Leseprobe
Inhalt
1. Einleitung
2. Personalentwicklung als Teil des Personalwesens
3. Interkulturelle Kompetenz
3.1 Definition Kultur
3.2 Begriff „Interkulturelle Kompetenz“
3.3 Bedeutung der interkulturellen Kompetenz aus unternehmerischer Sicht
4. Interkulturelle Trainings
4.1 Der Begriff
4.2 Ansatzpunkte von interkulturellen Trainings
4.3 Trainings off the job
4.4 Trainings on the job
4.5 Generelle Probleme bei Trainings „of the job“ & „on the job“
5. Trainingskonzepte
5.1 Culture Assimilator Training
5.2 Intercultural Anchored Inquiry
6. Lerntransfer und Transfersicherung
7. Instrumente zur Transfersicherung
8. Fazit
9. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In unserer heutigen, globalisierten Weltwirtschaft sind internationale Geschäftsbeziehungen und interkulturelle Zusammenarbeit von Mitarbeitern in Unternehmen nicht die Ausnahme, sonder eher die Regel. Verließen sich die Geschäftsleute Mitte des letzten Jahrhunderts im interkulturellen Umgang noch überwiegend auf ihre lokale Auslegung von „guten Verhalten“, so hat das international ausgerichtete Personalwesen heute die Relevanz von interkultureller Kompetenz erkannt und versteht diese nun als wertvolle Ressource, die es zu fördern gilt.
Im Folgenden möchte ich die Relevanz von interkultureller Kompetenz aus Unternehmersicht aufzeigen und dabei auf die bestmögliche Kompetenzförderung und den Erhalt durch interkulturelle Trainings eingehen.
2. Personalentwicklung als Teil des Personalwesens
„Personalentwicklung ist der Prozess der Förderung, Bildung und Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Erreichung der Organisationsziele.
Sie setzt in der Phase der ersten Kontaktaufnahme im Rekrutierungsprozess ein und endet mit dem Ausscheiden des Individuums aus der Organisation“ (Michael Krämer, 2007). Krämer führt weiter, „Personalentwicklung ist eine junge Disziplin (…)“.
Sie hat innerhalb den letzten 20 Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen (Djarrahzadeh, 1993).
„Seit der Jahrtausendwende hat sich das Bewusstsein, dass das Personal die wichtigste und die sensibelste Ressource im Unternehmen ist, in fast allen Unternehmen durchgesetzt. Zudem hat die Personalentwicklung durch gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen einen immer höheren Stellenwert erreicht (…)“ (Penski, 2009).
Als Teilfunktion des betrieblichen Personalwesens, zielt die Personalentwicklung auf eine Verhaltensänderung der Mitarbeiter ab.
Unternehmen sind daran interessiert, über Verhaltenspotentiale zu verfügen, die es erlauben, den derzeitigen und zukünftigen Anforderungen von Organisation und Umwelt zu genügen. Personalentwicklung setzt dabei unter anderem an den Kenntnissen, Fertigkeiten, Einstellungen und Werthaltungen des Mitarbeiters an.
Die Verhaltensstrategien orientieren sich dabei nicht nur an den Zielen des Unternehmens.
Personalentwicklung ist dann am erfolgreichsten, wenn sie sich an den Wünschen und Bedürfnissen des Mitarbeiters orientiert. Mit der Berücksichtigung der mitarbeiterbezogenen Ziele, sorgt das Unternehmen für den notwendigen Bedingungsrahmen, der eine Qualifizierung der Mitarbeiter für höherwertige Tätigkeiten ermöglicht (Kitzmann / Zimmer, 1982).
3. Interkulturelle Kompetenz
3.1 Definition Kultur
Um interkulturelle Kompetenz hinreichend erläutern zu können, muss der Kulturbegriff im Vorwege definiert werden. „Unter Kultur wird ein System kollektiver Werte und Normen verstanden, das im Rahmen der Sozialisation von den Mitgliedern einer sozialen Gruppe, bewusst oder unbewusst, von jeder Generation erneut erlernt und verinnerlicht wird“ (Herbrand, 2002).
Hebrand weist an gleicher Stelle darauf hin, dass Kultur als ein „Orientierungssystem“ zu verstehen sei, das „effektive Interaktion, Kooperation und Kommunikation“ erlaube.
Kultur habe für die Mitglieder einer Gruppe, so Herbrand "(…) nicht nur eine orientierende, sinngebende und identitätsstiftende Funktion, sondern grenzt diese zugleich von anderen sozialen Gruppen ab“ (Herbrand, 2002). Im Folgenden soll zunächst der Begriff der interkulturellen Kompetenz und deren Relevanz für Unternehmungen beleuchtet werden, um aufbauend die Notwendigkeit von interkulturellen Trainings zu erläutern.
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