Wie sah die Erziehung von Mädchen im Mittelalter aus? Erlernten sie einen Beruf oder arbeiteten sie später vorrangig im Haushalt, saßen am Spinnrad und versorgten die Kinder, während der Mann in der Werkstatt arbeitete? Gab es Schulen in den Städten und durften
Mädchen sie besuchen? In dieser Hausarbeit sollen die Erziehungsziele,Bildungsmöglichkeiten, Kindheit, Lehrzeit und Arbeitswelt von Mädchen und Frauen in Städten des Hoch- und Spätmittelalters beleuchtet werden.
Da „Erziehung“ und „Frauenarbeit“ weite Themenfelder sind, soll zunächst der äußere Rahmen der Arbeit eingegrenzt und definiert werden. Unter den Begriff „Erziehung“ fällt hier, wie Eileen Power es formuliert, die „Erziehung im weitesten Sinne des Wortes, als Vorbereitung auf das Leben. So verstanden umfaßt Erziehung das Einprägen guten Benehmens, des rechten
Glaubens und ordentlicher Haushaltsführung und nicht nur geistige Bildung, von der uns mittelalterliche Bücher verhältnismäßig wenig mitteilen“1. Des Weiteren geht es um Mädchen und Frauen aus der Handwerksschicht und z. T. der Unterschicht in den mittelalterlichen Städten Westeuropas. Die Handwerker gehörten vorwiegend zur Mittelschicht der Stadtbevölkerung, wobei „die
Spitzengruppe der Handwerker“ auch zur Oberschicht gehören konnte.2 Hilsch sagt aus, dass die Erforschung der Unterschichten aufgrund der Quellenlage schwierig sei. Zur Unterschicht „gehörte die untergeordnete arbeitende Bevölkerung (Handwerksgesellen,
Hilfsarbeiter, Dienstboten, Stadtwächter u.a.), aber auch Randgruppen (Bettler,Prostituierte, Aussätzige u.a.).3 Zeitlich bezieht sich die Untersuchung, wie erwähnt, auf das Hoch- und vor allem das Spätmittelalter (ca. 1050-1500 n. Chr.), in dem die
Entwicklung der Städte auch eine Veränderung der weiblichen Lebenssituation mit sich brachte. Dies wird z.B. in den zu dieser Zeit entstandenen Stadtrechten deutlich. „Von 1120 ist das älteste deutsche Stadtrecht aus Freiburg i. Br. überliefert.“4 Laut Rossiaud ist um 1250 „das Städtenetz des vorindustriellen Europa im wesentlichen ausgebildet“5...
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Allgemeine und konkrete Erziehungsziele in der Zeit des Hoch- und Spatmittelalters
3. Bildungsstand und -moglichkeiten fur Frauen in Handwerkerkreisen und Unterschicht
4. Madchenerziehung und Frauenbildung in dermittelalterlichen Stadt - Arbeit im weiblichen Lebenslauf
4.1 Kindheit
4.2 Lehre
4.3 Arbeitswelt der Frauen nach Abschluss der Lehre
4.3.1 Verheiratete Frauen - Mithilfe im Familienbetrieb und selbststandige Arbeit
4.3.2 Ledige Frauen - Selbststandiges Erwerbsleben zwischen Armut und Auskommen
5. Schluss
6. Verzeichnis der Endnoten und Sachanmerkungen
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Wie sah die Erziehung von Madchen im Mittelalter aus? Erlemten sie einen Beruf oder arbeiteten sie spater vorrangig im Haushalt, saBen am Spinnrad und versorgten die Kinder, wahrend der Mann in der Werkstatt arbeitete? Gab es Schulen in den Stadten und durften Madchen sie besuchen? In dieser Hausarbeit sollen die Erziehungsziele, Bildungsmoglichkeiten, Kindheit, Lehrzeit und Arbeitswelt von Madchen und Frauen in Stadten des Hoch- und Spatmittelalters beleuchtet werden.
