Leistungsorientierte Entgeltgestaltung steht seit einigen Jahren stark im Trend vieler privatwirtschaftlicher Unternehmen und ist zu einem Instrument zeitgemäßer Personalpolitik geworden. Die gegenwärtigen Entwicklungen des globalen Marktes haben die Anforderungen an die Unternehmer nachhaltig verändert. Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit ist ein entscheidender Wandel im Hinblick auf mehr Flexibilität, Innovationen und Optimierung der Produkte, der Arbeitsprozesse und der Kostenstruktur unausweichlich. Im Zuge der Globalisierung erkannten viele Unternehmer, dass Veränderungen in der Fertigung allein auf Dauer die Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt nicht ausreichend verbessern können. Deshalb stehen insbesondere die Perso-nalkosten im Fokus, weil die Ausgabenseite der Bilanz vieler Unternehmen enorm von dieser Determinante beeinflusst wird. Angesichts dessen entscheiden sich viele Arbeitgeber , diesen Kostenfaktor und damit die Entlohnung der einzelnen Arbeitnehmer leistungsbezogen und flexibel an die aktuelle wirtschaftliche Lage, die durch plötzliche Auftragsrückgänge oder branchenweite Abwärtstrends der Ertragslage gekennzeichnet sein kann, anzupassen. Diese Möglichkeit der Flexibilisierung kann über den Erfolg oder gar den Fortbestand des Unternehmens entscheiden. Die variable bzw. leistungsbezogene Entlohnung ist nicht neu und hat bei gewerblichen Arbeitnehmern, aber auch in der Manager-Entlohnung lange Tradition. In vielen Angestelltenbereichen blieb da-gegen die Vergütung anforderungsorientiert, da die allgemeine Auffassung vorherrschte, geistige Arbeit sei nicht messbar. Mit der Technisierung im Verwaltungsbereich ergaben sich allerdings Möglichkeiten, individuelle Leistungen auch im Angestelltenbereich nachzuvollziehen, um das vorherrschende Leistungsprinzip zu verankern.
Die Leistungsentlohnung wird derzeit in vielen mittelständischen und großen Unternehmen insbesondere für den kaufmännischen Angestelltenbereich kontrovers diskutiert. Feste Vergütungskomponenten sollen in variable umgewandelt und die Entlohnung insgesamt stärker nach Leistung differenziert werden. Dabei werden die Bewertungsmerkmale im Angestelltenbereich wie die Termintreue, die Budgeteinhaltung oder die erfolgreiche Durchführung eines Projekts zunehmend als Ziele zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter im Rahmen einer Zielvereinbarung formuliert. Die Vergütung der Angestellten entspricht einem fixen Grundentgelt und einer leistungsbezogenen Zulage je nach ...
Inhaltsverzeichnis
- INHALTSVERZEICHNIS
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS.
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS…………………………………………...
- TABELLENVERZEICHNIS
- 1 EINLEITUNG............
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise
- 2 THEORETISCHE GRUNDLAGEN DER ENTLOHNUNG..........
- 2.1 Motive menschlicher Leistungserbringung im Unternehmen
- 2.1.1 Motivationstheoretisches Grundwissen ........
- 2.1.2 Extrinsische und intrinsische Motivation.
- 2.2 Grundlagen betrieblicher Entgeltgestaltung.
- 2.2.1 Lohngerechtigkeit..........
- 2.2.2 Entgeltaufbau und -differenzierung ....
- 2.2.3 Rechtliche Aspekte.
- 2.1 Motive menschlicher Leistungserbringung im Unternehmen
- 3 DIE ZIELGRUPPE DER KAUFMÄNNISCHEN ANGESTELLTEN...............13
- 3.1 Der Arbeitsnehmerbegriff..
- 3.2 Einordnung kaufmännischer Angestellter
- 4 LEISTUNGSORIENTIERTE ENTLOHNUNG FÜR KAUFMÄNNISCHE
ANGESTELLTE
.......15
- 4.1 Vergütung im Wandel...
