Die Kultur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen

Bildungsauftrag vs. Quotendruck


Diplomarbeit, 2009

128 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Kultur und Fernsehen
2.1 DerKulturbegriffinBezugzumFernsehen
2.2 Das öffentlich-rechtliche System - Definition und Abgrenzung zu anderen Fernsehformen
2.3 Eine kurze Entstehungsgeschichte von ARD und ZDF
2.4 DieEntstehungderexplizitenKultursender3satundarte
2.5 Der Nutzungswandel des Fernsehens, gestern und heute

3 AuftragundZieldesöffentlich-rechtlichenFernsehens
3.1 Der Grundversorgungsauftrag
3.2 Der Bildungs- und Kulturauftrag
3.3 Die Kulturinteressen des Fernsehpublikums

4 Kultur im Fernsehprogramm
4.1 Die Darstellungsformen von Kultur im Medium Fernsehen
4.2 Kultur auf den Kultursendern arte und 3sat
4.3 Die Kulturmagazine
4.4 Kultur in Form von Dokumentar- und Spielfilmen
4.5 Kultur in den Nachrichten

5 Boulevardisierung / Banalisierung / Qualitätsverfall?
5.1 Der übermächtige Einfluss der GfK-Zuschauerforschung
5.2 Optimierungsstrategien in der Programmplanung
5.3 DiefortwährendeKritikanderProgrammgestaltung
5.4 Auflagen und Reaktionen auf die vorgebrachte Kritik
5.5 DieEntwicklungenimKulturangebotankonkretenBeispielen
5.6 Die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland" und ihre Empfehlungen

6 Zukunftsperspektiven
6.1 Der Legitimationsdruck des gebührenfinanzierten Fernsehens
6.2 Die zukünftige Finanzierungsform des öffentlich-rechtlichen
Fernsehens
6.3 Online- und Interaktivitätstendenzen und ihre vorraussichtlichen Auswirkungen auf die Kulturvermittlung
6.4 Die Forderungen nach einer qualitativ orientierten Erfolgmessung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen
6.5 Das Problem mit dem Zuschaueralter

7 Schlussfolgerungen

8 Literatur- und Quellenverzeichnis

Anhang
1 Durchschnittliche Sehbeteiligung über den Tag verteilt, bezogen auf die Gesamtmenge der Fernsehhaushalte (2007)
2 Das Erste Programmschema 2009
3 ZDF Programmschema 2009
4 3sat Programmschema 2009
5 arte Programmschema 2009

1 Einleitung

Seit vielen Jahren steht das öffentlich-rechtliche Fernsehen in der Kritik nicht nur die Kultur im Programm immer mehr zu vernachlässigen, und damit einen wichtigen Teil seines Auftrags nicht ordnungsgemäß zu erfüllen, sondern auch aktiv und im Gleichschritt mit dem privaten Fernsehen, an einer schleichenden Verflachung der Kultur in Deutschland mitzuwirken. Darin zeigt sich sogleich die doppelte Rolle des Fernsehens allgemein: Zum einen selbst ein relevanter Teil der Gegenwartskultur der Gesellschaft zu sein, Kultur also als (noch) Leitmedium Nummer eins direkt zu gestalten, sowie im Sinne des Bildungs­auftrags die Kultur zu fördern und ihr eine Bühne zu geben.

Diese Arbeit soll ein kompakt abgefasstes Panorama der Vergangenheit, Gegenwart und möglichen Zukunft des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Deutschland darstellen; immer vor dem Hintergrund der bereits sehr alten Debatte um Programmqualität gegen Programmreichweite.

Dafür versuche ich zuerst in Kapitel 2 einen für dieses Thema möglichst treffenden Kulturbegriff zu erarbeiten und beschreibe in Kürze die Entwicklung der Fernsehlandschaft hin zum heutigen dualen System. Dann gehe ich explizit auf die neueren Sender 3sat und arte als namentliche Kultursender im öffentlich­rechtlichen Fernsehen ein, da diesen Sendern heute der größte Teil der Kulturvermittlung im Fernsehen überlassen wird.

In Kapitel 3 beschäftige ich mich eingehender mit den gesetzlichen Grund- und Auflagen, die das öffentlich-rechtliche System in der Bundesrepublik Deutschland legitimieren. Außerdem beschreibe ich die Kulturinteressen des Fernsehpublikums, soweit diese darstellbar sind.

In Kapitel 4 beschreibe ich konkret die verschiedenen heutigen Darstellungs­formen von Kultur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und unterscheide dabei zwischen den großen Vollprogrammen Das Erste und ZDF sowie den Kultursendern 3sat und arte. Die Kulturmagazine nehmen aufgrund ihres expliziten Kulturcharakters einen überproportionalen Anteil ein, aber auch Kultur in Form von Dokumentar- und Spielfilmen und die Kulturbericht­erstattung als Teil von Nachrichten werden dargestellt.

In Kapitel 5 gehe ich auf die massive publizistische Kritik an der Qualität des öffentlich-rechlichen Systems ein und stelle die Enquete-Kommission des Bundestags zur Kultur in Deutschland und ihre für mein Thema relevanten Ergebnisse vor.

Bevor ich in Kapitel 7 meine Schlussfolgerungen vorstelle, gebe ich in Kapitel 6 einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen, soweit diese absehbar sind. Einen wichtigen Stellenwert hat hier die Legitimationsdebatte, bei der es um die Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Systems in der Bevölkerung und dessen davon abhängige zukünftige Finanzierung geht.

Anmerken möchte ich noch, dass die kritische Forschung über ARD und ZDF allgemein, vor allem aber auch im empirischen Bereich, quantitativ und qualitativ recht schwach ausgeprägt ist. Der Grund dafür ist ein formales wie informelles Beziehungsgeflecht zwischen der Medienforschung und den öffentlich-rechtlichen Programmanbietern.[1] Aber auch deswegen, „weil viele Wissenschaftler mit dem Argument, dass das Fernsehprogramm privater TV- Kanäle »schlimmer« sei, als das der öffentlich-rechtlichen Programmanbieter, in der Kritik an ARD/ZDF einen Tabubruch sehen, den sie sich nicht zu vollziehen trauen.“[2]

2 Kultur und Fernsehen

Fernsehen ist ein Teil der Kultur. Und Fernsehen kann Kultur verbreiten sowie über Kultur berichten. Aber was genau bedeutet Kultur? Und welche weiteren Berührungspunkte haben die Begriffe „Fernsehen" und „Kultur" heute in Deutschland?

2.1 Der Kulturbegriff in Bezug zum Fernsehen

Bis heute hat sich um den Begriff „Kultur" eine Unschärfe und Unsicherheit erhalten, die, wann immer dieser Begriff in Gesetzestexten und ähnlichem gebraucht wird, zu unterschiedlichen Auslegungen führt. Insbesondere im Bereich der Medien. Ist Rundfunk als Institution nicht ohnehin immer schon auch Kultur? Soll es Aufgabe des Rundfunks sein, die Kultur einer Gesellschaft zu verbessern bzw. daraufhinzuwirken diese anzuheben? Nach welchen Maßstäben sollte eine solche „Kulturveredelung" erfolgen und in welchem Verhältnis zu den anderen Rundfunkleistungen?

