In der vorliegenden Hausarbeit möchte ich mich mit dem Wandel der Hochschulpolitik in NRW auf policy-Ebene befassen. Dabei werde ich zur Eingrenzung des Themas die Veränderung auf Basis des Hochschulfreiheitsgesetzes hinsichtlich der europäischen Forderung nach einer Neugestaltung der Studiengänge zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraumes und zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit untersuchen. Die bisherigen bundesweit geregelten Studienabschlüsse Magister und Diplom galten als international nicht vergleichbar. Ein einheitliches System gestufter Studiengänge sollte leicht verständliche und vergleichbare Abschlüsse gewährleisten und die Mobilität der Studenten fördern. Die Einführung von Transparenzinstrumenten internationaler Leistungsbewertung (ECTS und Diploma Supplements) sollte nationale Modelle der Beurteilung ablösen. Nicht nur die Studenten auch die Hochschulen sollten wettbewerbsfähiger und international attraktiver gemacht werden. Zur Steuerung einer Umsetzung derartiger Ziele fehlte es in NRW u.a. an der notwendigen Autonomie der Hochschulen. Das Land reagierte auf die Forderungen mit einem umfassenden Paradigmenwechsel - der Einführung des Hochschulfreiheitsgesetzes. Nicht nur die per Gesetz festgeschriebene Einführung gestufter Studiengänge mit neuen, internationalen Bewertungsinstrumenten gilt dabei als innovativ, auch die Rechtsform der Hochschulen wird gewandelt. Als Körperschaften des öffentlichen Rechts in Trägerschaft des Landes werden die Hochschulen aus dem staatlichen Weisungsrecht herausgelöst und erhalten weitreichende Kompetenzen sowie die Verantwortung für Finanz- Personal- und Organisationsentscheidungen.
Von politikwissenschaftlichem Interesse ist dieser Umstand ob der Verwobenheit der Ausgangsbedingungen – mitunter geschaffen durch die Föderalismusreform auf deutschem und die Bologna-Reform auf internationalem Parkett.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Europäisierung als Analysekonzept
- Europäische Bildungspolitik
- Regelungen im Bereich der Bildung im Vertrag von Maastricht - Art.126 und 127 EGV
- Vertrag von Amsterdam 1997
- Bildung im Rahmen der Lissabon Strategie
- Die Erklärung von Bologna und die Modernisierung der europäischen Hochschulbildung
- Bildungspolitik in Deutschland
- Die Bemühungen Deutschlands zur Schaffung eines europäischen Hochschulraums
- NRWs Hochschulpolitik
- Das Hochschulfreiheitsgesetz
- Die Europäisierung der Nordrhein-Westfälischen Hochschulpolitik im Rahmen des Bologna-Prozesses
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Wandel der Hochschulpolitik in NRW im Kontext der europäischen Integration, insbesondere der Bologna-Reform. Sie analysiert die Auswirkungen der Reform auf das Hochschulfreiheitsgesetz und die Neugestaltung der Studiengänge in NRW. Die Arbeit untersucht, wie die Europäisierung die Hochschulpolitik in NRW beeinflusst hat und ob die Umsetzung des Bologna-Prozesses in NRW als Teil der Europäisierungsdebatte betrachtet werden kann.
- Die Auswirkungen der Bologna-Reform auf die Hochschulpolitik in NRW
- Die Rolle des Hochschulfreiheitsgesetzes in der Umsetzung der Bologna-Reform
- Die Europäisierung der Hochschulpolitik in NRW
- Die Bedeutung der Autonomie der Hochschulen im Kontext der Bologna-Reform
- Die Herausforderungen und Chancen der europäischen Integration für die Hochschulpolitik in NRW
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und erläutert die Forschungsfrage. Sie beleuchtet die Bedeutung der Bologna-Reform für die Hochschulpolitik in NRW und die Rolle des Hochschulfreiheitsgesetzes. Die Einleitung führt außerdem das Konzept der Europäisierung ein und erklärt dessen Relevanz für die Analyse der Hochschulpolitik in NRW.
Das Kapitel „Europäisierung als Analysekonzept“ definiert den Begriff der Europäisierung und erläutert dessen Bedeutung für die Analyse der Hochschulpolitik in NRW. Es beleuchtet die Entwicklung der europäischen Bildungspolitik und die Rolle der EU-Kommission im Bologna-Prozess. Das Kapitel analysiert die rechtlichen Grundlagen der europäischen Bildungspolitik und die Auswirkungen der europäischen Integration auf die Hochschulpolitik in Deutschland.
Das Kapitel „Bildungspolitik in Deutschland“ befasst sich mit den Bemühungen Deutschlands zur Schaffung eines europäischen Hochschulraums. Es analysiert die Rolle der Bundesländer in der Hochschulpolitik und die Auswirkungen der Föderalismusreform auf die Kompetenzverteilung im Hochschulwesen. Das Kapitel untersucht die Entwicklung der Hochschulpolitik in NRW und die Bedeutung des Hochschulfreiheitsgesetzes für die Umsetzung der Bologna-Reform.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Bologna-Reform, die Hochschulpolitik in NRW, das Hochschulfreiheitsgesetz, die Europäisierung, die Autonomie der Hochschulen, die Bildung im Rahmen der Lissabon-Strategie und die Auswirkungen der europäischen Integration auf die Hochschulpolitik in Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Daniela Birreck (Autor:in), 2009, Die Kulturhoheit der Länder und die Europäisierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149326