- 4.1.1 Der Leistungsbegriff.
- 4.1.2 Zielsetzung und Notwendigkeit leistungsorientierter Entlohnung
- 4.2 Möglichkeiten für ein leistungsorientiertes Entlohnungssystem ......
- 4.2.1 Leistungsbeurteilung.....
- 4.2.2 Zielvereinbarungen.
- 4.2.2.1 Bedeutung von Zielvereinbarungen....
- 4.2.2.2 Zielvereinbarungsprozess.
- 4.2.2.3 Verknüpfung von Zielvereinbarung und variablem Leistungsentgelt …..24
- 4.3 Grundprobleme leistungsorientierter Entlohnung
- 4.1 Vergütung im Wandel...
- 5 PERSONALÖKONOMIK ALS UNTERSUCHUNGSINSTRUMENT ZWI-
SCHENMENSCHLICHER INTERAKTIONEN IN WIRTSCHAFTLICHEN
LEISTUNGSPROZESSEN.
- 5.1 Grundlagen und Prämissen personalökonomischer Theorien _
- 5.2 Prinzipal-Agenten-Theorie
- 5.2.1 Die strategische Interaktion zwischen Prinzipal und Agent .......................30
- 5.2.2 Information, exogene Umweltfaktoren und Risikoallokation .....
- 5.2.3 Möglichkeiten zur Lösung des Prinzipal-Agenten-Konflikts.
- 5.2.3.1 Leistungsorientierte Entlohnung als Anreizsystem.
- 5.2.3.2 Monitoring-Mechanismen.
- 6 MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN LEISTUNGSORIENTIERTER
ENTLOHNUNG FÜR KAUFMÄNNISCHE ANGESTELLTE AUS
PERSONALÖKONOMISCHER PERSPEKTIVE.………………………………………….
- 6.1 Zielvereinbarungssystem mit Anwendung auf die Prinzipal-Agenten- Theorie.........
- 6.2 Zielvereinbarungssystem als effektives Anreizsystem.
- 6.2.1 Transparenz und Motivationsanregung
- 6.2.2 Leistungsorientierung.
- 6.2.3 Flexibilität.…………………..
- 6.3 Möglichkeiten und Grenzen des Zielvereinbarungssystems - Die Sicht der
Arbeitgeber.
- 6.3.1 Auswirkungen starker Umweltunsicherheit
- 6.3.2 Entwicklung der Kostenstruktur ........
- 6.3.2.1 Implementierung des Zielvereinbarungssystems..
- 6.3.2.2 Finanzierung der leistungsorientierten Entgeltkomponente .
- 6.3.3 Auswirkungen auf die Ertragssituation
- 6.4 Möglichkeiten und Grenzen des Zielvereinbarungssystems
- Die Sicht der
Arbeitnehmer.
- 6.4.1.1 Auswirkungen outputorientierter Entlohnung ..
- Messproblem..........
- 6.4.1.2 Risikoverlagerung.....
- 6.4.2 Veränderung der Mitarbeitermotivation ...........
- 6.4.2.1 Crowding-Out der intrinsischen Motivation
- 6.4.2.2 Demotivation durch Nicht-Beeinflussbarkeit von Zielen......
- 6.4.3 Entwicklungstendenzen der Mitarbeiter ..........
- 6.4.3.1 Multi-Tasking-Problematik und fehlgeleitete Anreize............
- 6.4.3.2 Veränderung des individuellen Sozialverhaltens......
- 6.5 Zielvereinbarungssystem als Lösung des Prinzipal-Agenten-Konflikts...... 60
- 6.4.1.1 Auswirkungen outputorientierter Entlohnung ..
- 7 FAZIT.
- ANHANGVERZEICHNIS
- ANHANG
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der personalökonomischen Analyse von leistungsorientierter Entlohnung für kaufmännische Angestellte. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Grenzen dieser Entlohnungsform im Kontext der Prinzipal-Agenten-Theorie zu untersuchen. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Zielvereinbarungssystemen auf die Motivation und das Verhalten von Angestellten sowie auf die Kostenstruktur und Ertragssituation des Unternehmens.