Während für verschiedene „Anwendungsfälle" des Begriffs verschiedene Schwerpunkte des Themenfeldes Kultur nötigerweise in den Vordergrund rücken müssen, ist ein allumfassender Begriff allerdings meist nur theoretisch praktikabel. Im Brockhaus wird „Kultur" als „Schlüsselbegriff' gelistet. Der Ausdruck stammt etymologisch von lateinisch „cultura", weiterhin vom Verb „colere": „bebauen", „pflegen", „ehren", urspmnglich etwa „emsig beschäftigt sein".[3] „In seiner weitesten Verwendung kann mit dem Begriff K. alles bezeichnet werden, was der Mensch geschaffen hat, was also nicht naturgegeben ist“.[4] Cicero wandte „cultura" auf materielle wie geistige Produkte und Fähigkeiten an.

Beim deutschen Kulturrat, dem anerkannten Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat sich seit einigen Jahren der sogennante „weitere Kulturbegriff' der UNESCO eingebürgert. Dieser bezeichnet Kultur als den gesamten Komplex unterschiedlicher spiritueller, materieller, intellektueller und emotionaler Ausdrucksformen, die eine Gesellschaft oder eine soziale Gruppe kennzeichnen. Sie schließt nicht nur die Künste wie die Literatur, sondern auch die Weisen des Lebens, die fundamentalen Menschenrechte, Wertesysteme, Traditionen und Glaubensrichtungen mit ein. Der weite Kulturbegriff fasst Kultur ethnologisch als Lebensweise auf. Kultur in einer normativen Bedeutung meint eine Lebensweise, die humanen Zielen entspricht.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts trug Alfred Weber seine Auffassungen von Kultur vor (vgl. Weber 1950; Demm 2000, 161): Er grenzte Zivilisation als materielle und technologische Errungenschaften von der geistig, ideell und emotional besetzten Kultur ab.

Den Franzosen bedeutet „civilisation" ungefähr das gleiche wie den Deutschen Kultur, „culture" ist dagegen so viel wie Bildung des Geistes und des Geschmacks. Daran zeigt sich, dass in Frankreich ein wesentlich hermetischerer Kulturbegriff gepflegt wird als in Deutschland. Der Kulturbegriff der Deutschen ist „viel beweglicher und offener“.[5] Die Franzosen denken bei „culture" zuerst an ihre eigene, an die Hochkultur. „Dem engen, eher elitären, klassisch-humanistischen Kulturbegriff der Franzosen mit einem begrenzten Themenspektrum steht der weite Kulturbegriff der Deutschen gegenüber“.[6] Hier bezieht man sich auf die Alltagskultur, die dem Gesellschaftssystem innewohnt:

„Deutsche glauben, das französische Kulturverständnis sei zu elitär

Franzosen glauben, das deutsche sei zu pädagogisch“[7]

Einen klaren und von allen Seiten akzeptierten Kulturbegriff gibt es also nicht, was den Umgang mit selbigem immer etwas unpräzise und subjektiv auslegbar macht:

„Eine ausführliche, gleichzeitig präzise Definition des im Prinzip jedermann geläufigen Kulturbegriffs, bleibt sowohl für die Gesellschafts- als auch für die Kulturwissenschaften vielseitig und unbestimmt.“[8]

„Wie alle Plastikworte verdankt auch Kultur ihre intellektuelle Karriere zwei Umständen: der Unbestimmtheit des Begriffs und der affirmativen Kraft, die gerade deshalb von ihm ausgeht...“[9]

„Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen nicht mehr in der Lage sind, zu definieren, was Kultur ist.“[10]

Kultur in unserem Themenkomplex verweist fast immer auf den Begriff „Bildung". Und impliziert damit eine Kategorie der Wertung. Ein „gebildeter" Mensch hat Kultur, ein Mehr an Bildung „hebt" die Kultur eines Menschen, einer Gruppe oder einer Gesellschaft. Kultur hat hier somit eine, wenn auch theoretisch schwierig zu definierende, praktische Auslegung als positive oder negative Beurteilung und Einstufung. Welche Kultur höher und welche niedriger zu bewerten ist (z.B. das „Flatrate-Saufen" bei Jugendlichen oder das Verkosten von Wein auf einem Weingut), entscheiden maßgeblich die Intellektuellen einer Gesellschaft. Grundlage dieser Bewertung ist zumeist eine humanistische; der Wert und die Würde des einzelnen Menschen stehen im Vordergrund der Betrachtung:

„Humanität ist der Charakter unseres Geschlechts; er ist uns aber nur in Anlagen angeboren, und muß uns eigentlich angebildet werden. Wir bringen ihn nicht fertig auf die Welt mit; auf der Welt aber soll er das Ziel unsres Bestrebens, die Summe unsrer Übungen, unser Wert sein ... Wenn der Dämon, der uns regiert, kein humaner Dämon ist, werden wir Plagegeister der Menschen ... Humanität ist der Schatz und die Ausbeute aller menschlichen Bemühungen, gleichsam die Kunst unsres Geschlechts. Die Bildung zu ihr ist ein Werk, das unablässig fortgesetzt werden muß, oder wir sinken ... zur rohen Tierheit, zur Brutalitätzurück.“[11]

Aufklärung, Kultur, Bildung: Diese drei Begriffe gehören, wenn es um Bildungspolitik im Allgemeinen geht, oder beim Bildungsauftrag des deutschen Rundfunks im Speziellen, zusammen. Dies zeigt sich auch in den Gründungsideen des heutigen deutschen Rundfunks zu Beginn der Bundesrepublik Deutschland, wie ich in den Kapiteln 2.2 und 2.3 unter anderem darlegen werde.

Aber selbst wenn man von einem weiten Kulturbegriff ausgeht, muss dieser für den Kulturauftrag in der Praxis präzisiert werden. In einer Studie von Helmut Volpers und Hans-Jürgen Weiss („Kultur- und Bildungsprogramm im bundesdeutschen Fernsehen", BLM Schriftenreihe Band 22, München 1992) werden zum Kulturauftrag zu rechnende Programmangebote verstanden, die sich eindeutigvon folgenden Angeboten abgrenzen:

- Angebote zur Meinungs- und politischen Willensbildung
- Angebote über laufende Berichterstattung und
- Angebote zur Unterhaltung.

Tatsächlich vermischen sich aber Kultur und Unterhaltung ständig. Auch hohe Kultur kann ja durchaus unterhaltsam sein, bzw. was unterhaltsam ist und was nicht, ist sehr subjektiv bestimmt. Für den Bereich des Rundfunks wird immer wieder versucht eine umfassende Begriffsbestimmung zu finden, hier zwei weitere Beispiele dafür:

„Pflege ist der Ausgangspunkt von Kultur: die Analogie zwischen der cultura agri (Landwirtschaft) und der Pflege des Geistes, der cultura animi, in den tusculanischen Schriften von Cicero. Kultur ist, wie der Mensch lebt und arbeitet (Bert Brecht). Kultur ist Lebensweise, und diese wiederum ist eine Bildungsaufgabe, Kultur und Bildung hängen also aufs engste zusammen“.[12]

„Bei der Kultur im engeren Sinne, bei den Künsten, geht es um lebendige Demokratie, um die Gestaltung gerechter sozialer Verhältnisse, um die Nutzbarmachung des humanisierenden Potentials der Künste zum Erhalt und zur Förderung lebenswerter Entwicklungsbedingungenfür alle Menschen.“[13]

Markus Schächter, der Indendant des ZDF beschreibt seinen Kulturbegriff 2005 sehr umfassend. Je umfassender der Begriff interpretiert wird, umso breiter passt das Programmangebot in die wohlklingende Kategorie „Kulturgut". Hier zeigt sich die nicht abzuschließende Problematik der Begriffsbestimmung sehr eindeutig. Da der Begriff schwammig bleibt, kommt es schlussendlich wohl sehr auf die individuelle Geistesverfassung und die Absicht der jeweils mit dem Begriff argumentierenden Person an, bleibt damit also subjektiv:

„Das ZDF legt seiner Programmarbeit einen weiten und umfassenden Begriff von Kultur zugrunde. Die Adressierung der Fernseh­programme an breite, soziodemografisch in sich hoch differenzierte Publika und deren weit gefächerte Interessen und Bedürfnisse macht ein umfassendes Kulturverständniszu dem Massenmedium Fernsehen einzig angemessenen.

