Die momentane Lage auf dem Arbeitsmarkt ist schlecht, nicht erst seit der Weltwirtschaftskrise. Dies bekommen auch die Hochschulabsolventen zu spüren. War früher ein Universitätsabschluss noch häufig ein Garant für einen sofortigen Arbeitsplatz mit hohem Einstiegsgehalt, müssen sich heutige Hochschulabgänger jeglicher Fachrichtung oft mit Praktika und zeitlich befristeten Jobs behelfen. Im folgenden Termpaper soll erörtert werden, ob es gerecht ist, dass eine Vielzahl von Hochschulabsolventen lediglich Praktika angeboten bekommt, jedoch keine feste Anstellungen mehr. Dies wird in Anlehnung an die zwei Gerechtigkeitsgrundsätze von John Rawls geschehen. Abschließend soll die Frage geklärt werden, ob ein derartiges Praktikum als prekär bzw. als Einstieg ins Prekariat gewertet werden muss. Zunächst folgt nun ein kurzer Überblick über den momentanen Stand von Hochschulabsolventen auf dem Arbeitsmarkt.
Inhaltsverzeichnis
- 1.1 Einleitung
- 2 Aktuelle Situation der Hochschulabsolventen
- 3 Sind Praktika von Hochschulabsolventen gerecht?
- 4 Gehören Praktikanten mit Hochschulabschluss zum Prekariat?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Termpaper untersucht die Gerechtigkeit von Praktika für Hochschulabsolventen im Kontext der aktuellen Arbeitsmarktsituation. Es analysiert, ob die häufige Inanspruchnahme von Praktika nach dem Studium den Gerechtigkeitsgrundsätzen von John Rawls entspricht und ob diese Praktika als prekär einzustufen sind.
- Gerechtigkeit von Praktika für Hochschulabsolventen nach Rawls
- Aktuelle Situation von Hochschulabsolventen auf dem Arbeitsmarkt
- Definition und Merkmale des Prekariats
- Die Bedeutung von Praktika für den Lebenslauf und die Karriere
- Finanzielle und soziale Aspekte von Praktika für Absolventen
Zusammenfassung der Kapitel
1.1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die schwierige Arbeitsmarktsituation für Hochschulabsolventen und die zunehmende Bedeutung von Praktika. Sie formuliert die Forschungsfrage, ob die Häufung von Praktika nach dem Studium gerecht ist und ob diese als prekär einzustufen sind, wobei der Fokus auf den Gerechtigkeitsgrundsätzen von John Rawls liegt.
2 Aktuelle Situation der Hochschulabsolventen: Dieses Kapitel beleuchtet die aktuelle Situation von Hochschulabsolventen auf dem Arbeitsmarkt. Es wird deutlich gemacht, dass die Zahl der Absolventen, die nach ihrem Studium ein Praktikum absolvieren, stark zugenommen hat. Die Studie von Grühn/Hecht (2008) wird zitiert, um diese Entwicklung zu belegen. Es wird gezeigt, dass dieses Phänomen fachübergreifend auftritt und selbst Absolventen mit vorherigen Praktika während des Studiums betroffen sind. Die Schwierigkeiten bei der Erfassung der tatsächlichen Anzahl von Praktika aufgrund unterschiedlicher Vertragsformen werden ebenfalls angesprochen.
3 Sind Praktika von Hochschulabsolventen gerecht?: Dieses Kapitel analysiert die Gerechtigkeit von Praktika für Hochschulabsolventen anhand der beiden Gerechtigkeitsgrundsätze von John Rawls. Der erste Grundsatz (gleiche Grundfreiheiten) wird als erfüllt betrachtet. Die Anwendung des zweiten Grundsatz (soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten) gestaltet sich komplexer. Die Analyse untersucht verschiedene Motive für die Annahme eines Praktikums (z.B. Lebenslaufgestaltung, Hoffnung auf Übernahme, Kontakteknüpfung, Erwerb von Soft Skills) und deren potenzielle Vor- und Nachteile für den Absolventen. Es wird deutlich, dass die Frage der Gerechtigkeit subjektiv vom individuellen Nutzen des Praktikums abhängt und keine pauschale Antwort möglich ist.
