1940, circa ein Jahr nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, beginnt Gerhart Hauptmann, angeregt durch ein Exzerpt aus Goethes „Italienischer Reise“, sein umfangreichstes Werk zu einem griechischen Mythos. In vier Einzeldramen („Iphigenie in Aulis“, „Agamemnons Tod“, „Elektra“, „Iphigenie in Delphi“) schildert er die vom Fluch des Verwandtenmordes belastete Familiengeschichte der Atriden in zwei Generationen. Das Gesamtwerk wurde später unter dem Namen Atriden-Tetralogie bekannt. Innerhalb von zwei Monaten beendet Hauptmann im Sommer 1940 das letzte Stück der Tetralogie zuerst. Bereits im September fasst er den Entschluss, die Voraussetzungen für den Opfertod der Titelfigur Iphigenie zu gestalten und schließt die Tetralogie 1944 ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Tragiker und sein Weltbild
- Das Schicksal der Atridenfamilie
- Der Einfluss der Götter
- Das Konzept der Iphigenie - Agamemnontochter oder Göttin
- Iphigenie in Aulis
- Das Konzept der Iphigenie zwischen Aulis und Delphi
- Iphigenie in Delphi
- Der Tod der Iphigenie
- Iphigenie und der Zeitbezug
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie, insbesondere die Figur der Iphigenie und deren Selbstmord. Ziel ist es, Hauptmanns Konzeption der Iphigenie zu analysieren, die Gründe für ihren Selbstmord zu ergründen und dessen Bedeutung für die Interpretation der Tetralogie aufzuzeigen. Weiterhin soll der enge Zusammenhang zwischen der Bearbeitung des Mythos und der Zeit seiner Entstehung beleuchtet werden, um zu zeigen, dass der Mythos um Iphigenie immer in Zeiten gesellschaftlicher oder politischer Umbrüche bearbeitet wurde.
- Hauptmanns Konzeption der Iphigenie-Figur
- Iphigenies Selbstmord und dessen Bedeutung für die Tetralogie
- Der Einfluss der Götter auf Iphigenies Schicksal
- Der Zusammenhang zwischen Mythosbearbeitung und Zeitbezug
- Vergleich mit den Vorlagen Hauptmanns (Aischylos, Euripides, Racine, Goethe u.a.)
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Entstehungskontext von Hauptmanns Atriden-Tetralogie, beginnt 1940 und endet 1944. Sie verortet das Werk im Kontext anderer Bearbeitungen des Atridenmythos und hebt die zentrale Rolle der Iphigenie in Hauptmanns Version hervor, im Gegensatz zu Aischylos, der sie nur erwähnt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Figur der Iphigenie, deren Selbstmord und den Zeitbezug der Tetralogie.
Der Tragiker und sein Weltbild: Dieses Kapitel analysiert das Weltbild Gerhart Hauptmanns und seiner Vorläufer im Kontext der Atriden-Tetralogie. Es dient als Grundlage für die spätere Analyse der Iphigenie-Figur, indem es den Autor und sein Weltbild in die Betrachtung mit einbezieht. Der Fokus liegt auf den Einflüssen und den jeweiligen Interpretationen des Atridenmythos.
Das Schicksal der Atridenfamilie: Hier wird das Schicksal der Atridenfamilie im Detail beleuchtet, wobei die zentralen Ereignisse und die Entwicklung der Handlung dargestellt werden. Der Schwerpunkt liegt auf den Auswirkungen des Fluches des Verwandtenmordes und seinen Folgen für die einzelnen Familienmitglieder. Die Rolle des Schicksals und die Unvermeidlichkeit des tragischen Verlaufs werden thematisiert.
Der Einfluss der Götter: Dieser Abschnitt analysiert den Einfluss der Götter auf das Schicksal der Atriden und insbesondere auf Iphigenie. Es werden die verschiedenen göttlichen Eingriffe und deren Auswirkungen auf die Handlung untersucht, um die Rolle der Götter im Kontext des tragischen Verlaufs zu verstehen. Der Fokus liegt auf der Frage, inwieweit das Schicksal der Familie durch die Götter vorgegeben oder beeinflusst wird.