(...) Als Kultur werden die Lebensformen verstanden, die sich in geistigen und kunstlerischen Äußerungen, im Verhältnis zur Natur, in sozialen Lebensformen und der Gestaltung des Lebensraums äußern. In diesem Sinne stellt Kultur die Rahmendaten für eine Gesellschaft sowie ihre sozialen Handlungsorientierungen und -möglichkeiten durch die Vermittlung von Wertmustern bereit und erstreckt sich Wber die sogenannte Hochkultur hinaus aufdie Alltagskultur.

(...) In diesem Sinne stellen zunächst auch alle vom ZDF ver­antworteten und gestalteten Programmbeiträge Kulturleistungen dar."[14]

Dem fast entgegengesetzt schreibt der Publizist und Fernsehmoderator Roger Willemsen: „Kultur ist Überforderung, ist Konfrontation mit Nicht-Verstehen im Dienste derMündigkeit, wenn nichtder»Empormenschlichung« (Musil)."[15]

Um die schwierige Definitionsdebatte des Begriffs zu umgehen, fragt ein noch recht neuer Ansatz im Zusammenhang mit der Medienforschung eher nach der Qualität von Kultur:

„Sowohl systemtheoretisch als auch aus Sicht der kritischen Theorie ließe sich Qualität von Kultur gut danach beurteilen, welchen Autonomiegrad sie gegenüber anderen Systemteilen wie Politik oder Ökonomie einnimmt."[16]

2.2 Das öffentlich-rechtliche System - Definition und Abgrenzung zu anderen Fernsehformen

In Deutschland gibt es heute ein „duales Fernsehsystem", was bedeutet, dass sich die Anbieter in zwei Grundrichtungen aufteilen. Das sind auf der einen Seite die sogenannten „öffentlich-rechtlichen" Rundfunkveranstalter (Radio und Fernsehen) und auf der anderen Seite seit 1984 die sogenannten „privaten" Rundfunkveranstalter.

Das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem wurde kurz nach dem 2. Weltkrieg von der englischen Besatzungsmacht installiert. Vorbild war die britische BBC (British Broadcasting Corporation). Diese wurde schon 1927 als ein „der Öffentlichkeit dienendes" Rundfunkmodell etabliert und ging aus dem 1922 gegründeten Radiosender „British Broadcasting Company" hervor. Das damals neue Modell nennt sich im englischen „Public-Service"-Modell und umfaßt einen gesetzlich festgeschriebenen Programmauftrag sowie eine bestimmte Struktur und Finanzierung.

Public Service Broadcasting gilt heute als westeuropäische Tradition, trotzdem gibt es bislang keine feste Definition für diese Institution. Das Programmangebot ist durch „universality of appeal, availability and payment"[17] geprägt. Mit vielfältigen Programmangeboten wie Information, Bildung und Unterhaltung soll der Public Broadcaster die Gesamtbevölkerung aufklären, integrieren und zur regionalen Identität und Kultur beitragen.

Die BBC und das „Public-Service"-Modell sind Vorlage für alle öffentlich­rechtlichen Rundfunkmodelle in Europa. Nur Monaco hat heute weder einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, noch einen über Steuern oder Zwangsgebühren finanzierten Rundfunk in anderer Rechtsform. In Deutschland sind die öffentlich­rechtlichen Sender als gebührenfinanzierte Körperschaften (Anstalten des öffentlichen Rechts) organisiert.

In den sogenannten Rundfunk-Urteilen des Bundesverfassungsgerichts wurde die Notwendigkeit und gesicherte Existenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bestätigt. Er soll einen Grundversorgungsauftrag erfüllen und diese Aufgabe staatsfern finanzieren. Dies geschieht, wie später genauer beschrieben, über eine „Rundfunkgebühr". Damit sind diese Anbieter keine Staatssender, die normaler­weise über Steuern finanziert werden. Sie haben ein Gebot der Staatsferne und politischen sowie wirtschaftlichen Unabhängigkeit.

Kontrolliert werden die öffentlich-rechtlichen Sender von den Rundfunkräten. Diese überwachen die Einhaltung des gesetzlichen Sendeauftrags und bestehen aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen und Organisationen, die einen Querschnitt der Bevölkerung abbilden sollen.

„Die Frage nach dem konkreten Programminhalt und nach der Programmqualität kann nach dem Public-Service-Modell nicht allein durch die Nachfrage bestimmt werden: Was man will und was man braucht, sei nicht identisch. Dieser Ansatz geht von einer paternalistischen Sichtweise des passiven bzw. manipulierbaren Publikums aus, das gewisse Orientierungshilfe braucht.“[18]

Gesetzliche Grundlagen für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind: Artikel 5 des Grundgesetzes, das Rundfunkrecht, der Rundfunkstaatsvertrag zwischen den Bundesländern, der Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag, der Rundfunkgebührenstaatsvertrag, die Landesrundfunkgesetze sowie die mittler­weile 13 Rundfunkurteile des Bundesverfassungsgerichts.

In Deutschland stellt sich das duale Fernsehsystem heute folgendermaßen dar: An erster Stelle steht die riesige öffentlich-rechtliche ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland). Sie besteht aus neun Landesrundfunkanstalten und ihren Sendern, diversen Radiosendern sowie den Sendern Das Erste, Phoenix, arte (anteilig), 3sat (anteilig), Kinderkanal und diversen Digitalkanälen, die nur über Satellit und mit einer Set-Top-Box empfangen werden können. Weltweit ist sie mit einem Gesamtbudget von rund 6,3 Milliarden Euro und rund 23.000 Angestellten der größte nicht-kommerzielle Programmanbieter (bezogen auf die Gesamtsende­leistung inklusive den ARD-Radiosendern).

Weiter gibt es den öffentlich-rechtlichen Sender ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) mit einem Jahresetat von ca. 1,7 Milliarden Euro und rund 3.600 Angestellten.

Einschließlich der „Dritten Programme" (die Sender der neun Landesrundfunk­anstalten), der Digitalkanäle und gemeinsam betriebener Sender wie Ki.Ka (Kinderkanal), Phoenix sowie europäischen Beteiligungen wie arte und 3sat betreiben ARD und ZDF zusammen heute 22 Fernsehkanäle.

