Leseprobe
Gliederung (kurzer Überblick)
Einleitung
Der Raum
Orientierung in der „Fremde“
Räumliche und soziale Trennung
Leben im Raum – Der Ländervergleich
Quelle(n)
Einleitung
Für uns Menschen ist der Raum das wichtigste Mittel zur Orientierung in der Welt. Ohne Raum ist die Orientierung nicht vorstellbar. Damit wir uns in der Welt zurecht finden können, müssen wir uns daher im Raum orientieren. Leider stehen wir Menschen auch bei der Orientierung (im Raum) immer wieder vor Problemen (bspw. Orientierungslosigkeit). Die Probleme haben nicht nur die Deutschen, sondern alle Menschen. Unterschiedlich jedoch ist jedoch die Bedeutung des Raum für die unterschiedlichen Kulturen (bzw. Länder). Während beispielsweise viele Menschen den Raum als käufliches Objekt und somit Flächen des Raums als persönlichen Besitz ansehen, ist für andere Personengruppen allein der Gedanke an diesem Besitz des Raums geradezu lächerlich. Beide Gruppen werden später noch ausführlich behandelt.
Der Raum
Wir hatten wahrscheinlich alle schon einmal das Gefühl zuwenig Platz zu haben. Grund für dieses Gefühl kann tatsächlich ein Mangel an Platz sein, muss es aber nicht. Oft ist es nur das Bauch-Gefühl, das uns vermittelt, eingeengt zu sein. Besonders gut lässt sich dieses Phänomenen des „gefühlte Platzmangels“ beim Gespräch zwischen Leuten und dem Vergleich der verschiedenen Völker beobachten. Wir Deutsche achten zum Beispiel beim Gespräch immer auf den Sicherheitsabstand. In Westdeutschland beträgt der Sicherheitsabstand 70 Zentimeter, im Deutschen Osten dagegen „nur“ 60 Zentimeter. Je weiter wir uns nach Osten bewegen, desto geringer wird der Abstand zwischen den Gesprächspartnern. Umgekehrtes kann man im Westen beobachten. Je weiter westlich wir uns von Deutschland entfernen, desto größer wird der Sicherheitsabstand.
Abschließend kann man sagen, dass der Sicherheitsabstand einer Blase ähnelt, mit der wir uns umgeben. Wenn uns jemand zu nahe kommt, weichen wir automatisch zurück. Wie groß diese Blase ist, hängt nach der Kultur, der Herkunft und von der Erziehung der Gesprächspartner ab. Andere Kulturen haben bekanntlich andere Sitten.
Orientierung im Raum
Wir kennen das alle: Wir verreisen und begegnen einer ganz anderen Kultur. Dabei reicht es aus, wenn wir Freunde im Nachbarort (oder in einem uns unbekannten Stadtteil) besuchen. Bei der Suche nach der angegebenen Adresse stellt sich schnell Orientierungslosigkeit ein. Es ist, als träten wir durch eine Tür und befänden uns in einer ganz anderen Welt. Neben den üblichen Schwierigkeiten im „Ausland“ wie Verständigungsproblemen, bedingt durch oft fehlende Sprachkenntnisse (dazu zählen auch Schwäbisch und Bayrisch); und den falsch interpretierten Sitten der Bevölkerung kommt oft noch ein weiteres gravierendes Problem hinzu: Die Orientierung in der „Fremde“. Um uns dennoch einigermaßen zurecht zu finden kaufen wir daher schon oft vor Beginn der Reise Karten und lesen eifrig Reiseführer und Reiseberichte. Solange wir uns in einem Land befinden, dass das lateinische Alphabet nutzt, können wir fern der Heimat immerhin noch die Straßennamen entziffern. Befinden wir uns dagegen in China, kommen wir an unsere Grenzen. Ohne grundlegende Kenntnisse des chinesischen Schriftsystems bleibt uns nur noch die Interpretation der Straßenschilder offen.
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