ihrer historischen Einordnung und ihrer Funktionsweise. Es werden die Ziele der Tobin-Steuer, sowohl Lenkungs- als auch Fiskalziele, erläutert. Das vierte Kapitel analysiert die Effektivität der Tobin-Steuer, indem es die allgemeine Wirkung von Steuererhebungen sowie die Auswirkungen einer Tobin-Steuer auf die Devisenmärkte untersucht. Es werden auch die Probleme bei der Realisierung der Tobin-Steuer beleuchtet. Das fünfte Kapitel befasst sich mit Ansätzen zur Weiterentwicklung der Tobin-Steuer. Das sechste Kapitel bietet eine kritische Betrachtung der Tobin-Steuer, während das siebte Kapitel die Tobin-Steuer im Kontext der aktuellen Finanzkrise diskutiert. Das achte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Tobin-Steuer, Devisenmärkte, Spekulation, Finanzmärkte, Finanzkrise, Regulierung, Lenkungsziele, Fiskalziele, Effektivität, Umsetzung, Herausforderungen, aktuelle Debatten.
- Arbeit zitieren
- Miriam Moch (Autor:in), 2009, Die Tobin-Steuer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148124