- Motivationstheoretische Grundlagen und die Rolle von intrinsischer und extrinsischer Motivation
- Die Prinzipal-Agenten-Theorie als Modell für die Analyse von Informationsasymmetrien und Anreizproblemen
- Die Funktionsweise und die Auswirkungen von Zielvereinbarungssystemen auf die Motivation und das Verhalten von Angestellten
- Die Kosten und Nutzen von leistungsorientierter Entlohnung für Unternehmen
- Die Herausforderungen und Grenzen der Implementierung von leistungsorientierten Entlohnungssystemen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit dar. Sie erläutert die Relevanz des Themas und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 behandelt die theoretischen Grundlagen der Entlohnung. Es werden verschiedene Motivationstheorien vorgestellt und die Bedeutung von intrinsischer und extrinsischer Motivation für die Leistungserbringung im Unternehmen erläutert. Zudem werden die Grundlagen der betrieblichen Entgeltgestaltung, insbesondere die Aspekte der Lohngerechtigkeit, des Entgeltaufbaus und der rechtlichen Rahmenbedingungen, beleuchtet.
Kapitel 3 definiert die Zielgruppe der kaufmännischen Angestellten und ordnet sie im Kontext des Arbeitsnehmerbegriffs ein. Es werden die spezifischen Merkmale und Anforderungen dieser Berufsgruppe im Hinblick auf die Entlohnung betrachtet.
Kapitel 4 analysiert die Möglichkeiten und Herausforderungen leistungsorientierter Entlohnung für kaufmännische Angestellte. Es werden verschiedene Ansätze zur Leistungsbeurteilung und Zielvereinbarung vorgestellt und die Bedeutung von Zielvereinbarungsprozessen für die Motivation und Leistungssteigerung der Angestellten diskutiert. Zudem werden die Grundprobleme leistungsorientierter Entlohnung, wie z.B. die Messbarkeit von Leistung und die Gefahr der Risikoverlagerung, beleuchtet.
Kapitel 5 stellt die Prinzipal-Agenten-Theorie als ein wichtiges Instrument zur Analyse von zwischenmenschlichen Interaktionen in wirtschaftlichen Leistungsprozessen vor. Es werden die grundlegenden Prämissen der Theorie erläutert und die strategische Interaktion zwischen Prinzipal und Agent im Kontext von Informationsasymmetrien und Anreizproblemen analysiert. Zudem werden verschiedene Möglichkeiten zur Lösung des Prinzipal-Agenten-Konflikts, wie z.B. leistungsorientierte Entlohnung und Monitoring-Mechanismen, diskutiert.
Kapitel 6 untersucht die Möglichkeiten und Grenzen leistungsorientierter Entlohnung für kaufmännische Angestellte aus personalökonomischer Perspektive. Es wird analysiert, wie Zielvereinbarungssysteme als effektives Anreizsystem eingesetzt werden können und welche Auswirkungen sie auf die Motivation und das Verhalten der Angestellten sowie auf die Kostenstruktur und Ertragssituation des Unternehmens haben. Zudem werden die Herausforderungen und Grenzen der Implementierung von Zielvereinbarungssystemen, wie z.B. die Auswirkungen von Umweltunsicherheit, die Kostenstruktur und die Entwicklung der Mitarbeitermotivation, diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die leistungsorientierte Entlohnung, die Prinzipal-Agenten-Theorie, Zielvereinbarungssysteme, Motivation, Verhalten, Kostenstruktur, Ertragssituation, kaufmännische Angestellte, Informationsasymmetrien, Anreizprobleme, Messbarkeit von Leistung, Risikoverlagerung, Crowding-Out, Umweltunsicherheit, Implementierung, Entwicklungstendenzen, Mitarbeitermotivation.
- Arbeit zitieren
- Lilli Elser (Autor:in), 2009, Möglichkeiten und Grenzen leistungsorientierter Entlohnung für kaufmännische Angestellte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148303