Da „Erziehung“ und „Frauenarbeit“ weite Themenfelder sind, soll zunachst der auBere Rahmen der Arbeit eingegrenzt und definiert werden. Unter den Begriff „Erziehung“ fallt hier, wie Eileen Power es formuliert, die „Erziehung im weitesten Sinne des Wortes, als Vorbereitung auf das Leben. So verstanden umfaBt Erziehung das Einpragen guten Benehmens, des rechten Glaubens und ordentlicher Haushaltsfuhrung und nicht nur geistige Bildung, von der uns mittelalterliche Bucher verhaltnismaBig wenig mitteilen‘1. Des Weiteren geht es um Madchen und Frauen aus der Handwerksschicht und z. T. der Unterschicht in den mittelalterlichen Stadten Westeuropas. Die Handwerker gehorten vorwiegend zur Mittelschicht der Stadtbevolkerung, wobei „die Spitzengruppe der Handwerker“ auch zur Oberschicht gehoren konnte.2 Hilsch sagt aus, dass die Erforschung der Unterschichten aufgrund der Quellenlage schwierig sei. Zur Unterschicht „gehorte die untergeordnete arbeitende Bevolkerung (Handwerksgesellen, Hilfsarbeiter, Dienstboten, Stadtwachter u.a.), aber auch Randgruppen (Bettler, Prostituierte, Aussatzige u.a.). Zeitlich bezieht sich die Untersuchung, wie erwahnt, auf das Hoch- und vor allem das Spatmittelalter (ca. 1050-1500 n. Chr.), in dem die Entwicklung der Stadte auch eine Veranderung der weiblichen Lebenssituation mit sich brachte. Dies wird z.B. in den zu dieser Zeit entstandenen Stadtrechten deutlich. „Von 1120 ist das alteste deutsche Stadtrecht aus Freiburg i. Br. uberliefert.“3 Laut Rossiaud ist um 1250 „das Stadtenetz des vorindustriellen Europa im wesentlichen ausgebildet“4.
2. Allgemeine und konkrete Erziehungsziele in der Zeit des Hoch- und Spätmittelalters
Konkrete Ziele in der Mädchenerziehung bildeten die Unterweisung im christlichen Glauben, die Vorbereitung auf die Rolle der Hausfrau und Mutter und – in Handwerkerfamilien – die Ausbildung in einem Gewerbe.5 Zudem geht aus didaktischen Schriften und Bußbüchern laut Shahar hervor, „welches Verhalten in welchem Stand und Beruf für Männer und Frauen als Norm angesehen wurde“6 und worauf also allgemein in der Kindererziehung wertgelegt worden ist. Hier sollen drei Erziehungsziele genannt werden. Das höchste Erziehungsziel für alle Kinder lag in der Religion: die moralische
Heranbildung zum christlichen Menschen hatte Vorrang vor allem anderen Wissen oder beruflichen Fertigkeiten.7 So wurden den Kindern ihre Pflichten als Glaubige vermittelt, wie z.B. in die Kirche zu gehen, zu beten, sich an die Zehn Gebote zu halten und nach den christlichen Idealen „Glaube, Liebe Hoffnung, Nachstenliebe, Vernunft, MaBigung, Seelenstarke“8 etc. zu leben. Des Weiteren sollten Madchen wie Jungen zu Bescheidenheit und Keuschheit erzogen werden, wobei die Erziehung der Madchen in diese Richtung starker ausgepragt war: „GroBer Wert wurde [auch] darauf gelegt, die Madchen Gehorsam zu lehren, da eine Frau dazu bestimmt war, ihr Leben lang gehorsam zu sein: in der Kindheit musste sie den Eltern und Lehrern gehorchen, als Erwachsene dem Ehemann, und wenn sie den Schleier nahm, muBte sie die Regeln des Ordens befolgen.“9 Ein weiteres Erziehungsziel war die Vermittlung der herrschenden Gesellschaftsordnung, die „fur gut und gerecht“ befunden werden sollte, „da diese Gottes Wille entspreche und Teil der harmonischen Ordnung im Universum sei“.10 Auf diese Weise wurden den Kindern die Grenzen und Moglichkeiten ihrer gesellschaftlichen Stellung deutlich gemacht, die als gottgegeben akzeptiert werden sollte. Je nach Stand gab es allerdings Unterschiede in der Gewichtung und Auslegung der verschiedenen Erziehungsziele.
