Der Beginn der künstlerischen Arbeit von Franz Marc wird auf das Jahr 1905 datiert. Der frühe Tod des Malers am 4. März 1916 beschränkt seine Schaffenskraft auf wenige Jahre, die zudem noch durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrochen wird.
Die bekanntesten Werke des berühmten deutschen Malers sind die sensiblen und farbenfrohen Tierbilder aus den Jahren 1910 bis 1912. Diese bezeichnet Marc jedoch selbst im Rückblick als „Versuche“ . Es sind die Versuche eines damals noch unsicheren Franz Marc, der nach seinem idealen Ausdruck sucht. Mit seinen späteren Werken kommt er dem von ihm angestrebten Ideal immer näher – ein Prozess, der bei der Schlacht bei Verdun sein Ende fand.
Marcs gesamtes Schaffen kann als eine lange Suche und ständige Entwicklung gesehen werden. In nur zehn Jahren entwickeln sich seine Bilder von der traditionellen, naturalistischen und impressionistisch angelehnten Malweise hin zur abstrakten Malerei. Ohne die Väter der Moderne Vincent van Gogh und Paul Gauguin, ohne seinen Freund August Macke, seinen Malerkollegen aus dem Blauen Reiter Wassily Kandinsky und ohne den europäischen Einfluss von Robert Delaunay, den Kubisten und Futuristen wären die Bilder Franz Marcs nicht in dieser Weise entstanden.
Diese Arbeit untersucht und diskutiert die verschiedenen Einflüsse auf das künstlerische Schaffen von Franz Marc. Sie vergleicht die verschiedenen Formelemente in Marcs Werk mit seinen Vorbildern und erörtert seine Einstellung zu Futurismus, Orphismus und Kubismus. Dabei stehen insbesondere jene Einflüsse im Zentrum der Untersuchung, die Marcs Entwicklung zur Abstraktion prägen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Literaturbericht
- Die Abkehr von der Tradition
- Von der Tradition zur Wesensform
- Die Tiere als Seinsform
- Kandinsky und der Beginn der Abstraktion
- Die Suche nach der Form
- Delaunay und die Formzersplitterung
- Der Tiger – Kubismus bei Franz Marc
- Delaunays Orphismus― Bewunderung und Kritik
- Futurismus und Weltdurchschauung
- Marc und die Abstraktion
- Zerstörung und Aufbruch in die Abstraktion
- Der Durchbruch zur Abstraktion
- Geist gegen Materie
- Abschluss ohne Ende
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der künstlerischen Entwicklung von Franz Marc, insbesondere mit seinem Weg zur Abstraktion. Die Arbeit untersucht die verschiedenen Einflüsse auf Marcs Schaffen, insbesondere die prägenden Einflüsse von Van Gogh, Gauguin, Kandinsky, Delaunay, den Kubisten und Futuristen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Formelemente in Marcs Werk im Vergleich zu seinen Vorbildern und seiner Einstellung zu den genannten Kunstströmungen.
- Marcs Abkehr vom Naturalismus und der Tradition
- Einflüsse von Van Gogh, Gauguin, Kandinsky und Delaunay
- Marcs Auseinandersetzung mit Kubismus, Orphismus und Futurismus
- Die Rolle von Tieren in Marcs Kunst
- Marcs Entwicklung zur Abstraktion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Franz Marc und sein Schaffen vor. Der Literaturbericht befasst sich mit der vorhandenen Sekundärliteratur und den wichtigsten Quellen zu Marc. Kapitel 3 analysiert Marcs Abkehr von der traditionellen Malerei und seinen Weg zur Wesensform. Es werden die Einflüsse von Van Gogh und Gauguin auf Marc sowie die Bedeutung von Tieren in seiner Kunst behandelt. Kapitel 4 untersucht Marcs Suche nach der Form und seinen Kontakt mit Delaunay, den Kubisten und den Futuristen. Kapitel 5 fokussiert auf Marcs Entwicklung zur Abstraktion. Es werden seine Auseinandersetzung mit den genannten Kunstströmungen und seine Auseinandersetzung mit Geist und Materie beleuchtet.
Schlüsselwörter
Franz Marc, Abstraktion, Expressionismus, Tiermalerei, Kubismus, Orphismus, Futurismus, Delaunay, Kandinsky, Van Gogh, Gauguin, Wesensform, Geist gegen Materie.
- Arbeit zitieren
- Cornelia Maser (Autor:in), 2009, Von der Weltanschauung zur Weltdurchschauung – Franz Marc und die Abstraktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149360