Von 1933-1945 herrschte zwölf Jahre lang eine grausame Diktatur in Deutschland. Die Ideologie-belastete Politik zog sich durch alle Lebensbereiche und wurde mittels Propaganda verbreitet. Sämtliche Presseorgane unterlagen einer Gleichschaltung. Das freie Wort wurde so in den Dienst des nationalsozialistischen Größenwahns und der Vernichtung gestellt, Sprache fungierte nun als propagandistisches Werkzeug, um die Bevölkerung auf die vorherrschende Ideologie einzuschwören.
Eines der wichtigsten Herrschaftsmittel war diese mündliche und schriftliche Allgegenwart einer auf rassenideologischer und militaristischer und auf Führung und Gefolgschaft fixierten Interpretation von Volk und Gesellschaft, mit der sie bis in die Kriegsjahre Erfolg hatten. Dem gesprochenen Wort wurde in der Öffentlichkeit eine große Bedeutung zugemessen. Bei Massenveranstaltungen wurden große Teile der Bevölkerung mittels pathetischer Reden auf die Ideologie der Nationalsozialisten eingeschworen und das Denken und somit auch das Handeln des Volkes durch gezielte Manipulation beeinflusst und gesteuert. Doch welche sprachlichen Mittel waren das und wie genau wirkte die Sprachlenkung auf die Menschen?
Diese Arbeit wird sich mit Sprachlenkung beschäftigen, welche explizit am Beispiel des Dritten Reiches veranschaulicht werden soll. Nach einigen Begriffserklärungen zur Sprachlenkung im Allgemeinen und zwei kurzen Definitionen zu den Begriffen Sprache und Propaganda folgen theoretische Überlegungen zum Ideologievokabular. Hinzu kommt eine Betrachtung, wie Sprache als Mittel zu gesellschaftlicher Kontrolle funktioniert.
Anschließend folgen typische Merkmale der Sprache des Nationalsozialismus sowie einige Nennungen von Anordnungen des Propagandaministeriums, da meines Erachtens die Sprachlenkung und somit die Menschenlenkung so viel Erfolg haben konnte, da sie sich zwangsweise aufgrund der Gleichschaltung der Presseorgane durch sämtliche Lebensbereiche und vor allem durch die Kultur, die ein ausschlaggebendes Mittel für Bildung ist, zog. Anschließend sollen gewisse Stilmittel, die Hitler verwendete und deren Wirkung an einem Praxisbeispiel, der Rede Adolf Hitlers vom 30. Januar 1945, in welcher er das deutsche Volk zum sogenannten Endkampf aufruft, veranschaulicht werden, um die Sprachlenkung im Nationalsozialismus aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Sprachlenkung
- Definition von Sprachlenkung
- Weitere Begrifflichkeiten
- Sprache
- Propaganda
- Sprache im Nationalsozialismus
- Sprache als Mittel gesellschaftlicher Kontrolle
- Ideologiegebundene Lexik
- Ideologische Sprachlenkung im Dritten Reich
- Sprachliche Mittel
- Beispiele von Anordnungen des Propagandaministeriums
- Sprachliche Analyse der Hitler-Rede vom 30. Januar 1945
- Stilmittel
- Hyperbeln
- Adjektive im Superlativ
- Adjektive mit superlativischer Bedeutung
- Kumulationen
- Anaphern
- Euphemismen
- Wortschatz
- Häufig verwendete Wörter
- Volk und Deutsch
- Kampf
- Allmächtiger und Schicksal
- Fremdwörter
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Strategien der Sprachlenkung im Dritten Reich. Ziel ist es, die sprachlichen Mittel aufzuzeigen, mit denen die nationalsozialistische Ideologie verbreitet und die Bevölkerung beeinflusst wurde. Die Analyse konzentriert sich auf die Wirkung der Sprache als Instrument der gesellschaftlichen Kontrolle und Macht.
- Definition und Anwendung von Sprachlenkung im Kontext des Nationalsozialismus
- Analyse der ideologisch geprägten Lexik und der sprachlichen Mittel der Propaganda
- Untersuchung der Wirkung von Stilmitteln in Hitlers Reden
- Bedeutung der Gleichschaltung der Presse für die Sprachlenkung
- Die Rolle der Sprache als Werkzeug der sozialen Kontrolle im Dritten Reich
Zusammenfassung der Kapitel
Prolog: Der Prolog führt in die Thematik der Sprachlenkung im Dritten Reich ein. Er beschreibt die allgegenwärtige Ideologie, die sich durch alle Lebensbereiche zog und mittels Propaganda verbreitet wurde. Die Arbeit wird die sprachlichen Mittel untersuchen, die zur Manipulation der Bevölkerung eingesetzt wurden und deren Wirkung analysieren. Die zentrale Frage lautet: Welche sprachlichen Mittel wurden verwendet und wie wirkte die Sprachlenkung auf die Menschen?
Sprachlenkung: Dieses Kapitel legt zunächst eine Definition von Sprachlenkung fest und klärt weitere wichtige Begriffe wie „Sprache“ und „Propaganda“. Es wird die autoritäre Sprachregelung im Nationalsozialismus behandelt und als Mittel der Menschenlenkung dargestellt. Die Sprache wird als „Werkzeug der sozialen Kontrolle“ beschrieben, das Denken und Fühlen der Menschen beeinflussen soll. Der Ausbau des Wortschatzes, die Umdeutung und Beseitigung von Wörtern werden als wichtige Aspekte der Sprachlenkung genannt. Die Gleichschaltung der Presse als zentrales Element der Sprachlenkung wird ebenfalls diskutiert.
