Angst ist ein lebenswichtiges Gefühl, das uns auf Gefahren aufmerksam macht. Panische Angstzustände ohne ersichtliche Gefahrenquelle (so genannte Panikstörung) und das Ausweichen von Angstsituationen (Agoraphobie) verschleissen umsonst Energien. Diese sind enorm verbreitet: 15% der Weltbevölkerung erleben im Laufe ihres Lebens spontane Angstanfälle aus heiterem Himmel, sagt uns die neuste Panikforschung. Gut 6% der Bevölkerung haben Angststörungen. Schlüsselt man sie auf, dann leiden etwa 1% der Bevölkerung an Panikstörung und 3 bis 4% an Agoraphobie (früher Platzangst).
Erstaunlicherweise gibt es die diagnostische Kategorie Panikstörung erst seit der Veröffentlichung des DSMIII, der American Psychiatric Association im Jahre 1980. In Deutschland wurde das neue diagnostische
Etikett erst 8 bis 10 Jahre später richtig bekannt.
Davor wurden Patienten, die unter Panikerleben litten, oft diffus mit psychovegetativer Dystonieii oder psychovegetativem Syndrom diagnostiziert und blieben unangemessen behandelt. Leider kommen heute
noch genügend Patienten in die psychotherapeutische Praxis, die jahrelang an die Ketten solcher Diagnosen gelegt wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Psychiatrische Klassifikation von Angststörungen
- Der Begriff „Angststörungen“ und die Fragwürdigkeit seines theoretischen Hintergrundes
- Die Klassifikation der Angststörung und epidemiologische Ergebnis
- Panikattacken
- Panikstörung
- Agoraphobie (Agoraphobie ohne Panikstörung ICD-10: F40.00; DSM-IV: 300.22 - Agoraphobie mit Panikstörung ICD-10: F40.01; DSM-IV: 300.21)
- Resümee
- Therapeutisches Vorgehen
- Modelle des Vorgehens
- Haltung des Therapeuten
- Therapeutische Schwierigkeiten
- Therapeutische Strategien zur Bewältigung der Angst
- Das ABC der Gefühle
- Das halbstandardisierte 5 Phasen Therapieprogramm
- Psychologische Edukation ergänzt durch medizinische Informationen
- Kognitive Schritte
- Exposition in vivo
- Körperbezogene Verfahren
- Gruppendynamik und Modellverhalten der Gruppenteilnehmer
- Anleitung zur Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson (PME)
- Die Spontanentspannungstechnik
- Die systematische Desensibilisierung
- Modelllernen
- Angstfragebögen für Panik- und Agoraphobiepatienten
- kurze Darstellung von medikamentösen Behandlungen
- Einige Geschichten
- Persönliche Stellungnahme zum Arbeitsprozess
- Literaturverzeichnis und WWW-Adressen zum Thema
- Begriffserklärungen
- Anhang I: Das ABC der Gefühle (ein Arbeitsblatt)
- Anhang II: Anleitung zur Progressiven Muskelentspannung (ein Arbeitsblatt)
- Anhang III: Angstbeobachtungsblatt (ein Arbeitsblatt)
- Anhang IV: Angstfragebögen für Panik- und Agoraphobiepatienten (kurze Erklärungen zu den Fragebögen)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Jahresarbeit befasst sich mit dem psychischen und psychosozialen Störungsbild der Panikstörung mit Agoraphobie. Ziel ist es, die Entstehung, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Angststörung zu beleuchten. Dabei werden sowohl die psychiatrische Klassifikation als auch therapeutische Ansätze und Strategien vorgestellt. Die Arbeit soll ein tieferes Verständnis für die Erkrankung vermitteln und Betroffenen sowie Angehörigen Hilfestellung bieten.
- Klassifikation und Definition von Panikstörung und Agoraphobie
- Symptome und Verlauf der Erkrankung
- Ursachen und Risikofaktoren
- Therapeutische Ansätze und Strategien
- Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Panikstörung mit Agoraphobie ein und stellt anhand von Fallbeispielen die typischen Symptome und Auswirkungen der Erkrankung dar. Im Kapitel „Psychiatrische Klassifikation von Angststörungen“ wird die Einordnung der Panikstörung und Agoraphobie in die gängigen Klassifikationssysteme (ICD-10 und DSM-IV) erläutert. Dabei werden auch die verschiedenen Formen der Angststörungen und ihre epidemiologischen Daten beleuchtet. Das Kapitel „Therapeutisches Vorgehen“ widmet sich den verschiedenen Modellen und Strategien der psychotherapeutischen Behandlung von Panikstörung und Agoraphobie. Es werden verschiedene Therapieformen vorgestellt, wie z.B. die kognitive Verhaltenstherapie, die progressive Muskelentspannung und die systematische Desensibilisierung. Die Arbeit schließt mit einer persönlichen Stellungnahme zum Arbeitsprozess und einem Literaturverzeichnis.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Panikstörung, Agoraphobie, Angststörungen, psychiatrische Klassifikation, Therapie, kognitive Verhaltenstherapie, progressive Muskelentspannung, systematische Desensibilisierung, Angstsymptome, Behandlungsmöglichkeiten, Fallbeispiele.
- Arbeit zitieren
- Milazzo Giuseppe (Autor:in), 2000, Panikstörung mit Agoraphobie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149855