Finanziert wird das öffentlich-rechtliche Fernsehprogramm durch die sogenannte Rundfunkgebühr. Jeder Besitzer eines Rundfunk-Abspielgerätes ist (mit wenigen Ausnahmen) gesetzlich zur Zahlung einer monatlichen Gebühr verpflichtet, eingezogen von der GEZ (Gebühreneinzugszentrale). Diese Gebühr wurde für Fernsehbesitzer zuletzt im Januar 2009 um 95 Cent auf 17,98 Euro pro Monat erhöht.

In dieser Arbeit gehe ich, bezogen auf die öffentlich-rechtlichen Sender, allerdings nur auf die großen Fernsehsender ARD (Das Erste und die regionalen „Dritten Programme") und ZDF sowie die expliziten Kulturkanäle arte und 3sat näher ein, da die anderen Sender für mein Thema eine untergeordnete Rolle spielen. Erwähnenswert sind allerdings noch die rein digitalen Spartensender ZDFtheaterkanal, ZDFinfokanal und Einsfestival.

Seit 1984 hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen Konkurrenz durch private Anbieter, eine Folge der Zulassung des privaten Rundfunks durch das Bundes­verfassungsgericht. RTL war der erste Sender dieser Art und ist im Laufe der Jahre zum am meisten akzeptierten privaten Vollprogramm in Deutschland gewachsen. Das Image von RTL ist das eines Familiensenders. Bei den Zuschauern unter 49 Jahren ist RTL mittlerweile unangefochtener Marktführer (aktuell 16,6 Prozent Marktanteil[19] ). Das Erste und das ZDF sind im Vergleich dazu auf unter 7 Prozent Marktanteil gefallen. Bei der Gesamtmenge aller Zuschauer liegt RTL zur Zeit etwa gleichauf mit dem Ersten und dem ZDF, mit jeweils zwischen 12 und 13 Prozent Marktanteil. Berücksichtigt werden muss hierbei, dass ältere Menschen sehr viel mehr fernsehen als jüngere, und dass diese überdurchschnittlich viel öffentlich-rechtliche Programme einschalten.

Die RTL Group, zu der noch einige kleinere Sender gehören, ist zu 90,4 Prozent im Besitz der Bertelsmann AG. Neben RTL haben sich noch zwei weitere große private Fernsehsender etabliert. Pro7 und Sat1, die zum gleichen Konzern gehören. Außerdem zahlreiche kleinere Sender, teils mit einem Vollprogramm, teils eine Sparte abdeckend. RTL beschäftigt ca. 900 Mitarbeiter.

Rechnet man die Marktanteile der analog empfangbaren öffentlich-rechtlichen Fernsehsender zusammen, ergeben sich, bezogen auf das Jahr 2008, folgende Zahlen: 42 Prozent Marktanteil im Gesamtfernsehmarkt und 24 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern. Diese Anteile sind seit rund 10 Jahren relativ konstant.

Mit der Zulassung der privaten Rundfunkanbieter in Deutschland spricht man von einem „dualen Rundfunksystem":

„Das verfassungsrechtliche Konzept des dualen Rundfunksystems geht von einem Fortbestand von Frequenzknappheit und hohen Zugangskosten zur Rundfunkveranstaltung sowie struktur­bedingten Leistungsdefiziten des Privatfunks aus. Die Grund­versorgung durch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten dient daher als stabile Grundlage der dualen Rundfunkordnung und zwar ohne Rücksicht auf die Leistungen und Akzeptanz der privaten Programmanbieter.“[20]

Bei den privaten Fernsehsendern wird Erfolg selbstverständlich ganz offiziell ausschließlich an der Quote, und damit am Kontaktpreis für die Werbung, gemessen:

"Aus Werbesicht erfüllt das Programm nur eine Transportfunktion. Letztlich ist eine Kontaktleistung herzustellen."[21]

Ziel und Zweck des privaten Rundfunks ist es Geld zu verdienen. Somit spielen qualitative Kategorien, im Gegensatz zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit seinem gesellschaftlichen Auftrag, eine untergeordnete Rolle. Eine möglichst hohe Einschaltquote ist höchstes und erstes Ziel:

„Abgesehen vom abendlichen Actionerfolg gibt es für RTL noch weitere Gründe zu jubeln. Vera Int-Veen brachte ab 19.05 Uhr die diesjährige Staffel von "Schwiegertochter gesucht" zu Ende, die nicht nur mit noch dümmeren Off-Texten als "Bauer sucht Frau" glänzen konnte, sondern zum Schluss auch noch mal mit 22 Prozent Marktanteil. 2,68 Mio. Zuschauer im Alter von 14 bis 49 Jahren waren dabei. Das bedeutet: Platz 2.“[22]

Den privaten Veranstaltern, allen voran dem privaten Marktführer RTL, sind die durch Fernsehgebühren finanzierten „Konkurrenten" natürlich ein Dorn im Auge. Ensprechend wird regelmäßig und mit großer Häme über das öffentlich­rechtliche Fernsehen gelästert:

„Der öffentlich-rechtliche Rundfunk spiegelt noch heute ein Stück behördlicher Versorgungsmentalität wider, die sich vor allem im Fernsehen eher noch vergrößert denn allmählich eingeschränkt hat.“[23]

„RTL plus trat am 2. Januar 1984 an, um vor allem ein erfrischend anderes Programm zu machen. Notfalls auch erschreckend anders, wie manche Kritiker meinten, in jedem Fall aber anders als die althergebrachten Angebote von ARD und ZDF. Bunte und bewegliche Bilder wollten wir liefern, denn auf dem Schirm sollte einfach immer etwas stattfinden.“[24]

Die Werbemöglichkeiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind wegen des Gebots der Unabhängigkeit (auch von der Wirtschaft) vom Gesetzgeber stark eingeschränkt. Fersehwerbung darf nur in den beiden Programmen Das Erste und ZDF, nur an Werktagen vor 20 Uhr und maximal 20 Minuten pro Tag ausgestrahlt werden. Für private Fernsehsender gibt es lediglich ein Limit von 15 Prozent je Sendestunde für Werbespots in Blöcken sowie weitere 5 Prozent für andere Werbeformen (z.B. Dauerwerbesendungen).

Die Qualität von Rundfunkprogrammen ist objektiv sehr schwer messbar. Rein objektiv kann deshalb erst einmal nur über die Einschaltquote bewertet werden. Diese definiert Qualität als „unterschiedliche Funktionalität aus der subjektiven Sicht der Nachfrager". Daraus ergibt sich aber das Dilemma, dass werbefinanzierte Sender bestimmte Angebote trotz ihres individuellen und gesellschaftlichen Nutzens nicht produzieren, weil beispielsweise bei einem Kulturmagazin, trotz niedrigem Produktionsaufwand, die Kosten die möglichen Werbeerlöse übersteigen. Genau das ist ein wesentliches Argument für ein öffentliches Fernsehangebot durch gemeinnützige Unternehmen.