Power nennt auBerdem einen besonderen Wissenszweig, in dem Madchen bzw. Frauen gebildet sein sollten: „Von allen Frauen wurde erwartet, daB sie etwas von Hausmedizin verstunden.“11 So seien Abhandlungen uber Frauenkrankheiten fur lesende Frauen in deren Muttersprache geschrieben oder ubersetzt worden.12 Power beschreibt, dass im Vorwort einer englischen Version der Trotulaa aus dem 14. Jahrhundert der Ubersetzer die lesenden Frauen aufruft, ihr Wissen an Analphabetinnen weiterzugeben, bzw. ihnen bei Frauenkrankheiten zu helfen und sie zu beraten „ohne die Krankheit den Mannern zu offenbaren“.13 Allerdings beschrankte sich das von den Frauen erwartete Wissen auf die Hausmedizin im privaten Bereich bzw. die private Frauenheilkunde. Fur alle anderen Belange waren die mannlichen ausgebildeten Arzte zustandig. Dennoch gab es Frauen mit groBem Fachwissen, die als Arztinnen - auch uber Verbote hinweg - erfolgreich praktizierten.14
3. Bildungsstand und -möglichkeiten für Frauen in Handwerkerkreisen und Unterschicht
Bildungsmöglichkeiten für Mädchen aus der Handwerkerschicht bestanden zum einen in der Gewinnung von „Fachwissen und Allgemeinbildung in der Lehre“15 und zum Teil auch in einer „schulische[n] Grundausbildung für Mädchen der ärmeren Klassen …“.16 Vor dem 13. Jahrhundert hat es Schulen, die Mädchen (und Jungen) unterer Schichten aufnahmen nicht gegeben. Zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert sei laut Ketsch jedoch durch „die komplexeren wirtschaftlichen Gegebenheiten“ in den Stadten der Bedarf an „zumindest elementare[n] Schreib- und Rechenkenntnisse[n]“ bei den einfacheren Kaufleuten und Handwerkern gewachsen.17 Infolgedessen seien in dieser Zeit stadtische Schulen, „die deutschen Lese- und Schreibschulen“ entstanden, in denen die entsprechenden Grundkenntnisse vermittelt wurden.18 Zudem seien auch private Elementarschulen gegrundet worden.19 Es seien hauptsachlich Jungen, aber auch Madchen an derartigen Schulen unterrichtet worden , wobei laut Shahar die Zahl der Madchen geringer gewesen sei.20 Im Allgemeinen gehorte zumindest vor der Entstehung dieser Schulen das Lesen und Schreiben nicht zur Erziehung der niederen Klassen.21 Boockmann bemerkt allerdings, dass „[u]m 1500 ... der Grad der Alphabetisierung in den Stadten hoch gewesen sein [durfte]“, wobei viele - hauptsachlich mannliche - Stadter lesen, aber nicht schreiben konnten.22
Aus der untersten Schicht der Stadtbevolkerung, der Schicht der gelernten und ungelernten Lohnarbeiter, ist nach Ansicht Shahars am wenigsten bekannt.23 „Wenn sie als Dienstboten in einem fremden Haushalt arbeiteten, lernten sie kein Gewerbe, sondern verdienten lediglich ihren Lebensunterhalt.“24 So sagt auch Power: „Sicher ist, daB die uberwiegende Mehrheit der Bauersfrauen und weiblichen Dienstboten keinerlei Bildung genossen.“25
4. Madchenerziehung und Frauenbildung in der mittelalterlichen Stadt - Arbeit im weiblichen Lebenslauf
4.1 Kindheit
Bis zum siebten Lebensjahrb war die Erziehung der Sohne und Tochter die Aufgabe der Mutter.26 Laut Ketsch wurde „[d]ie Erziehung, auch die des Kleinkindes, ... mit Strenge durchgefuhrt, denn anderenfalls wurde das Kind verderben“.27 Die ersten sieben Jahre seien nach Ansicht Ketschs dennoch „als die eigentlichen und die sorglosen Kinderjahre, die mit Spiel und weniger mit Arbeit und Lernen verbracht wurden“ anzusehen.28 So haben die Frauen den Kindern Lieder vorgesungen, ihnen Marchen erzahlt und sie das Sprechen und Beten gelehrt.29 Zudem habe es eine Vielzahl von Spielen fur Jungen und Madchen gegeben, wobei Spiele und Spielzeug haufig der „geschlechtsspezifischen Sozialisation“ dienten und die Kinder so „auf einige ihrer zukunftigen Arbeitsfelder“ vorbereitet wurden.30 Auch wenn die meisten Erziehungsaufgaben bei Kleinkindern von Frauen ubernommen worden sind, gibt es in der Literatur auch einige Zeugnisse „vaterlicher Liebe, Hingabe und Opferbereitschaft fur das Kind in Notfallen“31. Boockmann auBert uber die familiaren Beziehungen im Spatmittelalter:
