Einleitung
Die Schulwandbilder wurden von ca. 1880 bis 1980, also ein gutes Jahrhundert lang, in der Schule als didaktisches Material verwendet. Jede auch noch so kleine Schule besaß einige Exemplare davon, welche gerne für Veranschaulichungs- aber auch für Dekorationszwecke verwendet wurden. Im Unterricht bestimmten sie lange Zeit sowohl den Unterrichtsgegenstand als auch die Unterrichtsmethode. Historische Quellen wie z.B. alte Unterrichtsvorbereitungen und Handreichungen zeugen davon, wie sehr die Schulwandbilder in die Unterrichtsplanung integriert wurden. Die Schulwandbilder wurden vor allem als Veranschaulichungsobjekte im Unterricht eingesetzt und ersetzten damit zum Teil den Unterrichtsgang. Bunte Wandbilder müssen damals eine magische Wirkung auf Schulkinder ausgeübt haben, da sie in ihrem Alltag sonst wenigen Abbildungen begegneten. Verständlich ist daher auch, warum sich viele Schüler die alten Wandbilder so gut merken konnten.
Bilder wurden in der Geschichte schon immer für Bildungszwecke benötigt. Leider war die Bildherstellung lange Zeit zu teuer für einen flächendeckenden Einsatz an Schulen. Da kam die Erfindung eines neuartigen Flächendruckverfahrens, der Lithographie, gerade rechtzeitig zu der Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht im deutschen Kaiserreich.
Alte Schulwandbilder können heute in Museen und Ausstellungen besichtigt werden. Zum Teil können sie aber auch noch an manchen Schulwänden entdeckt werden, wo sie allerdings nur noch den Dekorationszwecken dienen. Im modernen Unterricht kommen sie nicht mehr zum Einsatz. Einige Gründe dafür werden unter anderem in dieser Arbeit genannt.
Nachdem die meist aufwendig gestalteten Wandbilder ca. 1980 von den Overhead- und den Diaprojektoren abgelöst wurden, wurden sie von den meisten Schulen entsorgt. Einige Exemplare landeten aber in Schulmuseen und in privaten Sammlungen. Sie bieten eine gute Grundlage für die kulturwissenschaftlichen Forschungen, da sie den Zeitgeist ihrer Herstellungszeit ideal wiedergeben. Das spiegelt sich unter anderem in der grafischen Ausarbeitung, in der technologischen Verarbeitung und in den abgebildeten Gegenständen wider. Schulwandbilder sind sowohl als Produkte als auch Faktoren der in vielen Lebensbereichen anzutreffenden durchschnittlichen Meinung, Gesinnung und Gefühlslage einer Epoche zu verstehen (vgl. STACH, R./ MÜLLER, W. 1988 S. 20).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Bild als das Hauptmerkmal des Schulwandbildes
- Eignung des Bildes als Unterrichtsgegenstand
- Pädagogisch relevante Bildformen
- Kritische Auseinandersetzung mit den Bildinhalten
- Geschichte der Schulwandbilder
- Begründung des schulischen Wandbildes durch Basedows Elementarwerk
- Anfänge des großflächigen Einsatzes der Wandbilder im Schulunterricht
- Die Hauptblütezeit der Schulwandbilder
- Schulwandbilder als Zeitzeugen
- Verwendung der Schulwandbilder
- Themenvielfalt der Schulwandbilder
- Nachhaltige Wirkung
- Schulwandbilder im Nationalsozialismus
- Kategorisierung der Schulwandbilder
- Das episch-informierende Schulwandbild
- Das systematisch-strukturierende Wandbild
- Das ästhetisch-idyllische Wandbild
- Das Wandbild mit der didaktische Zweckgestalt
- Herstellung der Schulwandbilder
- Umsetzung der Inhalte auf den Wandbildern
- Erscheinungsformen
- Herstellungsverfahren
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung und die Themen von Schulwandbildern, die von ca. 1880 bis 1980 im deutschen Schulunterricht verwendet wurden. Die Zielsetzung ist es, ihre pädagogische Bedeutung, ihre historischen Zusammenhänge und ihre unterschiedlichen Kategorien zu beleuchten.
