In dieser Seminararbeit untersuche ich verschiedene çamische, deutsche und griechische Quellen aus den Jahren 1940 bis 1946 und setze dabei den Fokus auf die Ursachen der Flucht und Vertreibung aller muslimischen Çam(inn)en albanischer Ethnie aus dem heutigen Nordwestgriechenland. Ich gehe der Frage nach: Was war die Rolle der involvierten Akteure? Gleichzeitig versuche ich zu ermitteln, ob es sich bei dieser Migrationsbewegung um eine ethnische «Säuberung» oder um eine Flucht von mit den Achsenmächten «kollaborierenden» Menschen handelte. Die Methodik basiert auf einem quellenkomparativen Ansatz. Die Arbeitsergebnisse zeigen, dass die Involvierung der italienischen, deutschen und britischen Armee in die lokalen und interethnischen/ -religiösen Konflikte im Zweiten Weltkrieg zu einer rapiden Gewalteruption führte. Die Vertreibung erfüllt die Naimarkschen Definitionskriterien der ethnischen «Säuberung» und war das Ende einer langen Repressionspolitik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Überlegungen und Forschungsinteresse
- Der Stand der Forschung
- Quellenkritik
- «Document of the Committee of Cham Albanians»
- «Blutiges Edelweiß»
- Eine Begriffsdefinition der ethnischen «Säuberung»
- Quelleninterpretation
- Inhaltsanalyse
- «Document of the Committee of Cham Albanians»
- «Blutiges Edelweiß»
- Eingrenzung des Aussagebereichs
- Bestimmung des Erkenntniswerts
- Inhaltsanalyse
- Schlussfolgerungen
- Bibliographie
- Quellenverzeichnis
- Gedruckte Quellen
- Internetquellen
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Quellenverzeichnis
- Quellenanhang «Çamisches Komitee»
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Ursachen der Flucht und Vertreibung muslimischer Çam(inn)en albanischer Ethnie aus der Çamëria während des Zweiten Weltkriegs, indem sie verschiedene çamische, deutsche und griechische Quellen aus den Jahren 1940 bis 1946 analysiert. Dabei stehen die Rolle der involvierten Akteure und die Frage im Vordergrund, ob es sich bei dieser Migrationsbewegung um eine ethnische «Säuberung» oder um eine Flucht von «kollaborierenden» Menschen handelte.
- Die Rolle der italienischen, deutschen und britischen Armee in den lokalen und interethnischen/religiösen Konflikten im Zweiten Weltkrieg.
- Die Eskalation von Gewalt und Repression gegenüber der çamischen Gemeinschaft, die zur Vertreibung aller 22'000 Çam(inn)en führte.
- Die Definition der ethnischen «Säuberung» nach Naimark und die Anwendung dieses Begriffs auf die Geschehnisse in der Çamëria.
- Die Perspektive der çamischen Geflüchteten, die ihre Erfahrungen in einem Dokument von 1946 an die Vereinten Nationen schildern.
- Die Sichtweise von Hermann Frank Meyer in seinem Buch «Blutiges Edelweiß», das die «Kollaboration» der Çam(inn)en mit der Wehrmacht beleuchtet.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und dem Forschungsinteresse, das sich auf die Ursachen der Flucht und Vertreibung muslimischer Çam(inn)en während des Zweiten Weltkriegs konzentriert. Das zweite Kapitel beleuchtet den Stand der Forschung zum Thema Çamëria und die unterschiedlichen Interpretationen der Ereignisse, die von ethnischer «Säuberung» bis zu Flucht von «Kollaborierenden» reichen.
Im dritten Kapitel erfolgt eine kritische Analyse der verwendeten Quellen, darunter das «Document of the Committee of Cham Albanians» und das Buch «Blutiges Edelweiß». Das vierte Kapitel definiert den Begriff der ethnischen «Säuberung» nach Naimark, um ihn im Kontext der Çamëria zu bewerten.
Das fünfte Kapitel analysiert die Inhalte der Quellen und stellt die Beschreibungen der Geschehnisse und die Hinweise auf die Gründe der Gewalt gegenüber.
Schlüsselwörter
Çamëria, ethnische «Säuberung», Flucht, Vertreibung, «Kollaboration», Zweiter Weltkrieg, Naimark, Çam(inn)en, EDES, «Document of the Committee of Cham Albanians», «Blutiges Edelweiß», Quellenkritik, Quelleninterpretation, Kriegsverbrechen.
- Quote paper
- Fisnik Zuberi (Author), 2024, Ethnische "Säuberung" oder Flucht von "Kollaborierenden"?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1490318