Diese Quellenkritik untersucht das Werk "Sclavenfang in Afrika" von R. Hartmann und analysiert das darin dargestellte Bild der Sklaverei. Die Arbeit beleuchtet, wie Hartmanns Herkunft aus dem Deutschen Reich sein Verständnis und seine Darstellung der afrikanischen Sklaverei beeinflusst haben könnte. Im Zentrum steht die Frage, inwieweit seine Perspektive durch koloniale und eurozentrische Denkweisen geprägt ist und wie sich diese in der Darstellung der Sklaverei in Afrika widerspiegeln. Dabei wird das Werk sowohl im historischen als auch im kulturellen Kontext des späten 19. Jahrhunderts verortet.
Inhaltsverzeichnis
- Äußere Quellenkritik
- Innere Quellenkritik
- Quelleninterpretation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Quelle "Sclavenfang in Afrika" von Robert Hartmann aus dem Jahr 1872, veröffentlicht in der Zeitschrift "Die Gartenlaube", befasst sich mit dem Thema Sklaverei in Afrika. Der Autor, ein Zoologe und Ethnograph, schildert einen Überfall von Beduinen auf ein Dinka-Dorf, die Gefangennahme und Verschleppung der Dorfbewohner als Sklaven.
- Konstruktion eines Bildes von Sklaverei in Afrika
- Verhältnis zwischen der Sklavenjagd und der Herkunft des Autors aus dem Deutschen Reich
- Analyse der Sprache und der Darstellung der Figuren
- Einordnung der Sklaverei als globales Phänomen
- Kritik an rassistischen Stereotypen
Zusammenfassung der Kapitel
Äußere Quellenkritik
Die Quelle stammt aus der Zeitschrift "Die Gartenlaube", einem deutschen Massenblatt mit dem Ziel der Unterhaltung und politischen Bildung. Der Artikel von Robert Hartmann wurde wahrscheinlich gegen eine Gage verfasst und von der Redaktion überarbeitet. Die Echtheit des Textes ist nicht zu bezweifeln, da er innerhalb der Gesamtstruktur der Zeitschrift konsistent ist.
Innere Quellenkritik
Der Artikel beschreibt einen Überfall von Beduinen auf ein Dinka-Dorf im Sudan. Die detaillierte Schilderung des brutalen Überfalls, der Gefangennahme und der Reise der Sklaven wird als Augenzeugenbericht präsentiert. Der Autor gibt jedoch an, dass er selbst nicht bei diesem Ereignis anwesend war. Es ist wahrscheinlich, dass die Erzählung fiktiv ist und auf den Eindrücken von Hartmanns Afrikareise basiert.
Quelleninterpretation
Die Darstellung der Sklaverei in der Quelle konstruiert ein stereotypes Bild der beteiligten Gruppen. Die Beduinen werden als brutale und unmenschliche Täter dargestellt, die von religiösem Eifer getrieben sind. Die Dinka erscheinen als hilflose Opfer, aber gleichzeitig werden sie durch den Gebrauch der Sprache entmenschlicht und zu einem Stereotyp stilisiert. Der Autor zeichnet ein Bild von Sklaverei, das als ein Problem des "fremden" und "unzivilisierten" Afrikas erscheint und die Verwicklungen des Deutschen Reiches in die Sklavenwirtschaft ignoriert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Quelle sind Sklaverei, Kolonialismus, Rassismus, Stereotypen, Afrika, Beduinen, Dinka, "Die Gartenlaube", Augenzeugenbericht, Fiktion, Ethnographie.
- Citation du texte
- Katharina Schröders (Auteur), 2024, Kritische Analyse von R. Hartmanns "Sclavenfang in Afrika". Das Bild der Sklaverei und der deutsche Blickwinkel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1494896