Das Konzept der Iphigenie - Agamemnontochter oder Göttin: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit der Figur der Iphigenie in Hauptmanns Tetralogie. Es untersucht die Entwicklung der Figur in den beiden Iphigenie-Dramen und vergleicht sie mit den Darstellungen bei anderen Autoren. Die Frage nach Iphigenies Identität und ihrer Rolle im Gesamtwerk wird eingehend behandelt.
Schlüsselwörter
Gerhart Hauptmann, Atriden-Tetralogie, Iphigenie, Selbstmord, Atridenmythos, griechische Tragödie, Zeitbezug, Weltbild, Mythosbearbeitung, politische Umbrüche, gotische Elemente, Schicksal.
Häufig gestellte Fragen zur Atriden-Tetralogie von Gerhart Hauptmann
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie, insbesondere die Figur der Iphigenie und ihren Selbstmord. Der Fokus liegt auf Hauptmanns Konzeption der Iphigenie, den Gründen für ihren Selbstmord und dessen Bedeutung für die Interpretation der Tetralogie. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Zusammenhang zwischen der Bearbeitung des Mythos und der Zeit seiner Entstehung (1940-1944).
Welche Themen werden in der Atriden-Tetralogie behandelt?
Die Tetralogie behandelt zentrale Themen der griechischen Tragödie wie das Schicksal der Atridenfamilie, den Einfluss der Götter, den Fluch des Verwandtenmordes und die Frage nach Schuld und Verantwortung. Im Mittelpunkt steht die Figur der Iphigenie, deren Entwicklung und ihr Selbstmord im Kontext der Gesamtgeschichte analysiert werden. Die Arbeit untersucht auch den Bezug der Tetralogie zur Zeit ihrer Entstehung und vergleicht Hauptmanns Interpretation des Mythos mit denen anderer Autoren (Aischylos, Euripides, Racine, Goethe usw.).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Der Tragiker und sein Weltbild, Das Schicksal der Atridenfamilie, Der Einfluss der Götter, Das Konzept der Iphigenie - Agamemnontochter oder Göttin (unterteilt in Iphigenie in Aulis, Das Konzept der Iphigenie zwischen Aulis und Delphi, Iphigenie in Delphi, Der Tod der Iphigenie, Iphigenie und der Zeitbezug), und Zusammenfassung.
Wie wird die Figur der Iphigenie dargestellt?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Iphigenie-Figur in Hauptmanns Tetralogie und vergleicht sie mit anderen Darstellungen des Mythos. Es wird die Frage nach ihrer Identität und ihrer Rolle im Gesamtwerk eingehend behandelt. Besonderes Augenmerk liegt auf ihrem Selbstmord und den möglichen Gründen dafür.
Welche Rolle spielen die Götter in der Tetralogie?
Die Arbeit analysiert den Einfluss der Götter auf das Schicksal der Atridenfamilie und insbesondere auf Iphigenie. Es werden die verschiedenen göttlichen Eingriffe und ihre Auswirkungen auf die Handlung untersucht, um die Rolle der Götter im Kontext des tragischen Verlaufs zu verstehen.
Welchen Bezug hat die Tetralogie zur Zeit ihrer Entstehung?
Die Arbeit beleuchtet den engen Zusammenhang zwischen der Bearbeitung des Atridenmythos und der Zeit seiner Entstehung (1940-1944). Es wird gezeigt, dass der Mythos um Iphigenie immer in Zeiten gesellschaftlicher oder politischer Umbrüche bearbeitet wurde. Die Analyse untersucht, wie sich dieser Kontext in Hauptmanns Werk widerspiegelt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Gerhart Hauptmann, Atriden-Tetralogie, Iphigenie, Selbstmord, Atridenmythos, griechische Tragödie, Zeitbezug, Weltbild, Mythosbearbeitung, politische Umbrüche, gotische Elemente, Schicksal.
Wie wird die Einleitung aufgebaut?
Die Einleitung beschreibt den Entstehungskontext von Hauptmanns Atriden-Tetralogie (1940-1944), verortet das Werk im Kontext anderer Bearbeitungen des Atridenmythos und hebt die zentrale Rolle der Iphigenie in Hauptmanns Version hervor. Die Arbeit konzentriert sich auf die Figur der Iphigenie, deren Selbstmord und den Zeitbezug der Tetralogie.
- Arbeit zitieren
- Anica Petrovic-Wriedt (Autor:in), 2009, Zwischen Tradition und Zeitbezug - Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149110