Bei meinen Recherchen zu dieser Hausarbeit stieß ich auf eine ganze Reihe von Begriffen, die durch unterschiedliche Zeitalter hindurch gebraucht wurden, heute aber entweder als Schimpfwort gelten oder aber in sonstiger Weise nicht (mehr) als passender Sprachschatz für Menschen mit einer geistigen Behinderung empfunden werden. So wurden Menschen mit einer geistigen Behinderung „Wechselbälge“, „Narren“, „Trottel“, „Idioten“, „Schwachsinnige“, „Blöde“, „Geistesschwache“, „Mongos“, „Wasserköpfe“ oder „Dummköpfe“ genannt.
Wenn man sich selber fragt, in welchem Zusammenhang diese Begriffe heute noch auftauchen, dann stellt man fest, dass man die wenigsten überhaupt noch mit einer geistigen Behinderung in Zusammenhang bringen würde.
Neben dem Sprachgebrauch im Alltag ist auch ein kurzer Blick auf Begriffe in der Fachwelt bzw. in der Arbeit an der Basis mit geistig behinderten Menschen selbst interessant. Wenn man von den Behinderten spricht, ist das in der Fachwelt heute nicht mehr passend. Ja selbst das Wort geistige Behinderung ist teilweise nicht mehr gewünscht oder wird gar als abwertend empfunden. So möchten Menschen, die der Organisation „People First“ angehören, lieber Menschen mit Lernschwierigkeiten genannt werden.
Insofern kann man sagen, dass die Einstellung zu Behinderung, die sich ja nicht zuletzt in Sprache ausdrückt, eine Entwicklung genommen und sich verändert hat, aber wie in nachfolgenden Ausführungen zu sehen sein wird, nicht kontinuierlich zum Positiven, sondern im Verlauf der Geschichte durchaus wechselhaft und zwar bis hinein in das vergangene 20. Jahrhundert.
Im Rahmen dieser kurzen Hausarbeit möchte ich mich auf einen relativ kurzen Abriss der Geschichte von Menschen mit Behinderungen, in manchen Epochen speziell mit geistigen Behinderungen, beschränken, der auch nur bis in die Zeit des Nationalsozialismus reichen soll. Die Entwicklung im 20. und 21. Jahrhundert ist sehr vielseitig und komplex, ich blende sie wegen ihres Umfanges in dieser Arbeit aus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte
- Menschen mit Einschränkungen vor Beginn der Geschichtsschreibung
- Menschen mit Behinderungen am Anfang überlieferter Weltgeschichte
- Behinderung im Antiken Griechenland und im Römischen Reich
- Die Situation geistig behinderter Menschen in Mittelalter und früher Neuzeit
- Der Beginn der Behindertenpädagogik
- Das Anstaltswesen der Inneren Mission bis ins 20. Jahrhundert
- Geistig behinderte Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus
- Schluss
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Geschichte von Menschen mit geistigen Behinderungen und beleuchtet die Entwicklung der gesellschaftlichen Wahrnehmung und Behandlung dieser Menschen von der Antike bis zum Nationalsozialismus. Die Arbeit soll einen Einblick in die unterschiedlichen Perspektiven und Einstellungen gegenüber Behinderung in verschiedenen Epochen geben.
- Entwicklung der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Menschen mit geistigen Behinderungen
- Behandlung und Integration von Menschen mit geistigen Behinderungen in verschiedenen Epochen
- Einfluss von Religion, Philosophie und Kultur auf die Einstellung gegenüber Behinderung
- Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen mit geistigen Behinderungen
- Entwicklung der Behindertenpädagogik und des Anstaltswesens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und beleuchtet die Problematik der Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit geistiger Behinderung. Sie zeigt auf, dass die Einstellung gegenüber Behinderung im Laufe der Geschichte eine dynamische Entwicklung durchlaufen hat.
Das Kapitel „Menschen mit Einschränkungen vor Beginn der Geschichtsschreibung“ analysiert anhand von archäologischen Funden die Behandlung von Menschen mit Behinderungen in prähistorischen Gesellschaften. Es wird deutlich, dass bereits in der Steinzeit Fürsorge für kranke und behinderte Sippenmitglieder geleistet wurde.
Das Kapitel „Menschen mit Behinderungen am Anfang überlieferter Weltgeschichte“ befasst sich mit der Wahrnehmung von Behinderung in den frühen Hochkulturen Mesopotamiens und Ägyptens. Es wird deutlich, dass Behinderung oft als Strafe der Götter gedeutet wurde, aber auch, dass Menschen mit Behinderungen in bestimmten Berufen und gesellschaftlichen Rollen integriert waren.
Das Kapitel „Behinderung im Antiken Griechenland und im Römischen Reich“ beleuchtet die ambivalenten Einstellungen gegenüber Behinderung in der griechischen und römischen Antike. Während in Griechenland Behinderung oft mit Spott und Ausgrenzung verbunden war, gab es im Römischen Reich eine gewisse öffentliche Fürsorge für Menschen mit Behinderungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Geschichte von Menschen mit geistigen Behinderungen, die gesellschaftliche Wahrnehmung von Behinderung, die Behandlung und Integration von Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Epochen, die Entwicklung der Behindertenpädagogik und des Anstaltswesens, Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen mit geistigen Behinderungen, sowie die Rolle von Religion, Philosophie und Kultur in der Geschichte der Behinderung.
- Arbeit zitieren
- Friedemann Göppel (Autor:in), 2008, Die Geschichte von Menschen mit einer geistigen Behinderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149667
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