Jurek Becker beschäftigt sich in seinem dritten Roman „Der Boxer“, der 1976 erschien,
mit der Frage, wie ein jüdisches Opfer des Nationalsozialismus im Nachkriegsdeutschland
mit seiner Vergangenheit und den daraus resultierenden Erfahrungen
leben kann. Besonderes Augenmerk richtet Becker auf die Erziehung des
Sohnes des Opfers und das Verhältnis zwischen Vater und Sohn.
1986 greift Becker dieses Thema in seinem sechsten Roman „Bronsteins Kinder“
nochmals auf. Wieder geht es um ein Opfer des Faschismus in Deutschland und das
Verhältnis zu dessen Sohn. Der wesentliche Unterschied liegt in der Zeit, in der die
beiden Romane spielen. Während „Der Boxer“ in der unmittelbaren Nachkriegszeit
und den darauffolgenden Jahren angesiedelt ist, spielt „Bronsteins Kinder“ in den
Siebziger Jahren.
Die zentrale Problematik besteht in beiden Romanen jedoch in dem schwierigen
Verhältnis, in dem Vater und Sohn zueinander stehen. Die schwierigen Charaktereigenschaften
sowohl der Väter als auch der Söhne führen immer wieder zu Schwierigkeiten
und gegenseitigem Unverständnis, was im weiteren Verlauf dieser Arbeit
zu zeigen sein wird.
Ausgehend von Charakteranalysen der Hauptpersonen in den beiden Romanen und
deren Vergleich sollen weiterhin die wesentlichen Punkte in den beschriebenen Vater-
Sohn-Verhältnissen untersucht werden, um deren Schwachstellen aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DIE HAUPTPERSONEN
- 2.1. DIE VÄTER
- 2.2. DIE SÖHNE
- 3. PROBLEME IN DER VATER-SOHN-BEZIEHUNG
- 3.1. ZUNEIGUNG/ABNEIGUNG
- 3.2. KOMMUNIKATION
- 3.3. ERWARTUNGEN
- 4. ABSCHLUẞBEMERKUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Vater-Sohn-Beziehung in Jurek Beckers Romanen „Der Boxer“ und „Bronsteins Kinder“. Sie analysiert die Charaktereigenschaften der Väter und Söhne und beleuchtet die Herausforderungen, die in diesen Beziehungen bestehen.
- Die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf die Vater-Sohn-Beziehung
- Die Rolle der Vergangenheit und der Erinnerung in den Beziehungen
- Kommunikationsdefizite zwischen Vater und Sohn
- Die Suche nach Identität und Zugehörigkeit
- Die Auseinandersetzung mit Schuld und Verantwortung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die beiden Romane „Der Boxer“ und „Bronsteins Kinder“ sowie die zentrale Thematik der Vater-Sohn-Beziehung vor. Das zweite Kapitel widmet sich den Charakteranalysen der Väter, Arno Blank und Arno Bronstein. Es zeigt auf, wie die beiden Figuren durch gemeinsame Eigenschaften wie die Leugnung ihrer jüdischen Identität und die schwierige Vergangenheit geprägt sind.
Schlüsselwörter
Vater-Sohn-Beziehung, Jurek Becker, „Der Boxer“, „Bronsteins Kinder“, Nationalsozialismus, Erinnerung, Identität, Schuld, Verantwortung, Kommunikation, Nachkriegsdeutschland.
- Arbeit zitieren
- Michael Müllers (Autor:in), 2001, Vergleich der Vater-Sohn-Beziehung in Jurek Beckers Romanen Der Boxer und Bronsteins Kinder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14989