„Die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern waren in einer groBen spatmittelalterlichen Familie gewiB von anderer Art als die, welche fur die moderne Kleinfamilie typisch sind ..., [aber] eine zartliche Zuneigung der Eltern zu ihren Kindern ungeachtet deren groBer Zahl, ungeachtet auch der Alltaglichkeit ihres Todes, ungeachtet schlieBlich der Nuchternheit, mit welcher die alteren Kinder in die Hauswirtschaft einbezogen wurden, in den spatmittelalterlichen Stadten nicht unbekannt gewesen sein kann.“32
Die eigentliche Erziehung und Ausbildung der Kinder begann mit dem vollendeten 7. Lebensjahr.33 Ab diesem Zeitpunkt sollten die Sohne hauptsachlich vom Vater und die Tochter von der Mutter erzogen werden.34 Bezuglich der Madchenerziehung sagt Ketsch aus: „Die Tochter der Handwerker wurden nicht nur von ihrer Mutter in die weiblichen Zweige der Hauswirtschaft eingefuhrt [...], sondern sie arbeiteten auch in der Werkstatt des Vaters oder der Mutter mit.“35 Es bestand die Uberzeugung, mit der Kindererziehung bzw. Ausbildung so fruh wie moglich zu beginnen, „denn in dieser Zeit werde der Grundstein fur die kunftige Entwicklung gelegt: ,Was Hanschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr’.“36 Kinder seien wie „frischer Ton oder halbflussiges Wachs“, welches sich noch gut formen lieBe.37 Es wurde angenommen, dass das Kind durch eine zeitig beginnende Ausbildung in seiner Arbeit am geschicktesten wird.38 Ketsch fuhrt auBerdem aus, dass „in bauerlichen Schichten und Handwerkerkreisen“, in denen der Vater in der Regel standig in der Familie anwesend war, die Integration der Kinder in den Arbeitsprozess bis zum siebten Lebensjahr bereits schon erfolgt war: „[E]in Kind muBte in diesem Alter notfalls bereits fur seinen eigenen Lebensunterhalt aufkommen konnen.“39 Der Einbezug in die Arbeit sei schrittweise erfolgt, wobei die Kinder durch Beobachtung gelernt haben. Auch Power gibt an, dass viele Kinder bereits in noch sehr jungem Alter arbeiteten: „Ganz kleine Kinder halfen ihren Muttern zuhause Wolle vor dem Spinnen zu verlesen und zu krempeln“.40
4.2 Lehre
Viele Madchen wurden laut Shahar wie ihre Bruder in einem Handwerk ausgebildet und haben schon fruh mit dem Arbeiten begonnen, „obwohl sie nicht in allen Gewerben eine Lehre machen durften“41. Die Ausbildung der meisten Madchen erfolgte eher bei den Eltern als in fremden Handwerksbetrieben.42 Lehrmadchen in fremden Betrieben seien ahnlich behandelt worden wie die Lehrjungen, wobei es fur heranwachsende Madchen schwieriger gewesen sei „einem brutalen Meister die Stirn zu bieten“43: „Nicht selten verklagten die Eltern von Lehrmadchen den Meister, wenn er ihre Tochter prugelte.“44 Power auBert, dass Madchen bei Mannern und Frauen gleichermaBen in die Lehre gegangen seien, wobei „aber die Vermutung ... nahe[liegt], daB weibliche Lehrlinge gewohnlich unter der Obhut der Ehefrau des Lehrherren standen“.45 Als Lehrlinge lebten Madchen bzw. Jungen „als Familienmitglied im Hause des Meisters“ und sollten sich dort allgemein nutzlich machen.46 Zur Ausbildung gehorten neben der Vermittlung von Fachwissen „[d]ie Unterweisung in gutem Benehmen und sittlichem Wohlverhalten und die angemessene Bestrafung fur Fehlverhalten“47. AuBerdem habe die Frau, „da sie gewohnlich im Betrieb ihres Mannes mitarbeitete, [das Lehrmadchen] sowohl in fachlicher als auch allgemeiner Hinsicht anleiten“48 konnen.
