Enthusiastisch, idealistisch und selbstherrlich: Karl Moor, der Hauptakteur des Dramas "Die Räuber" von Schiller, ist mit sämtlichen Attributen versehen, die ihn zu seiner Position als Räuberhauptmann qualifizieren. Doch hadert er zusehends mit seinem Schicksal und kann sich nicht vollends mit dem Bösen identifizieren, während seine Gefolgsleute auf monströse Weise morden.
In dieser Arbeit soll die Räuberthematik in Schillers Werk untersucht werden. Methodisch liegt hierbei ein psychoanalytischer Interpretationsansatz zu Grunde. Daher sollen Freuds Errungenschaften psychoanalytischen Denkens für die Erklärung der aufgezeigten Phänomene fruchtbar gemacht werden. Im Speziellen dient seine Schrift "Massenpsychologie und Ich-Analyse" als Grundlagentext, da einige Ähnlichkeiten zwischen der dort von ihm beschriebenen Masse und der Räuberbande bestehen.
Um eines relationalen Überblicks gerecht zu werden, gliedert sich die Interpretation in drei Abschnitte. Erstens soll das Bündnis als solches und Karls Entschluss zur Führerschaft näher beleuchtet werden. Zweitens gilt es, Karl ein psychoanalytisches Profil zu verleihen, vor dem er versucht, seiner Aufgabe als Führer gerecht zu werden. Und drittens darf die Masse an sich nicht außer Acht bleiben. Das Selbstverständnis der Räuber wird im "Räuberlied" des vierten Akts offenbar.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- MASSENPSYCHOLOGIE UND ICH-ANALYSE
- HINTERGRUND
- MASSENBEGRIFF
- DIE LIBIDINÖSE KONSTRUKTION EINER MASSE
- DIE RÄUBER...
- ZUM WERK
- INHALT DES STÜCKS
- INTERPRETATION.
- DAS RÄUBERBÜNDNIS (I, 2)
- KARL ALS HAUPTMANN
- DAS RÄUBERLIED (IV, 5).
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Räuberthematik in Schillers „Die Räuber“ aus einer psychoanalytischen Perspektive. Dabei werden Freuds Theorien zur Massenpsychologie und Ich-Analyse herangezogen, um die Dynamiken innerhalb der Räuberbande zu erklären. Die Arbeit konzentriert sich auf die Beziehung zwischen den Räubern, insbesondere auf die Rolle des Führers Karl Moor.
- Psychoanalytische Interpretation von Schillers „Die Räuber“
- Anwendung von Freuds Massenpsychologie und Ich-Analyse auf die Räuberbande
- Die Rolle des Führers Karl Moor und seine Beziehung zu den anderen Räubern
- Das Verhältnis zwischen individueller und kollektiver Identität innerhalb der Räuberbande
- Die Bedeutung des Räuberlieds im Kontext der Massenpsychologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Räuberthematik in Schillers Werk ein und skizziert den psychoanalytischen Ansatz der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet den Hintergrund und die zentralen Konzepte von Freuds Massenpsychologie und Ich-Analyse, insbesondere den Begriff der „Masse“ und die libidinöse Bindung innerhalb einer Masse. Kapitel 3 bietet einen Überblick über das Werk „Die Räuber“ und seinen Inhalt. Kapitel 4 befasst sich mit der Interpretation der Räuberthematik im Drama, indem es das Räuberbündnis, Karls Rolle als Hauptmann und das Räuberlied analysiert.
Schlüsselwörter
Psychoanalyse, Massenpsychologie, Ich-Analyse, Räuberthematik, „Die Räuber“, Schiller, Karl Moor, Führer, Masse, libidinöse Bindung, Räuberbündnis, Räuberlied.
- Arbeit zitieren
- Anne-Kathrin Hasse (Autor:in), 2009, Psychoanalytische Annäherung an die Räuberthematik in Schillers "Die Räuber", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150132