Allerdings haben sich ARD und ZDF bei den durchschnittlichen Kosten je prozentualem Zuschaueranteil den wichtigen privaten Sendern (RTL, Sat1 und Pro7) weitgehend angepasst und liegen teilweise sogar darunter. Diese Entwicklung begann in der zweiten Hälfe der 90er Jahre und hat den Grund, dass die privaten unterhaltungsorientierten Anbieter im Kampf um die Zuschauer immer teuerer produzieren mussten, während ARD und ZDF kosteneffizienter geworden sind.[25]

„Ein typisches Programmprofil eines öffentlich-rechtlichen Senders versucht, orientiert an seinem Programmauftrag, bei einer insgesamt größeren Vielfalt den Schwerpunkt auf ein Gleichgewicht zwischen Unterhaltung auf der einen und Information, Kultur, Bildung auf der anderen Seite zu legen. Der private Sender konzentriert sich dagegen - entsprechend den ökonomischen Gesetzmäßigkeiten am Profit orientiert - hauptsächlich auf massen­attraktive Unterhaltung.“[26]

2.3 Eine kurze Entstehungsgeschichte von ARD und ZDF

Nachdem im März 1935 in Berlin mit dem weltweit ersten Ausstrahlen eines Fernsehprogramms begonnen wurde (Fernsehsender Paul Nipkow, bis 1944), gab es nach dem 2. Weltkrieg und bis 1952 kein Fernsehen in Deutschland.

Nach Ende des 2. Weltkriegs etablierte Sir Hugh Carleton Greene, ehemaliger Leiter des deutschsprachigen Dienstes beim britischen Sender BBC und deren späterer Generaldirektor, in der damaligen britischen Besatzungszone den Radiosender NWDR (Nordwestdeutscher Rundfunk). Dieser sendet ab September 1945 von Hamburg aus und bildet (neben Radio Bremen) die erste Landesrundfunkanstalt nach dem Krieg. Im Zuge der Demokratisierung Deutschlands ist der Sender nach britischem Vorbild (BBC) organisiert und wird Anstalt des öffentlichen Rechts. Sir Hugh Carleton Green sagte 1945 als erster Leiter des NWDR, dass die Anstalt nur unabhängig bleiben könne, wenn sie sich politischem und ökonomischem Druck konsequent verweigert. 1948 wurde der NWDR in deutsche Verantwortlichkeit übergeben, erster deutscher General­direktor wurde der SPD-KulturpolitikerAdolf Grimme.

1952 beginnt dann der NWDR neben dem Radioprogramm auch ein Fernsehprogramm zu senden. Am 1. Januar 1956 wird der NWDR in den NDR (Norddeutscher Rundfunk) und den WDR (Westdeutscher Rundfunk) aufgeteilt. Diese gibt es heute noch, neben den in den Folgejahren hinzugekommenen weiteren Landesrundfunkanstalten (BR, HR, SWR, SR, RB, MDR und RBB) gibt. Diese bilden zusammen die ARD und veranstalten gemeinsam den heute „Das Erste" genannten Fernsehsender sowie Regionalprogramme (heute die „Dritten Programme").

„Es wird ... dieser Wille zum Niveau nicht stets den Majoritäts­geschmack auf seiner Seite haben. Der Rundfunk darf deshalb nicht der verführerischen Jagd nach Popularität verfallen. Wer gewillt ist, das Beste im Menschen anzusprechen, muss nun einmal zugleich den Mutzur Unpopularität haben.“[27]

Damit reicht die Diskussion um Qualität und Quote bis zurück in die ersten Tage des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Und damit auch die Gratwanderung zwischen Verantwortung und Bevormundung, zwischen Steuerung und Zwang:

„Was auf den ersten Blick wie Erziehungsdiktatur anmutet, entspringt in Wahrheit einer eher fürsorglichen Philosophie: Manchmal, so ihr Kern, muss man das Publikum vor sich selbst schützen. Tut man das nicht, setzt sich der alles nivellierende Stammtisch durch, der in einem Medium, das sich der Aufklärung verpflichtethat, niemals die Oberhand gewinnen darf.“[28]

Am 1. April 1963 nahm zusätzlich zur ARD das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) seinen Sendebetrieb auf, auch eine gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Mainz. Im August 1967 wurde der Regelbetrieb, wie auch beim Ersten, aufFarbe umgestellt.

1974 ist mit 95 Prozent der deutschen Haushalte, die ein Fernsehgerät besitzen, bereits fast eine Vollversorgung gegeben. Heute sind es mit den 1990 neu hinzugekommenen ostdeutschen Bundesländern über 35 Millionen Haushalte, was einer Abdeckung von 98 Prozent entspricht.

Bis 1984 hatten die ARD mit ihren Sendern sowie das ZDF ein Quasimonopol in Deutschland. Erst mit dem technischen Ausbau der Breitbandverkabelung unter dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl wurden private Veranstalter zugelassen. Diese bauten ihren Marktanteil im Vergleich zu den „alten" öffentlich-rechtlichen Sendern stetig aus. Nach der Wiedervereinigung waren RTL und Sat1 sehr schnell Marktführer in Ostdeutschland.

Heute ist nur RTL im Gesamtfernsehmarkt gleichauf mit Das Erste und dem ZDF. Während die kleineren Sender dazugewonnen haben und die Senderanzahl gewachsen ist, haben alle großen Sender, egal ob privat oder öffentlich-rechtlich, in den letzten 15 Jahren große Marktanteile verloren. 1992 hatten Das Erste, ZDF und RTL zusammen noch 61 Prozent Marktanteil. 2008 waren es nur noch 39 Prozent.

Die dritten Programme haben sich von einer langen Durststrecke in den 90er Jahren etwas erholt und erreichen heute in ihren jeweiligen Sendegebieten zwischen fünf und neun Prozent Marktanteil.

2.4 Die Entstehung der expliziten Kultursender 3sat und arte

Im Dezember 1984 startet der Sender 3sat als Versuchsprojekt von ZDF (Deutschland), ORF (Österreich) und SRG (Schweiz). Federführend war (und ist) das ZDF. 3sat soll das erste gemeinsame deutschsprachige Satellitenprogramm sein, Auftakt ist das mit einem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnete dokumentarische Fernsehspiel "Ein ganz gewöhnliches Leben" von Imre Gyöngyössi und Barna Kabay. Der Name setzt sich aus „3“ für die Zahl der beteiligten Anstalten und Länder sowie „sat“ für den damals neuartigen Übertragungsweg zusammen.

Im Dezember 1987 tritt ein neuer Rundfunkstaatsvertrag in Kraft und verpflichtet das ZDF zur Veranstaltung eines Satellitenprogramms mit kulturellem Schwerpunkt. Daraufhin erneuern ZDF, ORF und SRG den 3sat Vertrag, das Versuchsprojekt wird zu einem dauerhaften Programmangebot. Im Dezember 1993 steigt die ARD mit ein. Heute teilen sich die Programmanteile der vier Sendeanstalten folgendermaßen auf: 32,5 Prozent ZDF, 32,5 Prozent ARD, 25,0 Prozent ORF und 10,0 Prozent SRG.

Dreh- und Angelpunkt des 3sat Programms sind die täglichen Magazine „nano“ um 18.30 Uhr (30 Minuten) sowie „kulturzeit“ um 19.20 Uhr (40 Minuten). Das erstere ist ein Wissenschaftsmagazin, dass Neuheiten aus der Forschung und Wissenschaft populärwissenschaftlich aufbereitet vorstellt. Das letztere ist das wichtigste Kulturmagazin im deutschsprachigen Fernsehen. Hier wird täglich über Kultur, Politik und Gesellschaft informiert.

