Bildungschancen und damit die Chancen durch Erwerbsarbeit und soziale Teilhabe die Menschen in die Gesellschaft zu integrieren sind in Deutschland stark mit der sozialen Herkunft verbunden. Vergleichsstudien wie PISA und IGLU zeigen deutlich, dass deutsche Schulen im Vergleich zu denen anderer OECD-Staaten keinesfalls ausreichend Chancengleichheit für Kinder aus sozial
schwachen Familien bieten. In der wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion um Schule wird der Begriff der Bildungsmisere immer populärer. Es fehlt an Reformbereitschaft und flächendeckenden Konzepten. Bildung wird immer noch in weiten Teilen der Politik als reiner Kostenverursacher gehandelt, die Auswirkungen mangelhafter Bildungssysteme heruntergespielt. Doch müssen angesichts eines zunehmenden globalen Wettbewerbs, hoher Arbeitslosigkeit und hoher Sozialkosten, wie auch sinkendem Interesse an demokratischer Mitbestimmung und der Gefahr zunehmender sozialer Ungleichheit und Unzufriedenheit dringend schlüssige Lösungen gefunden werden.
Wenn soziale Unterschiede ungleiche Chancen im Bildungssystem und daraus folglich auch eine Benachteiligung im restlichen Lebensumfeld bedingen, muss zunächst die Frage geklärt werden, wie soziale Differenzierung stattfindet.Deshalb geht es in dieser Arbeit darum, bestehende soziale Ungleichheiten, deren
Reproduktion wie auch Verstärkungsfaktoren zu betrachten und zu erklären sowie deren Auswirkungen aufzuzeigen. Bereits im Vorfeld spreche ich jedoch schon die Frage an, wie gesellschaftliche Integration stattfinden kann und welche Rolle der Schule dabei zukommt. Dazu muss auch geklärt werden, welche Möglichkeiten für den Einzelnen zur gesellschaftlichen Teilhabe bestehen. In Anlehnung an die theoretische Diskussion, stelle ich ein denkbares Konzept zur Reform von Schule vor, das einerseits eine das Individuum aktivierende Integration durch Teilhabe fördern soll und das andererseits mit geringen Investitionskosten möglich gemacht werden kann. Dieses Konzept sieht vor, Vereine, Verbände und Betriebe sowie Mentorinnen und Mentoren in das bestehende Schulsystem einzubinden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- SOZIALE UNGLEICHHEIT
- CHANCENGLEICHHEIT UND BILDUNGSCHANCE
- TEILHABE
- ZUSAMMENFASSUNG
- INDIVIDUALISIERUNG UND SCHULE
- SOZIALE KREISE
- INDIVIDUALISIERUNGSTHESE NACH ULRICH BECK
- INDIVIDUALISIERUNG UND INTEGRATION
- GEWALT ALS AUSDRUCK VON CHANCENLOSIGKEIT
- KAPITAL UND HABITUS ALS FAKTOREN SOZIALER UNGLEICHHEIT
- ÖKONOMISCHES KAPITAL
- KULTURELLES KAPITAL
- Das inkorporierte kulturelle Kapital
- Das objektivierte kulturelle Kapital
- Das institutionalisierte kulturelle Kapital
- SOZIALKAPITAL
- ZUR TRANSFORMIERBARKEIT DES KAPITALS
- DER HABITUS
- KONZEPT ZU MEHR TEILHABE UND CHANCENGLEICHHEIT
- SCHULE VERNETZEN
- MENTORING
- SCHULE UND BETRIEB
- SCHULE UND JUGENDARBEIT – ZUR VERNETZUNG VON SCHULE UND VERBÄNDEN
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Problem der sozialen Ungleichheit und der Chancenverteilung im Bildungssystem. Ziel ist es, die Ursachen und Auswirkungen dieser Ungleichheit zu analysieren und ein Konzept zu entwickeln, das zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengleichheit im Bildungssystem beitragen soll.
- Soziale Ungleichheit und ihre Auswirkungen auf Bildungschancen
- Die Rolle von Kapital und Habitus bei der Reproduktion sozialer Ungleichheit
- Die Bedeutung von gesellschaftlicher Teilhabe und Integration
- Ein Konzept zur Förderung von Teilhabe und Chancengleichheit im Bildungssystem
- Die Rolle von Schule und anderen Institutionen bei der Gestaltung von Chancengleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema soziale Ungleichheit und die Chancenverteilung im Bildungssystem ein. Sie beleuchtet die Problematik der Bildungsmisere in Deutschland und die Auswirkungen sozialer Ungleichheit auf die Bildungsbeteiligung und den Erfolg von Schülerinnen und Schülern.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Thema Individualisierung und Schule. Es analysiert die Auswirkungen der Individualisierungsthesen auf die Integration von Schülerinnen und Schülern und beleuchtet die Rolle von Gewalt als Ausdruck von Chancenlosigkeit.
Das dritte Kapitel untersucht Kapital und Habitus als Faktoren sozialer Ungleichheit. Es analysiert die verschiedenen Formen von Kapital (ökonomisches, kulturelles, soziales) und deren Einfluss auf die Bildungschancen von Schülerinnen und Schülern.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen soziale Ungleichheit, Chancengleichheit, Bildungssystem, gesellschaftliche Teilhabe, Integration, Kapital, Habitus, Schule, Mentoring, Vernetzung, Bildungsexpansion, Bildungsmisere, PISA, IGLU, OECD, Freiwilligenorganisationen, soziale Kompetenz, Bildungsbeteiligung, Bildungschancen, Studienanfänger, Hauptschulabschluss, Universitätsabschluss, Hochschulwesen, Stiftungsuniversitäten, Wirtschaftsunternehmen, Geisteswissenschaften, Schüler, Schülerinnen, Kinder, Familien, soziale Herkunft, sozial schwache Familien, sozial vernetzte Familien, soziales Engagement, soziale Aktivität, Ressourcen, soziale Exklusion, Bildungsbenachteiligung, Lebensumwelt, Reform, Konzept, Aktivierung, Integration, Teilhabe, Investitionskosten, Vereine, Verbände, Betriebe, Mentorinnen, Mentoren, Hochschulwesen, Fachbereiche, Studentinnen, Studenten, freie Wirtschaft, Mittelverteilung, allgemeinbildende Schulen, Wissen, Kompetenzen, schulischer Alltag, Lebensumwelt, Vorbereitung, Chancen, Benachteiligung.
- Arbeit zitieren
- Till Eckermann (Autor:in), 2010, Soziale Ungleichheit und die Chancenverteilung im Bildungssystem als Problem, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148276