In der wörtlichen Übersetzung bedeutet griechisch „apokálypsis“ Enthüllung und Offenbarung. Der Begriff im heutigen Sprachgebrauch ist Synonym für die totale Zerstörung der Welt und damit der Menschheit.
Der vorliegenden Hausarbeit liegt der Anspruch zu Grunde die Verwendung des Motivs der Apokalypse exemplarisch an zwei unterschiedlichen Autoren, aus zwei unterschiedlichen Epochen, zu untersuchen. Dabei handelt es sich zum einen um den expressionistischen Lyriker Georg Heym, bei dem sich epochentypisch Apokalypse mit urbanen Welten voller Dämonisierung verbindet und den zeitgenössischen Autor Günter Kunert, der sich vor allem durch sein radikales ökologisches Bewusstsein auszeichnet.
Der Chronologie folgend erscheint es sinnvoll die Untersuchung mit Georg Heym zu beginnen. Die urbane Welt wird hier nicht eindimensional abgelehnt, sondern ist meist mit einer vielschichtigen Hassliebe verkettet. Endzeitstimmung und Todessehnsucht, Dämonisierung und Apokalypse auf der einen Seite und Aufbruchswille und Drang nach Erneuerung, nach einem rauschhaften Vitalismus auf der anderen Seite. Hierzu werden zwei repräsentative Gedichte, „Dämonen der Städte“ und „Die Vorstadt“ aus seinem Gesamtwerk stellvertretend analysiert.
Anschließend gilt es, ebenfalls über die Analyse zweier Gedichte Günter Kunerts, „nature morte“ und „Die Selbstmörder“, dessen apokalyptische Zeiterfahrung erfassbar zu machen. Welche Bedeutung kann das Schreiben für diesen Autor haben, der doch das Ende der Menschheit unabwendbar vor Augen hat? Obwohl seine Gedichte düstere apokalyptische Botschaften tragen, müssen sie doch in der Hoffnung geschrieben sein, ein offenes Ohr zu erreichen und dort etwas zu bewirken.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Apokalyptisches Motiv in Urbaner Welt. Die Lyrik Georg Heyms
- „Dämonen der Städte“
- „Die Vorstadt“
- Ökologische Katastrophe und apokalyptische Zeiterfahrung in Günter Kunerts Werk
- „Nature Morte“
- „Die Selbstmörder“
- Nachwort
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht exemplarisch die Verwendung des Motivs der Apokalypse in der Lyrik von Georg Heym und Günter Kunert. Sie beleuchtet, wie die beiden Autoren aus unterschiedlichen Epochen dieses Motiv in ihren Werken verwenden und wie es sich mit den jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontexten verknüpft.
- Die Darstellung der urbanen Welt im Kontext der apokalyptischen Erfahrung
- Die Rolle der Natur in der apokalyptischen Vision
- Die Verbindung von Tod und Erneuerung in den Gedichten
- Die Bedeutung der Lyrik als Mittel der Kritik und des Widerstands
- Die Frage nach der Zukunft der Menschheit in einer apokalyptischen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Verwendung des Motivs der Apokalypse in der Lyrik Georg Heyms. Es analysiert die beiden Gedichte „Dämonen der Städte“ und „Die Vorstadt“ und zeigt, wie Heym die Großstadt als Ort der Dämonisierung und der apokalyptischen Erfahrung darstellt.
Das zweite Kapitel widmet sich der ökologischen Katastrophe und der apokalyptischen Zeiterfahrung in Günter Kunerts Werk. Es untersucht die Gedichte „nature morte“ und „Die Selbstmörder“ und analysiert, wie Kunert die Bedrohung der Umwelt und die drohende Vernichtung der Menschheit in seinen Gedichten thematisiert.
Schlüsselwörter
Apokalypse, Urbanität, Ökologie, Lyrik, Expressionismus, Zeitgeschichte, Dämonisierung, Erneuerung, Natur, Tod, Zukunft der Menschheit
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- Catrin Altzschner (Author), 2008, Das Motiv der Apokalypse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149628