Auf festen Sendeplätzen zeigt 3sat europäische und internationale Spielfilm­Produktionen mit Anspruch, ebenso wie Kurz- und Dokumentarfilme. Etwa einmal im Monat gibt es einen Thementag, der 24 Stunden lang nur einem Thema gewidmet ist und dieses über Spielfilme, Dokumentarfilme und Dokumentationen beleuchtet.

Zu seinem 25-jährigen Bestehen im Dezember 2009 ist 3sat der wichtigste Kultursender in Deutschland. Einziger Konkurrent ist der deutsch-französische Kultursender arte, mit einem leicht geringeren Marktanteil. Empfangbar ist 3sat über analogen und digitalen Satellitenempfang, DVB-T sowie analog und digital in allen deutschen Kabelnetzen.

Auf die Entstehungsgeschichte und das Konzept von arte, einem deutsch­französischen Kulturkanal, möchte ich im Folgenden etwas ausführlicher eingehen:

Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie der Bürgermeister von Hamburg bildeten am 23. Juni 1988 eine Arbeitsgruppe, die den Namen „Deutsch-Französischer Kulturkanal" trägt, und überlegen sich mögliche Konzepte. Gefördert wird die Idee vom damaligen französischen Staatspräsidenten Francois Mitterrand und dem Bundeskanzler Helmut Kohl. Bis zum Sendestart sollen noch vier Jahre vergehen, in denen das anspruchsvolle binationale und zweisprachige Projekt entwickelt wird.

„Der deutsch-französische Kulturkanal soll bereits im Laufe des kommenden Jahres mit seinen Bildern ein Zeichen setzen: Ein Zeichen, dass das Massenmedium Fernsehen eben nicht zwangsläufig dumm und hässlich macht, sondern ein Füllhorn der kulturellen Bereicherung Europas sein kann. Denn wir wollen den Kulturkanal als einen europäischen, auch wenn wir aus guten Gründen mit einem deutsch-französischen Nukleus beginnen.“[29] so Willibald Hilf, ehemaliger Intendant des Südwestfunks, auf einem Kongress im Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe am 2. März 1990.

Am 30. Mai 1992 nahm der neue Sender mit dem Namen „arte" den Sendebetrieb auf. Die Zentrale des „europäischen Kulturkanals" in Straßburg wurde am 30. April 1991 durch die Mitglieder La Sept (Paris) und arte Deutschland TV GmbH (Baden-Baden) gegründet. Die Arte Deutschland TV GmbH ist die deutsche Koordinierungsstelle des Europäischen Kulturkanals, ihre Gesellschafter sind je zur Hälfte die ARD-Anstalten und das ZDF.

75 Pfennig kostet arte den Gebührenzahler zu Beginn durch Aufstockung der Rundfunkgebühr in Deutschland. Auf das Akronym „arte" für „Association

Relative a la Television Europeenne" einigt man sich erst spät. "Arte" ist ein Brückenwort, da es in vielen Sprachen ähnliche Konnotationen hervorruft (lateinisch ars, artis = Kunst).

In Frankreich entstand arte aus dem kleinen Sender La Sept - „a ambitions artistiques et intellectuelles“.[30]

Der deutsche Anteil wird je zur Hälfte von ARD und ZDF getragen und quasi komplett neu gegründet.

„Das Vorhaben ist revolutionär: Auf einem einzigen Sender werden zwei nationale Kulturen Zusammenleben, sich wahrscheinlich auch gegenseitig durchdringen. Ein einziger Sender wird sich gleichzeitig an zwei Völker richten, Franzosen und Deutsche, in ihrer jeweiligen Sprache, immer unter dem Aspekt, ein breites europäisches Publikum anzusprechen.“[31]

Arte geht, wie alle öffentlich-rechtlichen Sender, von einem weit gefassten Kulturbegriff aus:

„Seine Programmphilosophie beruht auf einem weit gefassten Verständnis von Kultur, das neben der Summe der Kunstgüter auch die vielfältigen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einflusse und Ausprägungen kultureller Verhaltens- und Ausdrucksformen einschließt.“[32]

Anfänglich gab es allerdings eine Auseinandersetzung um den Kulturbegriff bzw. den Fokus des Senders. Die deutsche Seite setzte sich schließlich mehr und mehr mit ihrem Wunsch nach einem weit gefassten Kulturbegriff durch; „le regard croise", der Blick über Kultur- und Sprachbarrieren hinweg, sollte nicht nur die intellektuellen Eliten ansprechen und sich mehr fernsehtypischen als elitären Genres widmen. ARD und ZDF wollen einen Sender mit größerem erzieherischen Wert, näher an der sozialen Realität, der sich eher der Geschichte denn der Kunst und der hochgeistigen Kultur zuwendet:

„Die Rundfunkgebühren werden von allen bezahlt, also dürfen wir kein Fernsehen machen, das den Pariser Intellektuellen des XVI.

Bezirks Vorbehalten ist.“[33]

„Da die bundesdeutschen Anstalten in weit weniger starkem Umfang von der Politik gegängelt werden als die französischen Nachbarn, kam den beteiligten ARD-Rundfunkanstalten und dem ZDF bei den Verhandlungen zum EKK (Europäischen Kulturkanal) ein viel stärkeres Gewicht und eine selbständigere Rolle zu als dem öffentlichenfranzösischen RundfunkveranstalterLa Sept.“[34]

Der öffentlich-rechtliche Sender arte ist eine europäisch wirtschaftliche Interessenvereinigung (Groupement Europeen d'Interet Economique, abgekurzt G.E.I.E.), die aus den Mitgliedern arte France und arte Deutschland TV GmbH besteht und Finanz- und Verwaltungsautonomie genießt. Arte France ist im Gegensatz zu arte Deutschland nicht föderal sondern zentralistisch strukturiert, was die Abläufe erleichtert:

„Die eigentliche Schwächung von arte liegt allerdings auf der deutschen Seite, wo viele Köche den Brei verderben. Die sprichwörtlichen ,querelles allemandes' werden den Franzosen bis zu deren Überdruss präsentiert."[35]

Nicht selten kam und kommt es aufgrund der tripolaren Organisation von arte und den stets um Einfluss ringenden Partnern zu sender- und medienpolitischen Rangeleien.

Ein Beitrag für das arte-Programm muss in Frankreich drei Stationen passieren: Zuerst die Erstellung durch Produzent, Autor und Regisseur, dann die Redaktion von arte France und schließlich die Straßburger Redaktion; in Deutschland sind es vier Stationen: Produzent, Autor und Regisseur, danach der arte-Beauftragte der jeweiligen Anstalt, daraufhin die arte Deutschland GmbH und zuletzt die Straßburger Redaktion. Für arte produzierte Sendungen haben Exklusivität für den Sender, was bedeutet, dass Erstausstrahlungs- und Wiederholungrechte eines neu produzierten Beitrags in der Regel sechs Monate zur ausschließlichen Nutzung an arte übertragen werden.

Die Menge der Beiträge (das so genannte „Mengengerust") teilen sich ARD und ZDF zu 50 Prozent, neben dem ZDF sind das dann: Westdeutscher Rundfunk 22 Prozent, Sudwestrundfunk 16,75 Prozent, Norddeutscher Rundfunk 16,25 Prozent, Bayerischer Rundfunk 14,5 Prozent, Mitteldeutscher Rundfunk 10,5 Prozent, Rundfunk Berlin-Brandenburg 8 Prozent, Hessischer Rundfunk 7 Prozent.

