Die Südstaaten waren von der amerikanischen Union schon getrennt, als sie im April 1861 die Feindseligkeiten gegen den Norden am 13. April 1861 mit der Eroberung des Forts Sumter im Hafen von Charleston eröffneten. Damit begann ein Kampf, der sich zum ersten modernen Krieg der Weltgeschichte im Sinne totaler Anwendung allen bisher gegebenen Gewaltmittels steigerte. Es handelte sich um das schwerste, längste und blutigste Ringen des 19. Jahrhunderts, man kann sagen um den Vorläufer des ersten Weltkrieges. Die Militärs in Europa verfolgten die Geschehnisse mit Interesse. Der Charakter eines irrationalen Bürgerkrieges verwirrte allerdings ihr Denken und ließ sie daran zweifeln „was man aus ihm und ob man für die europäischen Verhältnisse überhaupt etwas aus ihm lernen könne“. Nicht so in England, wo der Einsatz der amerikanischen Marine zu effektiver Blockadevor langer Küste und auf weiten Flussstrecken naturgemäß viel stärkere Beachtung fand.
Die Kriegsursachen waren mit den Auswirkungen der industriellen Revolution aufs engste verknüpft, ebenso mit den unterschiedlichen kulturellen, ökonomisch-sozialen Bedingungen in Nord und Süd. Das Teilproblem der Sklavenhaltung in der Baumwollplantagen-Besitzer-Gesellschaft rückte schnell in den politischen Brennpunkt der Streitigkeiten. Dahinter stand die grundsätzliche Frage nach der „wahren“ amerikanischen Lebensform. Auch musste sich entscheiden, ob föderative Eigenstaatlichkeiten gelten, ob die Vielheit vor der Einheit rangieren konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Das neue Kriegsbild
- Die Kriegsursachen
- Nord-Union und Süd-Konföderation
- Die ökonomischen Prämissen
- Die Strategie des Landkrieges
- Der Mississippi-Flusskrieg
- Der Operationsraum im Nordosten
- Die Anakonda-Blockade
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert den Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) als ersten modernen Krieg der Weltgeschichte, der durch die totale Anwendung aller verfügbaren Gewaltmittel gekennzeichnet war. Er beleuchtet die tiefgreifenden Ursachen des Konflikts, die sich aus der industriellen Revolution, den kulturellen und ökonomischen Unterschieden zwischen Nord und Süd sowie der Frage nach der „wahren“ amerikanischen Lebensform ergaben.
- Die Transformation des Krieges im 19. Jahrhundert
- Die Rolle der industriellen Revolution und der Sklavenhaltung
- Die unterschiedlichen militärischen und ökonomischen Stärken von Nord und Süd
- Die strategischen Konzepte der Kriegsparteien
- Die Bedeutung der Seeherrschaft und der Wirtschaftsblockade
Zusammenfassung der Kapitel
- Das neue Kriegsbild: Der Text stellt den Amerikanischen Bürgerkrieg als ersten modernen Krieg dar, der durch die totale Anwendung aller verfügbaren Gewaltmittel geprägt war. Er betont den Unterschied zum traditionellen Kriegsbild und die Faszination, die er auf die Militärs in Europa ausübte.
- Die Kriegsursachen: Die Ursachen des Bürgerkrieges werden in den Auswirkungen der industriellen Revolution, den unterschiedlichen kulturellen und ökonomischen Bedingungen in Nord und Süd sowie der Frage nach der Sklavenhaltung und der „wahren“ amerikanischen Lebensform verortet.
- Nord-Union und Süd-Konföderation: Der Text analysiert die unterschiedlichen Stärken und Schwächen der beiden Kriegsparteien hinsichtlich Bevölkerungszahl, Militärkapazität und wirtschaftlicher Ressourcen.
- Die ökonomischen Prämissen: Die unterschiedlichen ökonomischen Verhältnisse von Nord und Süd werden als Grundlage für die jeweiligen strategischen Konzepte dargestellt. Der Norden profitierte von seiner industriellen Stärke und Seeherrschaft, während der Süden auf die Baumwollausfuhr und die Unterstützung Europas hoffte.
- Die Strategie des Landkrieges: Die strategischen Konzepte der Kriegsparteien werden erläutert. Der Norden setzte auf eine kombinierte Strategie aus Land- und Seekrieg, während der Süden auf die Überlegenheit seiner Armee im offensiven Kampf vertraute.
- Der Mississippi-Flusskrieg: Der Text beschreibt die Bedeutung des Mississippi-Flusses für die Versorgung des Südens und die strategischen Erfolge der Nordstaaten unter General Grant.
- Der Operationsraum im Nordosten: Der Text schildert den Kampf um die Hauptstädte Washington und Richmond sowie die strategischen Erfolge von General Lee.
- Die Anakonda-Blockade: Die strategische Bedeutung der Seeherrschaft und der Wirtschaftsblockade durch die Nordstaaten wird erläutert.
Schlüsselwörter
Der Amerikanische Bürgerkrieg, Moderne Kriegsführung, Industrielle Revolution, Sklavenhaltung, Nord-Süd-Konflikt, Militärstrategie, Seeherrschaft, Wirtschaftsblockade, General Robert E. Lee, General Ulysses Simpson Grant, Mississippi-Flusskrieg, Anakonda-Plan.
- Arbeit zitieren
- Stefan Erminger (Autor:in), 2010, Der Amerikanische Bürgerkrieg 1861 - 1865, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149385