Inwiefern lässt sich eine Grammatikalisierungstendenz der Verbzweitstellung, begünstigt durch den Subjunktor Weil im Rahmen der ad-hoc-Realisierung der gesprochenen Sprache, erkennen? Auch die mögliche Funktion des Weils als sogenannter Diskursmarker wird in diesem Kontext als Untersuchungsgegenstand fungieren. Zur Beantwortung dieser Frage wird zunächst ein fachwissenschaftlich-theoretischer Hintergrund des linguistischen Gegenstandes der gesprochenen Sprache skizziert, bevor auf systematische und dynamische Aspekte des Deutschen (Sprachvariation, Sprachwandel, Grammatikalisierung) genauer eingegangen wird. Im Anschluss hieran wird die theoretische Rolle des Weils genauer beleuchtet, bevor die Multifunktionalität besagten Subjunktors untersucht und in selbigem Zuge eingeordnet wird, inwieweit hierdurch etwaige Regelkonflikte verursacht werden könnten und ob diese von Dauer wären (vgl. Günther 2005: 42). Das Vorangegangene als Basis betrachtend, kann schließlich ein Fazit gezogen werden, welches – zumindest theoretisch – rahmend als Beantwortung der leitenden Fragestellung fungieren soll.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund zur gesprochenen Sprache als linguistischer Forschungsgegenstand
- 2.1 Konzeptionelle Mündlichkeit und Schriftlichkeit in Differenz und Ambivalenz
- 2.2 Das Deutsch der Gegenwart: Sprachvariation und Sprachwandel
- 2.2.1 Grammatikalisierung von Sprachwandlungsprozessen
- 3. Der kausale Subjunktor Weil
- 3.1 Syntaktische Verwendung des Weils
- 3.2 Verbzweitstellung versus Verbendstellung in Weil-Sätzen
- 4. Regelkonflikt oder pragmatisch-funktionale Differenzierung
- 4.1 Bildung und Beeinflussung syntaktischer Verwendungsmuster durch sprecherspezifische Faktoren
- 4.2 Die funktionale Rolle des Weils innerhalb spontaner sprachlicher Realisierung
- 4.3 Funktional-semantischer Wandel des Weils im Diskurs
- 5. Fazit
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Grammatikalisierungstendenz der Verbzweitstellung im Zusammenhang mit dem Subjunktor Weil im Rahmen der ad-hoc-Realisierung der gesprochenen Sprache. Dabei werden die Funktion des Weils als Diskursmarker sowie die möglichen Regelkonflikte im Zusammenhang mit seiner Verwendung analysiert.
- Grammatikalisierungstendenzen in der gesprochenen Sprache
- Die Rolle des Subjunktors Weil in der Syntax
- Verbzweitstellung versus Verbendstellung in Weil-Sätzen
- Regelkonflikte und pragmatische Funktion des Weils
- Der Weil als Diskursmarker
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor, die sich mit der Grammatikalisierung der Verbzweitstellung im Zusammenhang mit dem Subjunktor Weil in der gesprochenen Sprache befasst. Kapitel 2 bietet einen theoretischen Hintergrund zur gesprochenen Sprache als linguistischem Forschungsgegenstand und beleuchtet die Konzepte der Mündlichkeit und Schriftlichkeit sowie die Aspekte der Sprachvariation und des Sprachwandels. Kapitel 3 widmet sich dem kausalen Subjunktor Weil und untersucht dessen syntaktische Verwendung sowie die Unterscheidung zwischen Verbzweitstellung und Verbendstellung in Weil-Sätzen. Kapitel 4 analysiert die möglichen Regelkonflikte und die pragmatisch-funktionale Differenzierung in der Verwendung des Weils. Es werden die Bildung und Beeinflussung syntaktischer Verwendungsmuster durch sprecherspezifische Faktoren sowie die funktionale Rolle des Weils innerhalb spontaner sprachlicher Realisierung und dessen funktional-semantischer Wandel im Diskurs untersucht.
Schlüsselwörter
Gesprochene Sprache, Grammatikalisierung, Verbzweitstellung, Verbendstellung, Subjunktor Weil, Diskursmarker, Regelkonflikte, Sprachvariation, Sprachwandel, Mündlichkeit, Schriftlichkeit.
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- Patrick Raese (Author), 2024, Die Rolle und Funktion des Diskursindikators "weil" in der Realisierung von gesprochener Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1493757