Das ZDF lieferte zum Beispiel im Jahr 2008, seinem Gesellschafteranteil entsprechend, rund 1000 Programmstunden für das Programm von arte, davon rund 35 Prozent als Erstausstrahlungen und Erstlizenzen. Für diese Zulieferungen ist die jeweilige arte-Koordination bei der ARD bzw. im ZDF verantwortlich. Sie wird unterstützt von sieben Subkoordinatoren und deren Redaktionen.

Die Finanzierung von arte geschieht zu 95 Prozent über die in Deutschland und Frankreich erhobenen Fernsehgebühren. Im Jahr 2007 lag das Gesamtbudget beispielsweise bei 368 Millionen Euro, wovon 65 Prozent für das Programm (und hier an erster Stelle für Dokumentationen und Dokumentarfilme, 53

Millionen Euro) und 35 Prozent für Personal, Betrieb und Ausstrahlung ausgegeben wurden.[36]

Ein besonderes Merkmal des Programmschemas von arte sind die Themenabende. Bei dieser im ZDF ursprünglich für 3sat entwickelten Programmform steht der ganze Abend unter einem Thema, das in kurzen Features, Dokumentationen, Filmen und teilweise auch Gesprächsrunden dargestellt und vertieft wird.

Das Sendegebiet von arte umfasst Deutschland, Frankreich, das übrige Westeuropa, große Teile Osteuropas sowie 20 Länder Afrikas. Etwa 190 Millionen Zuschauer können arte in Europa empfangen. Das Programm wird über Kabel, Satellit und DVB-T verbreitet. Seit 2009 wird komplett in HDTV übertragen („arte HD"), in Deutschland aber bisher nur über Satellit empfangbar.

Auf die Frage, was gutes Fernsehen sei, antwortet Hans Robert Eisenhauer, stellvertretender arte-Programmdirektor und Leiter der arte-Themenabende:

„Ein Programm, das den Zuschauer zum Lachen und zum Lernen bringt. (...) Niemand schaut arte einfach so. Uns schaltet man gezielt ein. Wir haben ein anderes Angebot als die meisten Sender und vieleZuschauer, diesonst Überhaupt nichtfernsehen.“[37]

Für das Jahr 2008 liegt der Marktanteil von 3sat bei 1,1 Prozent und ist damit der höchste Wert seit seinem Bestehen. Der Marktanteil von arte liegt für 2008 bei 0,7 Prozent und steigt langsam aber stetig. 2003 waren es noch 0,3 Prozent. Bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern liegen die aktuellen Anteile bei 0,9 Prozent für 3sat und 0,6 Prozent für arte.[38]

Diese Zahlen zeigen ein sehr geringes Zuschauerinteresse an Kultur und an qualitativ hochwertigen Angeboten im Fernsehen. Das Programm der beiden Sender wird von den meisten Zuschauern als zu anspruchsvoll und anstrengend empfunden. Dennoch schalten im Schnitt immerhin tagtäglich weit über eine Millionen Menschen in Deutschland einen der beiden expliziten Kultursender ein.

Fast immer haben Zweitausstrahlungen von Sendungen, die auf arte ihre Premiere hatten, im Ersten und im ZDF wesentlich höhere Einschaltquoten. Ein Indiz dafür, dass eine große Menge der öffentlich-rechtlichen Zuschauer arte von vorneherein ausschließt und mit Nichtbeachtung straft.

“Worin sich die beiden Anstalten gleichen, ist beispielsweise der Anspruch, Laboratorium der Moderne zu sein und mit innovativen Sendeformen aufzuwarten. Das zeigt sich am 3sat-Claim „anders Fernsehen“genauso wie am arte-Slogan „So hab’ ich das noch nie gesehen“. Ähnlich ist auch, dass hier wie dort viele Redaktionen in den angeschlossenen Anstalten koordiniert werden müssen - bei arte allerdings erfolgt die Kommunikation in zwei Sprachen. Die Förderung sowohl von hochwertigen Film- oder Dokumentar- Produktionen als auch von Festivals und anderen Kulturereignissen gehörtzu den Aufgaben von arte wie auch von 3sat."[39]

Oft sind 3sat-Seher auch arte-Seher und umgekehrt. 3sat und arte haben beide ein durchschnittliches Zuschaueralter von 55 Jahren. Damit haben sie das jüngste Publikum der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender.

Menschelnde Themen sowie die „Klassiker" Tiere, Kinder, Sex und Drittes Reich lassen auch bei den Kulturkanälen die Einschaltquoten steigen. Ein Themenabend über die Klitoris im Jahr 2004 beispielsweise, bewirkte einen Anstieg des arte-Marktanteils auf ungewohnte 3,6 Prozent, in Frankreich sogar auf elfProzent.

2.5 Der Nutzungswandel des Fernsehens, gestern und heute

„Das Medium präsentiert sich heute ein ganzes Stück normaler und alltäglicher. Während sich früher - gerade am Samstagabend - die ganze Familie um das TV-Gerät wie um einen Hausaltar versammelte, ist Fernsehen heute eine eher selbstverständliche Dienstleistung, die „vor allem den Zuschauern gefallen muß. Und das Publikum teilt sich natürlich auf immer mehr Angebote auf, seit in Deutschland noch viele weitere Sender angetreten sind.“[40]

Wie das Radio als das Fernsehen aufkam, ist heute das Fernsehen zum Tagesbegleitmedium geworden, hat also eine sehr ähnliche Entwicklung durchgemacht: Bis in die 80er Jahre stand das Fernsehgerät standardmäßig im Wohnzimmer und oft versammelte sich die ganze Familie um 20.15 Uhr davor um gemeinsam eine Sendung auf ARD oder ZDF zu sehen. Am nächsten Tag hatte man bei den Arbeitskollegen ein gemeinsames Gesprächsthema. Diese Zeiten sind vorbei.

Heute ist eine Fernsehsendung in der Reichweite schon dann ein großer Erfolg, wenn 20 Prozent Marktanteil überschritten werden. Dies schaffen die Öffentlich­Rechtlichen regelmäßig, außer mit Fußballübertragungen, nur noch mit dem „Tatort" und der „Tagesschau" im Ersten sowie der Show „Wetten, dass..?" im ZDF. Diese erreicht noch immer zuverlässig um die 40 Prozent Marktanteil und ist die erfolgreichste Fernsehshow in Europa. Die oft kritisierte Schlager­Sendung „Musikantenstadl" im Ersten erreicht ebenfalls regelmäßig über 20 Prozent Marktanteil (und bis zu sieben Millionen Zuschauer) - allerdings nur bei den über 50-Jährigen. Etwa 400.000 14- bis 49-Jährige schalten hier regelmäßig ein (ca. drei Prozent Marktanteil).

