Spätestens nach der Übernahme der Computersparte von IBM durch Lenovo, der derzeitig der viertgrößte Personal-Computerhersteller ist oder dem größten Börsengang seit dem Jahr 2000 durch die Bank of China, sollte jedem bewusst sein, dass im Rücken der westlichen Welt ein wirtschaftlicher Riese zur zweit größten Wirtschaftsmacht der Welt emporgestiegen ist. Während die westlichen Staaten noch mit den Folgen der Finanz und Wirtschaftskrise kämpfen kann die VR China schon wieder ein beachtliches Wirtschaftswachstum aufweisen. Ein Großteil der Bevölkerung denkt noch immer, dass aus China nur billig produzierte Massenware mit schlechter Qualität kommt. Aber während die Deutsche Bahn im Winterchaos versinkt verbindet der schnellste Linienzug der Welt zwei Chinesische Städte auf einer Entfernung von 1000km innerhalb von 3 Stunden pünktlich auf die Minute. Doch mit dem Aufstieg Chinas schwindet auch die Dominanz der amerikanischen, europäischen und japanischen Unternehmen. Längst haben die Vereinigten Staaten von Amerika erkannt welche Gefahr für ihre Wirtschaft und Währung von der VR China ausgeht. Die neuesten Daten beziffern die Devisenreserven der VR auf über 2200 Mrd. US-Dollar, was ca. 30% der weltweiten Devisenreserven entspricht. Auch das Handelsdefizit wächst seit der Jahrtau-sendwende unaufhaltsam auf derzeit 295 Mrd. US-Dollar im Jahr 2008. Seit einigen Jahren drängen die Industrienationen, allen voran die USA und die EU auf eine Aufwertung der chinesischen Währung mit der Begründung, dass China den Wechselkurs künstlich niedrig halte und somit ihre eigene Exportwirtschaft subventioniere und das Ungleichgewicht im Welthandel verstärke. In dieser Arbeit soll untersucht werden, welche Ziele China mit ihrer Wechselkurspolitik verfolgt und welche Auswirkungen dies auf die Weltwirtschaft und die makroökonomischen Binnendaten der VR China hat. Es wird analysiert, wie sich diese Festkurspolitik positiv sowie auch negativ auf das Reich der Mitte auswirkt und welche Risiken und Gefahren sich ergeben können. Letztendlich stellt sich auch die Frage, ob überhaupt der Wechselkurs unterbewertet ist und ob es berechtigte Hinweise dafür gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Die Zahlungsbilanz
- Die Hauptkonten
- Die Leistungsbilanz
- Die Kapitalbilanz
- Die Devisenübertragungsbilanz
- Der Ausgleich und die Determinanten der Zahlungsbilanz
- Der Wechselkurs
- Wechselkurssysteme
- Vor- und Nachteile von fixen Wechselkursen
- Vorteile flexibler Wechselkurse
- Vorteile von fixen Wechselkursen
- ,,The Incompatible Trinity" von Mundell
- Wechselkurspolitik in der VR China
- Entwicklung der WK Politik
- Ziele der WK Politik
- Gründe für die Festkurspolitik
- Makroökonomische Auswirkungen
- Negative Auswirkung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Wechselkurspolitik der Volksrepublik China und analysiert deren Ziele, Auswirkungen und Risiken. Die Arbeit untersucht die theoretischen Grundlagen der Zahlungsbilanz und Wechselkurssysteme, um die Funktionsweise der chinesischen Festkurspolitik zu verstehen.
- Analyse der Ziele der chinesischen Wechselkurspolitik
- Untersuchung der Auswirkungen der Festkurspolitik auf die chinesische Wirtschaft
- Bewertung der Risiken und Gefahren der Festkurspolitik
- Diskussion der Frage, ob der chinesische Wechselkurs unterbewertet ist
- Beurteilung der Auswirkungen der chinesischen Wechselkurspolitik auf die Weltwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar und erläutert die Relevanz der chinesischen Wechselkurspolitik im Kontext des globalen Wirtschaftswachstums. Der Aufbau der Arbeit wird vorgestellt und die einzelnen Kapitel werden kurz beschrieben.
Das zweite Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der Zahlungsbilanz und des Wechselkurses. Es werden die verschiedenen Konten der Zahlungsbilanz, die Determinanten des Zahlungsbilanzgleichgewichts und die Funktionsweise von Wechselkurssystemen erläutert. Die Vor- und Nachteile von fixen und flexiblen Wechselkursen werden diskutiert und das Konzept der "Incompatible Trinity" von Mundell wird vorgestellt.
Das dritte Kapitel widmet sich der Wechselkurspolitik der Volksrepublik China. Die historische Entwicklung der chinesischen Wechselkurspolitik wird zusammengefasst und die Ziele der aktuellen Politik werden erläutert. Die Gründe für die Festkurspolitik werden analysiert und die Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft werden untersucht. Die negativen Auswirkungen der Festkurspolitik, wie z.B. die Unterbewertung des Yuan und der Aufwertungsdruck, werden ebenfalls diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Wechselkurspolitik Chinas, die Zahlungsbilanz, Wechselkurssysteme, Festkurspolitik, Unterbewertung, Aufwertungsdruck, makroökonomische Auswirkungen, Weltwirtschaft, Handelsbilanz, Devisenreserven, Wirtschaftswachstum und die "Incompatible Trinity" von Mundell.
- Quote paper
- Tom Kindervater (Author), 2010, Die Wechselkurspolitik Chinas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149290