Sprache im Nationalsozialismus: Dieses Kapitel untersucht die Sprache des Nationalsozialismus als Mittel der gesellschaftlichen Kontrolle und beleuchtet die ideologisch geprägte Lexik. Es werden typische Merkmale der nationalsozialistischen Sprache sowie Anordnungen des Propagandaministeriums genannt, um zu zeigen, wie die Sprachlenkung in alle Lebensbereiche vordrang und durch Kultur und Bildung wirkte. Die Kapitel verdeutlicht den engen Zusammenhang zwischen Sprachlenkung, Menschenlenkung und dem Erfolg der nationalsozialistischen Propaganda.
Sprachliche Analyse der Hitler-Rede vom 30. Januar 1945: Dieses Kapitel analysiert ausgewählte Stilmittel aus Hitlers Rede vom 30. Januar 1945, in der er zum „Endkampf“ aufrief. Es untersucht die Wirkung dieser Stilmittel (Hyperbeln, Kumulationen, Anaphern, Euphemismen) im Kontext der Sprachlenkung und legt den Fokus auf die verwendeten sprachlichen Mittel, um die Propagandawirkung auf die Bevölkerung zu verdeutlichen. Die Analyse der Wortwahl und stilistischen Strategien verdeutlicht den Mechanismus der Sprachlenkung und Manipulation.
Schlüsselwörter
Sprachlenkung, Propaganda, Nationalsozialismus, Drittes Reich, Ideologie, Sprache als Werkzeug der Macht, Stilmittel, Wortwahl, gesellschaftliche Kontrolle, Manipulation, Gleichschaltung der Presse, Adolf Hitler, Redeanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Sprachlenkung im Dritten Reich
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über ein Werk, das sich mit der Sprachlenkung im Nationalsozialismus auseinandersetzt. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse der sprachlichen Mittel, die zur Verbreitung der nationalsozialistischen Ideologie und zur Beeinflussung der Bevölkerung eingesetzt wurden.
Welche Kapitel umfasst das Werk?
Das Werk gliedert sich in die Kapitel Prolog, Sprachlenkung, Sprache im Nationalsozialismus, Sprachliche Analyse der Hitler-Rede vom 30. Januar 1945 und Fazit. Der Prolog führt in die Thematik ein. Das Kapitel "Sprachlenkung" definiert den Begriff und klärt weitere wichtige Begriffe. Das Kapitel "Sprache im Nationalsozialismus" untersucht die Sprache als Mittel gesellschaftlicher Kontrolle. Das Kapitel zur Hitler-Rede analysiert Stilmittel wie Hyperbeln, Kumulationen, Anaphern und Euphemismen. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Strategien der Sprachlenkung im Dritten Reich und möchte die sprachlichen Mittel aufzeigen, mit denen die nationalsozialistische Ideologie verbreitet und die Bevölkerung beeinflusst wurde. Im Mittelpunkt steht die Wirkung der Sprache als Instrument der gesellschaftlichen Kontrolle und Macht. Die Analyse konzentriert sich auf die Definition und Anwendung von Sprachlenkung, die ideologisch geprägte Lexik und die sprachlichen Mittel der Propaganda sowie die Untersuchung der Wirkung von Stilmitteln in Hitlers Reden.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Anwendung von Sprachlenkung im Kontext des Nationalsozialismus, die Analyse der ideologisch geprägten Lexik und der sprachlichen Mittel der Propaganda, die Untersuchung der Wirkung von Stilmitteln in Hitlers Reden, die Bedeutung der Gleichschaltung der Presse für die Sprachlenkung und die Rolle der Sprache als Werkzeug der sozialen Kontrolle im Dritten Reich.
Welche Stilmittel werden in der Hitler-Rede analysiert?
Die Analyse der Hitler-Rede vom 30. Januar 1945 konzentriert sich auf die Stilmittel Hyperbeln, Kumulationen, Anaphern und Euphemismen. Die Arbeit untersucht deren Wirkung im Kontext der Sprachlenkung und beleuchtet, wie diese Mittel zur Propagandawirkung eingesetzt wurden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter, die den Inhalt des Werkes prägnant beschreiben, sind: Sprachlenkung, Propaganda, Nationalsozialismus, Drittes Reich, Ideologie, Sprache als Werkzeug der Macht, Stilmittel, Wortwahl, gesellschaftliche Kontrolle, Manipulation, Gleichschaltung der Presse, Adolf Hitler, Redeanalyse.
Wie wird die Sprache im Nationalsozialismus beschrieben?
Die Arbeit beschreibt die Sprache im Nationalsozialismus als ein zentrales Mittel der gesellschaftlichen Kontrolle. Sie beleuchtet die ideologisch geprägte Lexik und die typischen Merkmale der nationalsozialistischen Sprache. Der Ausbau des Wortschatzes, die Umdeutung und Beseitigung von Wörtern sowie die Gleichschaltung der Presse werden als wichtige Aspekte der Sprachlenkung hervorgehoben.
- Arbeit zitieren
- Julia Fluck (Autor:in), 2009, Sprachlenkung am Beispiel des Dritten Reiches, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148845