- Das Bild als zentrales Element der Schulwandbilder und seine Eignung als Unterrichtsmittel
- Die historische Entwicklung der Schulwandbilder und ihre Verwendung im Unterricht
- Die verschiedenen Themen und Kategorien von Schulwandbildern
- Die Herstellung und die verschiedenen Erscheinungsformen der Schulwandbilder
- Die Bedeutung der Schulwandbilder als Zeitzeugen und ihre kulturwissenschaftliche Relevanz
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Schulwandbilder ein und beschreibt ihre Verwendung im Unterricht von etwa 1880 bis 1980. Sie betont ihre Bedeutung als didaktisches Material und Dekoration, ihren Einfluss auf den Unterrichtsgegenstand und die Methode, und ihren Rückgang mit dem Aufkommen neuer Medien. Die Einleitung hebt auch die kulturwissenschaftliche Relevanz der Schulwandbilder als Zeitzeugen hervor, die den Zeitgeist ihrer Entstehungszeit widerspiegeln.
Das Bild als das Hauptmerkmal des Schulwandbildes: Dieses Kapitel analysiert die zentrale Rolle des Bildes in Schulwandbildern. Es beleuchtet die Erkenntnis, dass Bilder nicht nur für Analphabeten, sondern auch für gebildete Schüler gewinnbringend im Unterricht eingesetzt werden können. Die verschiedenen Funktionen des Bildes – Veranschaulichung, Illustration von Texten – werden erläutert, wobei auch die Dominanz des geschriebenen Wortes als primäres Unterrichtsmedium hervorgehoben wird. Der Abschnitt zu pädagogisch relevanten Bildformen (Vorbilder, Erinnerungsbilder, Milieubilder, Lehr- und Lernbilder, Karikaturen, Symbole und Allegorien) vertieft die Analyse der Bildsprache und ihrer Funktion im schulischen Kontext.
Geschichte der Schulwandbilder: Dieses Kapitel befasst sich mit der historischen Entwicklung der Schulwandbilder. Es untersucht die Gründe für ihren Einsatz im Schulunterricht, beginnend mit der Begründung durch Basedows Elementarwerk und der Verbreitung durch neue Druckverfahren wie die Lithographie, die mit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht zusammenfiel. Die Entwicklung vom Anfängen des großflächigen Einsatzes bis hin zur Blütezeit wird dargestellt. Besonderes Augenmerk liegt auf der Bedeutung der Schulwandbilder als Zeitzeugen, die den Zeitgeist ihrer Epoche widerspiegeln.
Verwendung der Schulwandbilder: Dieses Kapitel widmet sich der Verwendung von Schulwandbildern im Unterricht. Es erörtert die vielfältigen Themen, die auf den Bildern dargestellt wurden, und die nachhaltige Wirkung, die diese auf die Schüler ausübten. Ein wichtiger Abschnitt behandelt die Verwendung von Schulwandbildern während des Nationalsozialismus und die damit verbundenen ideologischen Implikationen.
Kategorisierung der Schulwandbilder: Dieses Kapitel befasst sich mit der systematischen Kategorisierung der Schulwandbilder. Es differenziert zwischen episch-informierenden, systematisch-strukturierenden, ästhetisch-idyllischen und didaktisch zweckgeformten Wandbildern. Jede Kategorie wird detailliert beschrieben und mit Beispielen illustriert, um die unterschiedlichen Funktionen und didaktischen Ansätze der Bilder hervorzuheben.
Herstellung der Schulwandbilder: Das Kapitel beschreibt die Herstellung der Schulwandbilder, von der Umsetzung der Inhalte bis hin zu den verschiedenen Erscheinungsformen und Herstellungsverfahren. Es beleuchtet den technischen Aspekt der Bildproduktion und wie dieser die Verbreitung und den Einfluss der Schulwandbilder beeinflusste.
