Als am 1. Januar 1994 die ersten Schüsse zu fallen begannen, ließen die ersten
Interpretationen und Deutungen der Geschehnisse nicht lange auf sich warten. Der
bewaffnete Aufstand im mexikanischen Bundesstaat Chiapas, der an diesem Tag seinen
Anfang nahm, erinnerte von der ersten Stunde an an ein Kapitel der mexikanischen
Geschichte, welches das Land geprägt hat wie kein anderes, und welches Politik,
Gesellschaft und Mentalität des Landes bis in die heutige Zeit entscheidend
mitbestimmt: Die große Mexikanische Revolution vom Anfang des Jahrhunderts schien
plötzlich wieder aufzuleben, und mit ihr eine ihrer schillerndsten Persönlichkeiten –
Emiliano Zapata, Bauernführer des Südens und Nationalheld Mexikos. Diese
Assoziation wurde gefördert durch die Protagonisten des Aufstandes, welche sich
Symbolik, Ziele und Schlagwörter der Revolution zu eigen machten. Dies geschah
sicherlich nicht grundlos – wie an späterer Stelle näher ausgeführt werden wird, ist
gerade das mexikanische Volk für diese Art von Heldenverehrung und Einbindung ihrer
eigenen Geschichte in aktuelle Ereignisse ausgesprochen empfänglich.
Die vorliegende Arbeit soll die Geschehnisse des Aufstandes nachzeichnen,
Hintergründe beleuchten, einen Blick in die Zukunft wagen und vor allem eine Frage in
den Blickpunkt stellen: Inwieweit es sich bei dieser lokalen Rebellion wirklich um eine
Fortsetzung der Mexikanischen Revolution handelt, so wie es ihre Akteure für sich in
Anspruch nehmen und viele Analysten schlussfolgern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Januar 1994
- Die Symbolik des Aufstandes
- Landproblematik und Situation der indigenen Campesinos
- Geschichte der Neo-Zapatisten
- Fortsetzung der Mexikanischen Revolution?
- Aktuelle Situation und Ausblick
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Aufstand der Neo-Zapatisten in Chiapas im Jahr 1994. Sie befasst sich mit den Hintergründen, den Zielen und der Symbolik der Rebellion und untersucht, ob es sich tatsächlich um eine Fortsetzung der Mexikanischen Revolution handelt.
- Der Aufstand der Neo-Zapatisten als historisches Ereignis
- Die Situation der indigenen Campesinos in Chiapas
- Die Bedeutung der Symbolik und der Ideologie der EZLN
- Der Einfluss der Mexikanischen Revolution auf den Aufstand
- Die aktuelle Situation und die Perspektiven der Neo-Zapatistenbewegung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel stellt den Aufstand der Neo-Zapatisten in Chiapas als historisches Ereignis dar und beleuchtet die Relevanz der Frage, ob es sich um eine Fortsetzung der Mexikanischen Revolution handelt.
- Der Januar 1994: Dieses Kapitel beschreibt den Ausbruch des Aufstands am 1. Januar 1994 und die Ereignisse, die zu diesem führten. Es beleuchtet die Rolle der NAFTA und die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen in Chiapas.
- Die Symbolik des Aufstandes: Dieses Kapitel analysiert die Symbolik der Neo-Zapatistenbewegung und die Bezugnahme auf die Mexikanische Revolution. Es untersucht die Verwendung von Schlagworten und Ideologien aus der Vergangenheit.
- Landproblematik und Situation der indigenen Campesinos: Dieses Kapitel beschreibt die schwierige Situation der indigenen Campesinos in Chiapas und die Landkonflikte, die den Aufstand mitbegründet haben.
- Geschichte der Neo-Zapatisten: Dieses Kapitel zeichnet die Geschichte der Neo-Zapatistenbewegung bis zu ihrem Aufstand im Januar 1994 nach.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen dieser Arbeit sind: Neo-Zapatisten, Chiapas, Mexikanische Revolution, indigene Bevölkerung, Landkonflikte, NAFTA, EZLN, Subcommandante Marcos, soziale Ungleichheit, politische Repression.
- Arbeit zitieren
- Florian Dittmar (Autor:in), 2002, Der Aufstand der (Neo-)Zapatisten in Chiapas - Fortsetzung der Mexikanischen Revolution?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15003