4 Gehören Praktikanten mit Hochschulabschluss zum Prekariat?: Dieses Kapitel untersucht, ob Praktika für Hochschulabsolventen den Kriterien des Prekariats entsprechen. Ausgehend von der Definition des Prekariats (unsichere Arbeitsverhältnisse, geringe finanzielle Absicherung, Unsicherheit und Zukunftsängste), wird argumentiert, dass die zeitlich begrenzte und oft gering bezahlte Natur von Praktika, gepaart mit der Unsicherheit einer Übernahme, diese Merkmale erfüllt. Die Notwendigkeit von Nebenjobs oder finanzieller Unterstützung durch die Familie wird als Indiz für die finanzielle Unsicherheit angeführt. Die Studie von Grühn und Hecht (2008) wird herangezogen, um die Zukunftsängste der Absolventen, beispielsweise im Hinblick auf die Familienplanung, zu belegen. Zusammenfassend wird argumentiert, dass Praktikanten mit Hochschulabschluss aufgrund der dargelegten Punkte dem Prekariat zugeordnet werden können.
Schlüsselwörter
Hochschulabsolventen, Arbeitsmarkt, Praktika, Gerechtigkeit, John Rawls, Gerechtigkeitsgrundsätze, Prekariat, Arbeitsmarktunsicherheit, finanzielle Absicherung, Lebenslaufgestaltung, Karrierechancen.
FAQ: Term Paper - Gerechtigkeit von Praktika für Hochschulabsolventen
Was ist der Gegenstand dieses Term Papers?
Das Term Paper untersucht die Gerechtigkeit von Praktika für Hochschulabsolventen im Kontext der aktuellen Arbeitsmarktsituation. Es analysiert, ob die häufige Inanspruchnahme von Praktika nach dem Studium den Gerechtigkeitsgrundsätzen von John Rawls entspricht und ob diese Praktika als prekär einzustufen sind.
Welche Themen werden im Term Paper behandelt?
Die zentralen Themen sind die Gerechtigkeit von Praktika nach Rawls, die aktuelle Situation von Hochschulabsolventen auf dem Arbeitsmarkt, die Definition und Merkmale des Prekariats, die Bedeutung von Praktika für Karriere und Lebenslauf sowie die finanziellen und sozialen Aspekte von Praktika für Absolventen.
Welche Kapitel umfasst das Term Paper?
Das Paper beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur aktuellen Situation von Hochschulabsolventen, ein Kapitel zur Gerechtigkeit von Praktika nach Rawls und ein Kapitel, das die Zuordnung von Hochschulabsolventen-Praktikanten zum Prekariat untersucht.
Wie wird die Gerechtigkeit von Praktika analysiert?
Die Gerechtigkeit der Praktika wird anhand der beiden Gerechtigkeitsgrundsätze von John Rawls analysiert. Der erste Grundsatz (gleiche Grundfreiheiten) wird geprüft, und die Anwendung des zweiten Grundsatz (soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten) wird im Detail untersucht, wobei die individuellen Motive und der Nutzen der Praktika für die Absolventen berücksichtigt werden.
Wie wird die Einordnung von Praktikanten ins Prekariat begründet?
Die Einordnung von Praktikanten mit Hochschulabschluss ins Prekariat basiert auf der Analyse der zeitlich begrenzten und oft gering bezahlten Natur von Praktika, der Unsicherheit einer Übernahme, der Notwendigkeit von Nebenjobs und der dargestellten Zukunftsängste der Absolventen (z.B. bezüglich Familienplanung), wie in der Studie von Grühn und Hecht (2008) belegt.
Welche Schlussfolgerung zieht das Term Paper?
Das Term Paper argumentiert, dass die Frage nach der Gerechtigkeit von Praktika subjektiv vom individuellen Nutzen abhängt und keine pauschale Antwort zulässt. Bezüglich der Einordnung ins Prekariat wird argumentiert, dass Praktikanten mit Hochschulabschluss aufgrund der dargelegten Punkte dem Prekariat zugeordnet werden können.
Welche Quellen werden im Term Paper verwendet?
Die Studie von Grühn/Hecht (2008) wird als wichtige Quelle zur Belegung der aktuellen Situation von Hochschulabsolventen und deren Zukunftsängste herangezogen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das Term Paper?
Schlüsselwörter sind Hochschulabsolventen, Arbeitsmarkt, Praktika, Gerechtigkeit, John Rawls, Gerechtigkeitsgrundsätze, Prekariat, Arbeitsmarktunsicherheit, finanzielle Absicherung, Lebenslaufgestaltung und Karrierechancen.
- Quote paper
- Jenny Beyen (Author), 2010, Prekär und ungerecht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148230