Einer der Gründe für die Entwicklung des Fernsehens hin zum Tagesbegleit­medium ist die viele Werbung im Privatfernsehen:

„Kommerzielle Sender müssen, um ihre Programme zu finanzieren, Werbezeit verkaufen; diese mehrminütigen Spot-Blöcke, die beispielsweise während eines Spielfilms fünfmal zwischengeschaltet werden oder eine Nachrichtensendung quasi einleiten und beschließen, weichen die Konzentration auf und banalisieren das Medium unweigerlich, sie geben dem Gesamtprogramm eines kommerziellen Senders den beiläufigen und zufälligen Charakter, der es zum Tagesbegleitmedium, zum nur nebenbei konsumierten Angebot, abqualifiziert“.[41]

„ Werbung will Aufmerksamkeit »stehlen«; der Konsument weiß das und wehrt sich durch Herabsetzen seines Konzentrationsgrades.“[42] Ein weiterer Grund für den Wandel von Ansehen und Nutzung des Fernsehens ist aber auch die einfache Gewöhnung. Anfangs war es fast eine Sensation, zumindest etwas Besonderes, in den 50er und 60er Jahren sogar noch ein Prestigeobjekt. Heute gilt es, besonders in gebildeteren Kreisen, eher andersherum als schick, keinen Fernseher zu besitzen. Der Glanz des Fernsehens ist, wie bei jedem neuen Medium, irgendwann verlorengegangen. Fernsehen heute ist normal, fast ein bißchen langweilig. Seine Hauptfunktion besteht in einer unverbindlichen Tagesbegleitung, einer Vollversorung mit Informationen, Unterhaltung und Werbung aus dem Hintergrund.

Wenn das Fernsehen somit als Quasi-Radio eingesetzt wird, wird die Rezeption zufällig und oberflächlich. Das bedeutet aber keinesfalls, dass die Bindung der Zuschauer zum Medium Fernsehen dadurch herabgesetzt wird: Es ist heute für sehr viele Konsumenten eine Art Nabelschnur zur Welt. Und damit es seine neue Funktion erfüllt und für den modernen Nutzer verlässlich ist, ist Aktualität höchstes Gebot. Das Fernsehen, zumindest im Allgemeinen, ist heute reine Gegenwart, vom Wetter bis zur Wahl:

„Der Fernsehzuschauer oder eben Nicht-mehr-Zuschauer kann sich darauf verlassen, dass all das, was er vielleicht nicht mitgekriegt hat oder nicht ganz versteht, in TV-Form auf seinen Wohnzimmer­teppich gespült wird und von da schließlich Aufnahme in seinen Blutkreislauf findet. Sein Verhältnis zum Fernsehen ist der milden Form von Aberglauben vergleichbar, wie sie der Schüler pflegt, der in der Nacht vor der Prüfung das Lehrbuch unter sein Kissen legt und hofft, dass die Weisheit während des Traumes in sein Hirn kriecht."[43]

Tagesbegleitmedium bedeutet auch, analog zum Radio: Der Zuschauer nimmt, was kommt, setzt sich dem aus, was gerade läuft, vielleicht meckert er gewohnheitsmäßig über das Programm, aber meint es nicht besonders ernst damit.

Der zweite große Trend (in der Mediennutzung allgemein) ist die „Explosion der Angebote". Der Vetrieb wird immer günstiger, digitale Medienprodukte lassen sich noch einfacher und fast kostenlos vervielfältigen. Das hat natürlich einen großen Einfluß auf die Kultur: „Früher wurde unsere Kultur durch ihre jeweils populärsten Ausprägungen definiert“, schreibt Chris Anderson, der Autor des Buches „The Long Tail". „Jetzt definieren eine Million Nischen unsere Kultur.“[44]

[...]


[1] Vgl. Becker, Jörg und Götz, Frank und Meyerholt, Ulrich, 2007, S. 7

[2] Ebd.

[3] F.A. Brockhaus, 2006, S. 61

[4] Ebd.

[5] Holefleisch, 2002, S. 14

[6] Schmid, 1997, S. 28

[7] Skounos, 2003, S. 5

[8] Schwarzkopf, 1992, S. 298

[9] Müller-Funk, 2001, S. 718

[10] Max Frisch (zitiert nach www.zitate-online.de)

[11] von Herder, Johann Gottfried, 1829, S. 138

[12] Fuchs, Max, 2003, S. 1

[13] Bleicher-Nagelsmann, Heinrich, 2005

[14] Schächter, Markus, Intendant des ZDF, 2005

[15] Willemsen, Roger, 2009

[16] Becker, Jörg und Götz, Frank und Meyerholt, Ulrich, 2007, S. 17

[17] Broadcasting Research Unit, 1985

[18] Chung, Doo-Nam, 2001, S. 17

[19] Marktanteil in Prozent beinhaltet immer den Anteil der Personen, die eine bestimmte Sendung oder einen bestimmten Zeitabschnitt eines Senders gesehen haben, im Verhältnis zu allen fernsehenden Personen des selben Zeitabschnitts. Quelle: GfK

[20] Chung, Doo-Nam, 2001, S. 17

[21] Isenbart, Jan, zitiert nach Braun, Carolyn, 2007

[22] Schader, Peer, 2009

[23] Thoma, Helmut, 1999, S. 171

[24] Ebd.

[25] Seufert, Wolfgang, 2005, S. 70

[26] Müller, Christine, 1999, S. 86

[27] Grimme, Adolf, zitiert nach Bertram, Jürgen, 2006, S. 21 Adolf Grimme war der erste deutsche Generaldirektor des NWDR

[28] Bertram, Jürgen 2006, S. 22

[29] Hilf, Willibald, 1990, S. 114

[30] Demerin, Patrick, 2002, S. 4, „(Ein Sender mit) künstlerischen und intellektuellen Ambitionen."

[31] Demerin, Patrick, 2002, S. 4f, „Le projet est revolutionnaire: sur une seule chaine de television vont cohabiter, sans doute s'interpenetrer, deux cultures nationales. Une seule chaine va s'adres- ser simultanement a deux peuples, les Frangais et les Allemands, dans leurs langues respectives, tout en visant un large public europeen."

[32] Hilf, Willibald, 1990, S. 124f

[33] Opitz, Gert, Verwaltungsdirektor arte, zitiert nach Bouquillion, Philippe 1992, S. 120f

[34] Schmid, Dieter, 1997, S. 27f

[35] Schmoll, Heike, 1998, S. 12

[36] arte Jahresbilanz 2007-2008

[37] Eisenhauer, Robert, zitiert nach Gießen, Susanne, 2002, S. 118f.

[38] Quelle: GfK-Zuschauerforschung und ALM Programmberichte

[39] Rothenberger, Liane, 2008, S. 81

[40] Thoma, Helmut, 1999, S. 177

[41] Sichtermann, Barbara, 1999, S. 115

[42] Ebd., S. 115

[43] Ebd., S. 120

[44] Anderson, Chris, 2007, S. 287

Ende der Leseprobe aus 128 Seiten

Details

Titel
Die Kultur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen
Untertitel
Bildungsauftrag vs. Quotendruck
Hochschule
Beuth Hochschule für Technik Berlin
Note
1,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
128
Katalognummer
V148805
ISBN (eBook)
9783640594559
ISBN (Buch)
9783640594696
Dateigröße
6605 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Auszug aus dem Gutachten zur Diplomarbeit: "Die vorliegende Diplomarbeit von Daniel Egenolf ist eine komplexe, interessante, zum Diskurs anregende, Praxis relevante und gut geschriebene Arbeit, die intensive Kenntniss medialer Reflexion und filmischer Zusammenhänge beweist."
Schlagworte
Kultur, Fernsehen, Bildungsauftrag, Quotendruck
Arbeit zitieren
Daniel Egenolf (Autor:in), 2009, Die Kultur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148805

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