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Trauma und Bewältigung in Anonymas "Eine Frau in Berlin" (1945/2015)

Titel: Trauma und Bewältigung in Anonymas "Eine Frau in Berlin" (1945/2015)

Seminararbeit , 2020 , 25 Seiten , Note: 5,5 (Schweiz)

Autor:in: Marco Garbely (Autor:in)

Germanistik - Neuere Deutsche Literatur
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Die Untersuchung beleuchtet die literarischen und psychopathologischen Dimensionen des Tagebuchs "Eine Frau in Berlin", das als bedeutendes Selbstzeugnis der Massenvergewaltigungen durch die Rote Armee am Ende des Zweiten Weltkriegs gilt. Das Werk, verfasst von der anonymen Autorin, wurde zu einem integralen Bestandteil der deutschen Erinnerungskultur und zeichnet ein erschütterndes Bild von sexualisierter Gewalt und deren psychischen Folgen.

Im Fokus der Analyse stehen die Darstellungen von Gewalt und die daraus resultierende psychotraumatologische Symptomatik, die die Autorin eigenanamnestisch schildert. Anonyma beschreibt eine Vielzahl an Symptomen, die sich in vier Hauptkategorien einteilen lassen: emotionale Abgestumpftheit, dissoziatives Verhalten, psychosomatische Beschwerden und sekundäre Symptome wie Depression und Angst. Die Arbeit untersucht zudem die Bewältigungsstrategien der Autorin, darunter die Schreibtherapie und die Nutzung von Galgenhumor, die heute in der Traumatherapie von Bedeutung sind.

Wichtige Forschungsfragen sind: Welche textinternen Sequenzen korrelieren mit der Traumasymptomatik? Wie stellt Anonyma ihr Trauma narrativ dar und wie bewältigt sie es durch diesen Prozess? Welche Rolle spielt der galgenhumoristische Erzählgestus bei der Traumabewältigung? Wie strukturiert Anonyma die chaotischen Ereignisse in Berlin? Wie erfolgreich sind die von ihr eingesetzten Bewältigungsstrategien?

Die literaturwissenschaftliche Forschung hat Anonymas Tagebuch bisher vor allem im Spannungsfeld zwischen authentischem Zeitzeugnis und literarisiertem Bericht, unter narratologischen Gesichtspunkten und hinsichtlich der filmischen Adaptation von 2008 untersucht. Diese Arbeit erweitert den Diskurs durch die Einbeziehung moderner psychotraumatologischer Erkenntnisse.

Die Hauptthese dieser Studie lautet: Anonyma entwickelt aufgrund der wiederholten sexualisierten Gewalterfahrungen eine starke Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Durch den Einsatz schreibtherapeutischer, psycholinguistischer und heuristischer Strategien versucht sie, dieses Trauma zu bewältigen und in ein kohärentes Narrativ zu integrieren.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • 1. EINLEITUNG.
    • 1.1 Wissenschaftliche Relevanz.......
    • 1.2 Forschungsfragen, -stand und Zielsetzung
  • 2. ANALYSE: PSYCHO-PROSA.
    • 2.1 Diagnose und Selbstdiagnose
      • 2.1.1 „Alles Gefühl ist tot“: Anästhesierungstendenzen..\n
      • 2.1.2,,Während sich aus meinem Leib ein leuchtendweisses Wesen erhob\":\nDissoziationstendenzen
      • 2.1.3,,Es ist der missbrauchte [...] Körper, der mit Schmerzen antwortet“:\nSomatisierungstendenzen.
    • 2.2 Traumabewältigung und Selbstregulation
      • 2.2.1 „Ich schreibe, es tut gut, lenkt mich ab“: Psychagogische Schreibtherapie ….…………………..
      • 2.2.2,,Da kann einem das Schänden vergehen“: Strukturieren des Unstrukturierbaren ..
  • 3. SYNTHESE: ZUSAMMENSCHAU DER ANALYSEERGEBNISSE UND SCHLUSSBEURTEILUNG..
  • 4. LITERATURVERZEICHNIS
    • 4.1 Primärliteratur.
    • 4.2 Sekundärliteratur....

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die vorliegende Arbeit analysiert Anonymas Tagebuchaufzeichnungen "Eine Frau in Berlin" aus der Perspektive der Psycho-Prosa. Sie untersucht die psychotraumatologische Symptomatik, die Anonyma als Folge der erlittenen sexuellen Gewalt im Nachkriegsberlin erfährt, und analysiert ihre Bewältigungsstrategien. Der Fokus liegt dabei auf den psychischen Auswirkungen der sexuellen Gewalt, insbesondere auf Anonymas Umgang mit emotionaler Abgestumpftheit, Dissoziation und psychosomatischen Beschwerden.

  • Psychotraumatologische Symptomatik in Anonymas Tagebuch
  • Traumabewältigung und Selbstregulation durch Schreibtherapie
  • Die Rolle von Dissoziation, Anästhesierung und Somatisierung
  • Analyse der psycho-literarischen Strategien der Protagonistin
  • Zusammenhang zwischen sexueller Gewalt und psychischer Gesundheit

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung stellt die wissenschaftliche Relevanz des Themas dar, indem sie auf die hohe Anzahl von Frauen hinweist, die während des Zweiten Weltkriegs in Berlin sexueller Gewalt ausgesetzt waren. Außerdem werden die Forschungsfragen, der Forschungsstand und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Kapitel 2 widmet sich der Analyse der Tagebuchaufzeichnungen als Psycho-Prosa. Hier werden Anonymas psychotraumatologische Symptome wie emotionale Abgestumpftheit, Dissoziation und psychosomatische Beschwerden untersucht. Darüber hinaus werden die von Anonyma eingesetzten Bewältigungsstrategien, insbesondere die Schreibtherapie, analysiert.

Schlüsselwörter

Die Arbeit fokussiert sich auf die Themenbereiche Psycho-Prosa, Trauma und Bewältigung, Anonymas "Eine Frau in Berlin", sexuelle Gewalt, psychotraumatologische Symptomatik, emotionale Abgestumpftheit, Dissoziation, Somatisierung, Schreibtherapie, Selbstregulation und deutsche Erinnerungsgeschichte.

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Trauma und Bewältigung in Anonymas "Eine Frau in Berlin" (1945/2015)
Hochschule
Universität Bern  (Institut für Germanistik)
Veranstaltung
Vergewaltigungslektüren: Sexualisierte Gewalt in der Literatur
Note
5,5 (Schweiz)
Autor
Marco Garbely (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2020
Seiten
25
Katalognummer
V1491498
ISBN (PDF)
9783389048610
ISBN (Buch)
9783389048627
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Germanistik Literaturwissenschaft Eine Frau in Berlin Anonyma Zweiter Weltkrieg Vergewaltigung Sexualisierte Gewalt Alliierte
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Marco Garbely (Autor:in), 2020, Trauma und Bewältigung in Anonymas "Eine Frau in Berlin" (1945/2015), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1491498
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Leseprobe aus  25  Seiten
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