Schlüsselwörter
Schulwandbilder, Didaktik, Bildpädagogik, Geschichte des Unterrichts, Visualisierung, Zeitzeugen, Nationalsozialismus, Bildkategorien, Lithographie, Unterrichtsmaterialien.
Häufig gestellte Fragen zu: Schulwandbilder (ca. 1880-1980)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung und die Themen von Schulwandbildern, die von ca. 1880 bis 1980 im deutschen Schulunterricht verwendet wurden. Sie beleuchtet deren pädagogische Bedeutung, historische Zusammenhänge und unterschiedliche Kategorien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Das Bild als Hauptmerkmal des Schulwandbildes, Geschichte der Schulwandbilder, Verwendung der Schulwandbilder, Kategorisierung der Schulwandbilder, Herstellung der Schulwandbilder und Fazit. Jedes Kapitel analysiert einen Aspekt der Schulwandbilder, von der Rolle des Bildes als Unterrichtsmittel bis hin zur Herstellung und den verschiedenen Kategorien.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung ist es, die pädagogische Bedeutung der Schulwandbilder, ihre historischen Zusammenhänge und ihre unterschiedlichen Kategorien zu beleuchten. Es wird untersucht, wie Bilder im Unterricht eingesetzt wurden, welche Themen sie behandelten und welchen Einfluss sie auf die Schüler ausübten.
Welche Rolle spielte das Bild in Schulwandbildern?
Das Bild ist das zentrale Element der Schulwandbilder. Die Arbeit analysiert seine Eignung als Unterrichtsmittel, sowohl für alphabetisierte als auch für analphabetische Schüler. Verschiedene Bildformen wie Vorbilder, Erinnerungsbilder, Milieubilder etc. werden im Hinblick auf ihre pädagogische Funktion untersucht.
Wie entwickelte sich die Verwendung von Schulwandbildern im Laufe der Zeit?
Die Arbeit verfolgt die historische Entwicklung der Schulwandbilder von ihren Anfängen, begründet durch Basedows Elementarwerk, bis zu ihrer Blütezeit und ihrem späteren Rückgang. Die Verbreitung durch neue Druckverfahren wie die Lithographie und der Zusammenhang mit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht werden thematisiert. Die Bedeutung der Schulwandbilder als Zeitzeugen wird hervorgehoben.
Welche Themen wurden in Schulwandbildern dargestellt?
Die Schulwandbilder behandelten eine Vielzahl von Themen. Die Arbeit erörtert die Themenvielfalt und die nachhaltige Wirkung der Bilder auf die Schüler. Ein besonderer Fokus liegt auf der Verwendung von Schulwandbildern während des Nationalsozialismus und den damit verbundenen ideologischen Implikationen.
Wie lassen sich Schulwandbilder kategorisieren?
Die Arbeit kategorisiert Schulwandbilder in vier Haupttypen: episch-informierende, systematisch-strukturierende, ästhetisch-idyllische und didaktisch zweckgeformte Wandbilder. Jeder Typ wird detailliert beschrieben und mit Beispielen illustriert.
Wie wurden Schulwandbilder hergestellt?
Das Kapitel zur Herstellung beschreibt den Prozess der Umsetzung der Inhalte auf die Wandbilder, die verschiedenen Erscheinungsformen und Herstellungsverfahren. Der technische Aspekt der Bildproduktion und sein Einfluss auf die Verbreitung der Schulwandbilder werden beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Schulwandbilder, Didaktik, Bildpädagogik, Geschichte des Unterrichts, Visualisierung, Zeitzeugen, Nationalsozialismus, Bildkategorien, Lithographie, Unterrichtsmaterialien.
- Arbeit zitieren
- Anna Schröder (Autor:in), 2009, Schulwandbilder – Entwicklung und Themen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148295