Da der Ausbildungsbeginn der Kinder bereits im Alter von sieben Jahren bzw. schon fruher begann, wurden sie auch bereits in sehr jungem Alter einem Handwerksmeister zur Lehre ubergeben.49 In den unteren Bevolkerungsschichten wurden Madchen und Jungen z.B. als Dienstboten in fremde Hauser gegeben. Wie unter Punkt 3. erwahnt, erlernten die Kinder dort kein Gewerbe, sondern verdienten sich ihren Lebensunterhalt. Shahar macht eine Angabe uber das Alter der Kinder: „Dem Florentiner Catastoc zufolge waren 41,5 Prozent der mannlichen und 34,2 Prozent der weiblichen Dienstboten Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis siebzehn Jahren.“50 Zur wirtschaftlichen Lage der Unterschicht bemerkt Ennen: „Die stadtischen Unterschichten - Handwerksgesellen, Dienstmagde, Tagelohner - sind zwar wirtschaftlich schwach und politisch rechtlos, aber es fuhren Ubergange zu den bessergestellten Schichten: Sparmoglichkeiten und damit Moglichkeiten des Aufstiegs hatten vor allem Dienstboten und Gesellen.“51 Einige Madchen, die als Dienstboten arbeiteten, sparten einige Jahre fur eine Mitgift und heirateten dann; andere blieben ihr Leben lang ledige Dienstboten.52 In der Lehre sei es nach den Erkenntnissen Powers ublich gewesen, dass die Lehrlinge „das feierliche Versprechen [gaben], wahrend der Lehrzeit nicht zu heiraten, keine Gastwirtschaft zu besuchen, die Geheimnisse des Meisters nicht auszuplaudern und ihm nicht mehr als 6 Pence im Jahr zu stehlen“53. Des Weiteren auBert Shahar: „Madchen, die ihr Gewerbe im Elternhaus erlernten, wurden etwas spater als Tochter wohlhabender Burger verheiratetd, haufig mit einem Mann aus dem Gewerbe des Vaters.“54
4.3 Arbeitswelt der Frauen nach Abschluss der Lehre
Frauen mit abgeschlossener Lehre konnten sich durch ihren Beruf ernahren55 und spielten laut Power „eine den Mannern ebenburtige Rolle im wirtschaftlichen Leben der Nationen“.56
[...]
1 POWER, Eileen, Als Adam grub und Eva spann, wo war da der Edelmann? Das Leben der Frau im Mittelalter, Berlin 1984, S. 93-94.
2 HILSCH, Peter, Das Mittelalter – die Epoche, Konstanz 2006, S. 184.
3 Vgl. ebd.
4 HILSCH, S. 183.
5 ROSSIAUD, Jaques, Der Städter, in: Der Mensch des Mittelalters, hg. von Jaques LE GOFF, Frankfurt/ New York 1989, S. 157.
6 Vgl. SHAHAR, Shulamith, Kindheit im Mittelalter, München 1991, S. 295.
7 Ebd., S. 197.
8 Vgl. SHAHAR, S. 196.
9 Ebd., S. 196.
10 Ebd.
11 Ebd., S. 197.
12 POWER, S. 108.
13 Vgl. ebd. a Anmerk. d. Verf.: „Trotula (Trota), salernitan. Heilkundige d. 12. Jh., kann als Autorin der „Practica secundum Trotam“, einem Traktat, mit allgemeinmed., pädiatr., obstetr. und gynäkolog. Schwerpunkten gelten….Darüber hinaus sind mit dem Namen der T. drei weitere lat. Traktate v. a. frauenheilkundl. Inhalts verbunden…die „Trota major“, „Trota minor“ und … „De ornatu“. Diese seien aber „tatsächlich Kompilationen anonymer Verfasser aus antiken salernitan. und arab. Quellen, die im europ. MA starken Einfluss im Bereich der Frauenheilkunde ausübten. Vgl. BOSSELMANN-CYRAN, Kristian, Artikel „Trotula“, Lexikon des Mittelalters, CD-ROM-Ausgabe, Verlag J. B. Metzler, LexMA 8, 1051-1052.
14 Vgl. POWER, S. 108.
15 Vgl. ebd., S. 108-109.
16 POWER, S. 98.
17 Ebd.
18 Vgl. KETSCH, Peter, Frauen im Mittelalter. Band 2: Frauenbild und Frauenrechte in Kirche und Gesellschaft, Düsseldorf 1984, S. 215.
