Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss kognitiver Heuristiken auf die Glaubwürdigkeitsbewertung von Asylsuchenden und die daraus resultierende juristische Entscheidungsfindung am Beispiel des Bundesverwaltungsgerichts (BVwG).
Basierend auf einer umfassenden Befragung von Richtern wurden verschiedene Hypothesen überprüft, darunter die Annahme, dass bestimmte kognitive Heuristiken unbewusst in die Entscheidungsfindung einfließen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bewertung der Glaubwürdigkeit von Aussagen in Asylverfahren durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird, darunter persönliche Einschätzungen und vorgeprägte Annahmen. Insbesondere die Schulung und Sensibilisierung der Entscheidungsträger könnten dazu beitragen, eine objektivere Bewertung zu ermöglichen und den Einfluss kognitiver Heuristiken zu verringern.
Trotz einiger signifikanter Befunde bleiben jedoch weitere Fragen offen, insbesondere hinsichtlich der Langzeiteffekte von Schulungsprogrammen und der Rolle zusätzlicher Variablen. Ein Ausblick auf mögliche zukünftige Forschungsrichtungen zeigt auf, wie interdisziplinäre Ansätze und qualitative Methoden dazu beitragen können, das Verständnis für dieses komplexe Thema zu vertiefen. Die vorliegende Studie liefert somit wichtige Erkenntnisse für die Asylrechtsprechung und die Praxis und weist auf potenzielle Handlungsempfehlungen für Richter hin.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract in Deutsch
- Abstract in English
- Gender Erklärung
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in das Thema
- Zielsetzung und Forschungsfrage
- Relevanz der Forschungsfrage
- Theoretischer Hintergrund
- Psychologische Aspekte in der Asylrechtsprechung
- Sozialpsychologie bei Gericht
- Schemata
- Heuristiken
- Gruppenprozesse
- Psychologie der Entscheidung
- Entscheidungssituationen: Definitionen, Merkmale und Prinzipien
- Entscheidungsebenen und kognitiver Aufwand
- Kognitive Einflüsse auf die Entscheidungsfindung
- Rolle von Heuristiken in juristischen Kontexten
- Kognitive Dissonanz und Selbstrechtfertigung
- Urteilen und Entscheiden
- Einstellungen und Verhalten
- Stereotype, Vorurteile, Diskriminierung
- Forschungsstand, Literatur, Studien
- Quellen
- Erkenntnisse zu kognitiven Heuristiken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss kognitiver Heuristiken auf die Glaubwürdigkeitsbewertung von Asylsuchenden und die daraus resultierende juristische Entscheidungsfindung am Bundesverwaltungsgericht (BVWG). Die Studie basiert auf einer Befragung von Richtern und zielt darauf ab, die Rolle unbewusster kognitiver Prozesse in diesem Kontext aufzuzeigen.
- Kognitive Heuristiken in der Asylrechtsprechung
- Einfluss persönlicher Einschätzungen und vorgeprägter Annahmen
- Objektivität der Glaubwürdigkeitsbewertung
- Wirkung von Schulungen und Sensibilisierungsprogrammen
- Möglichkeiten interdisziplinärer Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Zielsetzung und Relevanz der Forschungsfrage. Der theoretische Hintergrund beleuchtet psychologische Aspekte der Asylrechtsprechung, insbesondere die Rolle von Schemata, Heuristiken und Gruppenprozessen bei der Entscheidungsfindung. Es werden verschiedene psychologische Konzepte, wie kognitive Dissonanz, Stereotype und Vorurteile, im Kontext der Asylrechtsprechung diskutiert. Der Forschungsstand zu kognitiven Heuristiken wird zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Kognitive Heuristiken, Asylrechtsprechung, Glaubwürdigkeitsbewertung, Bundesverwaltungsgericht (BVWG), Entscheidungsfindung, objektive Bewertung, Schulung, Sensibilisierung, Vorurteile, Stereotype.
- Arbeit zitieren
- Emma Lauda (Autor:in), 2024, Kognitive Einflüsse auf die Entscheidungsfindung am Bundesverwaltungsgericht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1500916