Die Hamburgische Dramaturgie trägt mit ihrer von Lessing in der Aufklärung geprägten Methodik der Wahrheitssuche (Durch das Erkennen des Falschen zur Erkenntnis des Wahren.) und ihrer nationalpädagogischen Ambition, die der Etablierung eines Nationaltheaters in Deutschland, zu einem erzieherischen Gehalt bei. Diese Aspekte der Erziehung bei Lessing sollen im Referat keine Berücksichtigung finden, weil im Rahmen des Seminars „Theater und Erziehung“ nicht das Pädagogische aus einem Buch herausgezogen oder als ein Pädagogisches befunden werden soll, sondern weil es darum geht, die erzieherische Wirkung des Theaters in der konkret gebliebenen Örtlichkeit des Theaters in Hinblick auf Lessing zu untersuchen. Das ist die Zielstellung des Referats, das über die poetologische Problematik lessingscher Diktion hinausweisen will, indem es immer wieder versucht, zwischen den einzelnen Überlegungen zum Theater bei Lessing auf erzieherische Fragen einzugehen, um Denkanstöße auszuloten, die dann während oder nach dem Vortrag diskutiert werden sollten. Deswegen werden neue Erkenntnisse, die sich durch Diskussion ergeben haben, im hier schriftlich ausformulierten Referat unmittelbar kursiv gekennzeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- Die Absicht des Theaters, oder: „primitives Theater“ vs. „philosophisches Theater“
- Beschaffenheit der Charaktere und der Handlungen
- Die Wirkung des Theaters: Komödie und Tragödie
- Die Komödie
- Die Tragödie
- Das Wesen des Menschen - ein Epilog
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat untersucht die erzieherische Wirkung des Theaters im Kontext Lessings, mit besonderem Fokus auf seine "Hamburgische Dramaturgie". Im Vordergrund steht dabei die Analyse der von Lessing postulierten Absicht und Wirkung des Theaters, die sich von einer rein historischen Nachahmung zu einer philosophischen Erforschung des Menschlichen entwickelt.
- Die Abgrenzung von "primitivem Theater" und "philosophischem Theater" bei Lessing
- Die Rolle der Geschichte und deren Dramatisierung im Theater
- Die Bedeutung der Charaktere und Handlungen in Bezug auf die Natur des Menschen
- Die erzieherische Wirkung von Komödie und Tragödie
- Lessings Beitrag zur Entwicklung einer philosophischen Theatertheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet Lessings Kritik an einer rein nachahmenden Form des Theaters, wie sie im Konzept des "primitiven Theaters" zum Ausdruck kommt. Lessing argumentiert, dass die Geschichte lediglich ein Mittel zum Zweck ist und nicht das Ziel des Theaters sein soll. Stattdessen müsse das Theater auf der Bühne "das Wesen des Menschen" erforschen, was einer "philosophischen" Absicht des Theaters entspricht. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Wirkung des Theaters auf das Publikum und beleuchtet die spezifischen Auswirkungen von Komödie und Tragödie.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen des Referats sind "primitives Theater", "philosophisches Theater", "Nachahmung", "Natur", "Wesen des Menschen", "Tragödie", "Komödie", "Erziehung" und "Hamburgische Dramaturgie". Lessing prägt dabei seine eigene Definition von Theater, die sich von einer einfachen Nachahmung der Geschichte zu einer philosophischen Auseinandersetzung mit dem Menschlichen entwickelt.
- Quote paper
- Marcus Erben (Author), 2003, Kurzvortrag: Lessing und Theatererziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14943