19 Vgl. ebd.
20 Vgl. ebd.
21 Vgl. ebd.
22 Vgl. SHAHAR, S. 272.
23 Vgl. POWER, S. 106.
24 BOOCKMANN, Hartmut, Die Stadt im späten Mittelalter, 3München 1994, S. 333.
25 Vgl. SHAHAR, S. 274.
26 Ebd. 13
27 POWER, S. 106. b Anmerk. d. Verf.:„… die Dauer der einzelnen Alterstufen wurde ganz schematisch mit sieben Jahren [der heiligen Zahl] bzw. ihrem Vielfachen angegeben…. Am verbreitetsten war das … von Isidor von Sevilla († 636) propagierte Modell: sechs Lebensalter mit einer jeweiligen Dauer von x mal 7 Jahren.“ Neben dem zahlensymbolischen Schematismus verlaufe auch die Entwicklung in der Kindheit innerhalb dieser ca. siebenjähriger Perioden (Zahnwechsel und Sprachentwicklung, Pubertät etc.). Vgl. NONN, Ulrich, Hg., Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe. Quellen zur Alltagsgeschichte im Früh- und Hochmittelalter, Band 40a, Darmstadt 2003, S. 88. Shahar nennt für die Bezeichnung der Kindheitsphasen die „infantia“ (von der Geburt bis 7 Jahre), die „pueritia“ (bei Mädchen 7-12 Jahre, bei Jungen 7-14 Jahre), die „adolescentia“ (7- 12/14 Jahre) und „juventus“ als Phase nach der Adoleszenz. Vgl. SHAHAR, S. 29/30.
28 Vgl. SHAHAR, S. 134.
29 KETSCH, S. 212.
30 Vgl. ebd.
31 Vgl. SHAHAR, S. 135.
32 Vgl. KETSCH, S. 212.
33 Vgl. SHAHAR, S. 135 ff.
34 BOOCKMANN, S. 325.
35 Vgl. KETSCH, S. 213.
36 Vgl. SHAHAR, S. 134.
37 KETSCH, S. 215.
38 SHAHAR, S. 200.
39 Vgl. ebd., S. 201.
40 Vgl. ebd.
41 Vgl. KETSCH, S. 213.
42 Vgl. ebd.
43 POWER, S. 71.
44 SHAHAR, S. 272.
45 Ebd., S. 273.
46 SHAHAR, S. 273.
47 SHAHAR, S. 273.
48 Vgl. POWER, S. 72.
49 Vgl. ebd.
50 Ebd.
51 Ebd.
52 Vgl. ebd. c Anmerk. d. Verf.: Florentinischer Kataster (1427): „…umfassendste Steuererfassungsystem des ma. Italien … Grundlage des florent. Ks bildeten relativ umfassende ,Steuererklärungen’...“ LUZZATI, Michele, 14 Artikel „Florentinischer Kataster“, Lexikon des Mittelalters, CD-ROM-Ausgabe, Verlag J. B. Metzler 2000, LexMA 5, 1061-1062.
53 SHAHAR, S. 274.
54 ENNEN, Edith, Die europäische Stadt des Mittelalters, Göttingen, 41987, S. 246.
55 Vgl. ebd.
56 POWER, S. 72/73. d Anmerk. d. Verf.: „Bezeichnend für das frühe und hohe Mittelalter war das frühe Heiratsalter, die Pubertätsheirat“. ENNEN, Edith, Frauen im Mittelalter, 5München 1984, S. 102. „Verfasser von Heiligengeschichten erwähnen gewöhnlich ein Alter um 12 oder 13 Jahren – das Alter, in dem man nach kanonischem Recht die Ehe eingehen oder ein religiöses Gelübde ablegen kann …. In ländlichen und niederen Volksschichten liege das Durchschnittsalter der Heirat selten höher als 17 oder 18 Jahre. Um 1450 und in 15. Jh. liegt das Alter bei der Landbevölkerung und städtischen Unterschichten bei unter 18 Jahren mit einer Tendenz , „die Ehe um ein oder zwei Jahre später einzulegen.“ KLAPISCH-ZUBER, Christiane, Die Frau und die Familie, in: Der Mensch des Mittelalters, hg. von Jaques LE GOFF, Frankfurt/ New York 1989, S. 325.
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