Die deutsche Wirtschaft ist zum ersten Mal seit sechs Jahren geschrumpft, und zwar so stark wie noch nie in der Nachkriegszeit. Bislang stiegen die Unternehmensinsolvenzen nur um ca. 11% auf knapp 33.000, weitaus verhaltener als in früheren, weniger ausgeprägten Rezessionen. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass es in 2010/2011 vermehrt zu Marktaustritten von Unternehmen kommt. Seit einigen Jahren stehen insolvente Unternehmen wieder stärker im Fokus von Investoren, da die Übernahme meist zu günstigen Konditionen und sehr rasch erfolgen kann. Zur Übernahme und Sanierung eines Unternehmens aus der Insolvenz wird am häufigsten das Modell der "übertragenden Sanierung" gewählt. Die übertragende Sanierung erfolgt im Wege eines Asset Deals, also durch Veräußerung und Übertragung einzelner Vermögensbestandteile, die sich der Käufer gezielt aus der Insolvenzmasse heraussucht. Vermögensbestandteile, die für den Investor nicht interessant sind, und auch die Verbindlichkeiten verbleiben dagegen im Eigentum des insolventen Unternehmens.
In den vergangenen 12 Monaten gab es vermehrt interessante Übernahmen von Finanzinvestoren aus der Insolvenz oder auch Tochtergesellschaften von insolventen Unternehmen, wie z.B. rosner Fashion, TMD Friction, Woolworth Österreich oder auch Home Shopping Europe und auch in 2010 wird es mit Karstadt, Schiesser, Karmann und anderen spannend bleiben.
Ein Insolvenzantrag muss nicht zwangsläufig das Ende eines Unternehmens bedeuten und eine Unternehmensübernahme aus der Insolvenz kann unter Berücksichtigung bereits bestehender Strukturen im Unternehmen gerade für Finanzinvestoren sehr erfolgversprechend sein.
Inhaltsverzeichnis
- Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen in der Wirtschaftskrise.
- Gründe für die Insolvenz.......
- Insolvente Unternehmen im Fokus von Investoren.....
- „Anziehungskraft“ der Insolvenz
- Der Vorteil einer übertragenden Sanierung..
- Recent Deals 2009/2010 .....
- rosner Fashion - Ingolstadt
- TMD Friction - Leverkusen...
- Woolworth Österreich
- Home Shopping Europe GmbH - Ismaning.
- Fazit..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Entwicklung von Unternehmensinsolvenzen in der Wirtschaftskrise und beleuchtet die wachsende Bedeutung von Private Equity Investoren als Käufer insolventer Unternehmen. Er untersucht die Gründe für Insolvenzen, die Anziehungskraft von insolventen Unternehmen für Investoren und die Vorteile einer übertragenden Sanierung. Der Text beleuchtet auch aktuelle Deals aus den Jahren 2009/2010.
- Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen in der Wirtschaftskrise
- Gründe für die Insolvenz
- Insolvente Unternehmen als Zielobjekte für Investoren
- Vorteile einer übertragenden Sanierung
- Aktuelle Deals im Bereich Insolvenzkauf
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen in der Wirtschaftskrise. Es zeigt, dass die Zahl der Insolvenzen trotz des starken wirtschaftlichen Einbruchs nur mäßig angestiegen ist. Das zweite Kapitel analysiert die Gründe für Insolvenzen und stellt verschiedene Ursachen wie niedrige Eigenkapitalquote, hohe Fremdkapitalquote, Zinsanstieg, Restrukturierung zu spät eingeleitet, Betrugsbedingte Insolvenz, Wegfall eines Großauftrags, Überhöhter Mitarbeiterbestand, Mangelnde Qualifikation des Managements & Investitionsfehler, Pensionsverpflichtungen, Starker Preisverfall im Heimatmarkt, Probleme mit der finanzierenden Bank, Fehlendes Controlling, Debitoren-Management, Fehlerhafte Produktionsplanung dar. Das dritte Kapitel beleuchtet die wachsende Bedeutung von Investoren, die insolvente Unternehmen kaufen, um Produktionskapazitäten zu verbessern, Know-How zu sichern, den Marktzugang zu verbessern oder als reine Finanzinvestition. Das vierte Kapitel erläutert die Anziehungskraft von insolventen Unternehmen für Investoren, die meist zu günstigen Konditionen und sehr rasch übernommen werden können. Das fünfte Kapitel beschreibt die Vorteile einer übertragenden Sanierung, die eine effiziente Restrukturierung und Weiterführung des Unternehmens ermöglicht. Das sechste Kapitel präsentiert aktuelle Deals aus den Jahren 2009/2010, die den Trend des Insolvenzkaufs durch Private Equity Investoren verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Unternehmensinsolvenzen, Wirtschaftskrise, Private Equity Investoren, Insolvenzkauf, übertragende Sanierung, Restrukturierung, Produktionskapazitäten, Know-How, Marktzugang, Finanzinvestition, aktuelle Deals, rosner Fashion, TMD Friction, Woolworth Österreich, Home Shopping Europe GmbH.
- Arbeit zitieren
- Jörg Eschmann (Autor:in), 2010, Firmenkauf aus der Insolvenz: Zielgebiet für Private Equity, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149746