Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung mit Begründung der Themenwahl und Problemaufriss
2 Grundlegende theoretische Einsichten und konkrete Beobachtungen zum Thema
3 Schlusswort mit gewonnenen Einsichten und Schlussfolgerungen für das Lehrerhandeln
4 Literaturverzeichnis
1 Einleitung mit Begründung der Themenwahl und Problemaufriss
Ich absolvierte mein Praktikum an einer Sekundarschule in XXX, an der auch ich zwei Jahre meiner schulischen Laufbahn verbrachte. Aufgrund dieser kurzen Zeit konnte sich daher kein Lehrer an mich erinnern. Nachdem ich nach der Orientierungsphase auf das Gymnasium gewechselt hatte, tat sich viel an der Sekundarschule XXX. Das Gebäude wurde innen wie außen erneuert und verschönert und wurde zu einer ansehnlichen, bunten Schule, welche nun Ganztagsunterricht anbietet. Es gibt eine Vielzahl von pädagogischen Mitarbeitern, die sich um die Schüler und deren Probleme kümmern, mit ihnen Hausaufgaben machen und sie betreuen. An dieser Ganztagsschule in XXX gibt es Klassen mit Regelschul- und Hauptschulniveau sowie gemischte Klassen, genannt Kombiklassen, in denen Schüler mit verschiedenem Leistungspotential sitzen. Der Sinn dabei besteht darin, dass die Regelschüler die Hauptschüler mitziehen sollen. Des Weiteren bietet diese Schule Möglichkeiten für körperlich und geistig behinderte Menschen, so gibt es beispielsweise einen Fahrstuhl im Gebäude sowie Hilfskräfte, die sich um die Betreffenden kümmern.
Durch das „dreigliedrige“ Schulsystem in Deutschland werden aus Schülern Menschen verschiedener sozialer Schichten gemacht, die meist nur mit Ihresgleichen in Kontakt stehen. Die Schule spaltet damit die Gesellschaft „und zieht Eliten heran, die ihren Lebensstil für das Maß aller Dinge halten“.[1] Dadurch werden Vorurteile, soziale Ignoranz sowie Sprachlosigkeit gefördert. Dies wiederum führt zu sozialen Konflikten „und untergräbt die Demokratie.“[2]
An allgemeinen Schulen würden viele Förderschüler nicht zurecht kommen, heißt es. Es ist jedoch die Aufgabe einer demokratischen Gesellschaft, benachteiligte Menschen zu integrieren. Nicht die Kinder müssen sich der Schule anpassen, sondern die Schule den Kindern. Dies bedeutet, dass die Gesellschaft viel mehr in die Schulen investieren muss:
„in mehr Lehrer, besser ausgebildete Lehrer, deutlich kleinere Klassen und individuelle Förderung.“[3] Es ist die Aufgabe des Staates, die Rahmenbedingungen für Chancengleichheit zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen zu schaffen.[4]
Die Schulen in meiner Heimatstadt XXX, beispielsweise, haben den ersten Schritt in Richtung Integration getan. Vor etwa fünf Jahren wurden zwei geistig behinderte Mädchen erstmals in XXX an einer Grundschule für nicht behinderte Kinder eingeschult: Schülerin 1 – ein Mädchen mit Downsyndrom, und Schülerin 2 – ein autistisches Mädchen. Beide kamen in zwei verschiedene Klassen und hatten jeweils eine Integrationshelferin, die ihnen als Bezugsperson im und außerhalb des Unterrichts diente. Die örtlichen Zeitungen berichteten viel über diese Integration.
Ich möchte mich in meinem Praktikumsbericht mit dem Thema der schulischen Integration geistig behinderter Kinder beschäftigen. Ich möchte mein Augenmerk hierbei hauptsächlich auf Schülerin 1, das Mädchen mit Downsyndrom, richten, da sich die autistische Schülerin 2 zur Zeit meines Praktikums in einer Kur befand.
Für mich stellt sich nun die Frage, ob diese Kinder wirklich integriert werden oder ob sie einfach nur eine Regelschule besuchen, weil es ihrem Leistungspotential entspricht. Das Problem ist doch, dass die behinderten Mädchen immer an ihre Integrationshelferinnen gebunden sind und somit nur in den Unterricht, nicht jedoch in die Gemeinschaft der anderen Schüler integriert werden.
[...]
[1] http://www.eine-schule-fuer-alle.info/sieben-gruende/
[2] http://www.eine-schule-fuer-alle.info/sieben-gruende/
[3] http://www.eine-schule-fuer-alle.info/sieben-gruende/
[4] http://www.kita-portal-mv.de/de/tageseinrichtungen/kita_aufgaben/integration_behinderter_kinder