Die Magna Charta – jeder hat in seinem Leben irgendwann schon einmal davon gehört. Man weiß grob ihren Entstehungszeitpunkt einzuordnen, man kennt vielleicht sogar den Stellenwert dieses wichtigen Schrittes der Verfassungsgeschichte, doch Genaueres wissen die meisten nicht. Auf den folgenden Seiten werde ich Entstehungshintergrund, Inhalt und in Ansätzen auch die Bedeutung der Magna Charta Libertatum (auf deutsch etwa: der Große Brief der Freiheiten), wie sie vollständig heißt, für die folgenden Jahrhunderte aufzeigen. Den großen Erfolg der Urkunde in Bezug auf die britische Verfassungsgeschichte habe ich bereits angesprochen. Interessanterweise war die Magna Charta jedoch ursprünglich von den Verfassern nicht als Verfassungserklärung gedacht, vielmehr sollten bestehende Missstände innerhalb des englischen Königreiches abgestellt werden. Die genannte Aufwertung wurde ihr erst durch eine extensive Interpretation des Schriftstückes in der Folgezeit zu Teil. So wurde dieses wichtige Dokument mehr oder weniger ungewollt zum ersten Schritt auf dem Weg zu einer rechtsstaatlichen und verfassungsmäßigen Ordnung Englands.
Inhaltsverzeichnis
- Die Magna Charta Libertatum
- Entstehungshintergrund
- „Despotismus“ der englischen Oberhäupter
- Verarmung der Staatskasse
- Katalysator: Schlacht von Bouvines
- Verhandlungen und Erlass
- Forderungen der Barone
- Waffenloser Widerstand
- Verhandlungen und Erlass der Magna Charta
- Inhalt und Bedeutung
- Feudales Privileg
- Freiheit der Kirche
- Rechte der „freien Männer“
- Rechtsstaatlichkeit
- Feudalrechtliche Probleme
- Schildgelder und Hilfszahlungen
- Freiheit der Städte und Regionen
- Rechtsvorgaben
- Widerstandsrecht der Barone
- Wirkung und Rezeption
- „Flickwerk“ der englischen Verfassungsgeschichte
- Bedeutung für die „freien Männer“
- Bedeutung für die Ritterschaft und Gentry
- Bedeutung für die „lawful men“
- Originaldokument und Unterschrift
- Freiwilligkeit und gewaltsame Auseinandersetzungen
- 25er-Ausschuss der Barone
- Durchsetzung der königlichen Verpflichtungen
- Vervielfältigung und Verlesung der Charta
- Grafschaftsritter mit Inquisitionsrechten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Magna Charta Libertatum, einem zentralen Dokument der englischen Verfassungsgeschichte. Ziel ist es, die Entstehung, den Inhalt und die Bedeutung der Magna Charta für die folgenden Jahrhunderte aufzuzeigen. Dabei wird insbesondere auf den feudalen Hintergrund, die politischen Auseinandersetzungen und die Auswirkungen auf die Rechtsordnung Englands eingegangen.
- Entstehung der Magna Charta im Kontext des englischen Feudalsystems und der politischen Auseinandersetzungen zwischen König Johann Ohneland und den Baronen.
- Inhalt der Magna Charta: Feudale Privilegien, Rechte der Kirche und der „freien Männer“, erste Schritte zur Rechtsstaatlichkeit und Einschränkungen der königlichen Macht.
- Bedeutung der Magna Charta für die Entwicklung der englischen Verfassungsgeschichte: Einfluss auf die Rechte und Freiheiten der Bevölkerung, die Stärkung der Rechtsstaatlichkeit und die Einschränkung des königlichen Absolutismus.
- Rezeption und Wirkung der Magna Charta in der Folgezeit: Einfluss auf spätere Verfassungen und Menschenrechtserklärungen.
- Die Magna Charta als Beispiel für die Bedeutung von Verträgen und Abkommen in der Geschichte.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Magna Charta Libertatum: Diese Einleitung stellt die Magna Charta vor und skizziert ihren historischen Kontext. Sie erklärt, dass die Magna Charta ursprünglich nicht als Verfassungserklärung gedacht war, sondern als Mittel zur Behebung von Missständen innerhalb des englischen Königreiches.
- Entstehungshintergrund: Dieses Kapitel behandelt die Vorgeschichte der Magna Charta. Es beschreibt die Spannungen zwischen König Johann Ohneland und den Baronen, die durch den „Despotismus“ der englischen Oberhäupter, die Verarmung der Staatskasse und die Niederlage in der Schlacht von Bouvines verstärkt wurden. Die Barone sahen in der Situation eine Chance, Sicherheitsgarantien für ihr Lehnsverhältnis einzufordern.
- Verhandlungen und Erlass: Dieses Kapitel beschreibt die Verhandlungen zwischen König Johann und den Baronen, die schließlich zum Erlass der Magna Charta führten. Es schildert den bewaffneten Widerstand der Barone, die Unterstützung durch die Londoner Bürgerschaft und die Vermittlerrolle neutraler Barone.
- Inhalt und Bedeutung: Dieses Kapitel analysiert den Inhalt der Magna Charta. Es erläutert die zentralen Themen des Dokuments, wie die Freiheit der Kirche, die Rechte der „freien Männer“, die ersten Schritte zur Rechtsstaatlichkeit und die Einschränkungen der königlichen Macht.
- Wirkung und Rezeption: Dieses Kapitel befasst sich mit der Wirkung und Rezeption der Magna Charta in der Folgezeit. Es beschreibt die Bedeutung des Dokuments für die Entwicklung der englischen Verfassungsgeschichte, seinen Einfluss auf spätere Verfassungen und Menschenrechtserklärungen und die Debatte über die Interpretation der Magna Charta.
Schlüsselwörter
Die Magna Charta Libertatum, englische Verfassungsgeschichte, Feudalsystem, König Johann Ohneland, Barone, Rechte der „freien Männer“, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit der Kirche, Schildgelder, Hilfszahlungen, Städte und Regionen, Rechtsvorgaben, Widerstandsrecht, „Flickwerk“, „Custom“, „Law of the Land“, „lawful men“, Gentry, Originaldokument, Freiwilligkeit, 25er-Ausschuss, Vervielfältigung, Verlesung, Grafschaftsritter, Inquisitionsrechte.
- Arbeit zitieren
- Tim Diehl (Autor:in), 2009, Die Magna Charta, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148357