Die Ergebnisse einer Studienreihe zu Emotionsregulation im Leistungskontext von Brooks (2014) deuten darauf hin, dass Positive Energetisierung leistungsförderlicher als Entspannung ist. Andere Studien lassen jedoch vermuten, dass die emotionalen Anforderungen einer Leistungssituation eine entscheidende Rolle spielen und nicht von einer allgemeinen Überlegenheit Positiver Energetisierung ausgegangen werden kann. Vor diesem Hintergrund wurde in
vorliegender Studie mit der Anforderungsorientierten Emotionskongruenz ein situationsspezifischer Ansatz zu Emotionsregulation im Leistungskotext aufgestellt. Ziel dieser Studie war es, diesen Ansatz empirisch zu prüfen sowie die Ergebnisse von Brooks (2014) zu replizieren.
Bei der Studie handelte es sich um ein experimentelles 2x2-Studiendesign mit den unabhängigen Variablen Emotionaler Zielzustand im Experiment (Positive Energetisierung oder Entspannung) sowie Leistungssituation (Feinmotorische und Kommunikative Aufgabe). Die Leistungsunterschiede zwischen beiden experimentellen Gruppen in den Aufgaben wurden inferenzstatistisch geprüft. Der Stichprobenumfang lag bei 107 Proband:innen.
In der Feinmotorischen Aufgabe konnten keine Unterschiede zwischen den experimentellen Gruppen beobachtet werden. Die Ergebnisse der kommunikativen Aufgabe auf Basis einer MANCOVA deuten darauf hin, dass Positive Energetisierung einen stärkeren Zusammenhang mit kommunikativer Leistung aufweist als Entspannung. Allerdings konnten post-hoc auf Ebene einzelner Subvariablen (Überzeugungskraft, Selbstvertrauen, Kompetenz, Beharrlichkeit und Rededauer) im Gegensatz zu Brooks (2014) keine signifikante Unterschiede zwischen Positiver Energetisierung und Entspannung festgestellt werden.
Insgesamt deuten die Ergebnisse vorliegender Arbeit darauf hin, dass emotionale Anforderungen eine Rolle für Emotionsregulation im Leistungskontext spielen. Zukünftige Studien sowie die praktische Anwendung könnten davon profitieren, wenn neben den emotionalen Anforderungen auch die emotionalen Ausgangszustände für die Ausrichtung der Emotionsregulation berücksichtigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Abstract
- Tabellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer und empirischer Hintergrund
- 2.1 Emotionen
- 2.1.1 Begriffliche Einordnung
- 2.1.2 Emotionsgenese
- 2.1.3 Relevanz und Funktion von Emotionen
- 2.2 Emotionsregulation
- 2.2.1 Notwendigkeit von Emotionsregulation
- 2.2.2 Begriffliche Einordnung
- 2.2.3 Emotionsregulationsziele
- 2.2.4 Strategien der Emotionsregulation
- 2.2.5 Emotionsregulationsergebnisse
- 2.3 Emotionen und Emotionsregulation in Leistungssituationen
- 2.3.1 Leistungssituationen
- 2.3.2 Leistungsbezogene Emotionen
- 2.3.3 Emotionsregulation in Leistungssituationen
- 2.3.4 Arousal Kongruenz nach Brooks (2014)
- 2.4 Theoretische Verknüpfung und Hypothesenbildung
- 2.4.1 Anforderungsorientierte Emotionskongruenz in Leistungssituationen
- 2.4.2 Emotionale Zielzustände: Positive Energetisierung und Entspannung
- 2.4.3 Überblick und Ziele der Studie
- 2.4.4 Feinmotorische und Kommunikative Hypothese
- 2.4.5 Überblick und Annahmen zu explorativen Analysen
- 2.1 Emotionen
- 3 Methoden
- 3.1 Stichprobe
- 3.1.1 Rekrutierung
- 3.1.2 Selektion
- 3.1.3 Beschreibung
- 3.1.4 Testplanung
- 3.2 Studiendesign
- 3.3 Studienablauf
- 3.3.1 Vorerhebung
- 3.3.2 Hauptuntersuchung
- 3.4 Erhebungsinstrumente und Versuchsmaterial
- 3.4.1 Unabhängige Variablen
- 3.4.2 Abhängige Leistungsvariable
- 3.4.3 Wahrgenommener Emotionaler Zustand
- 3.4.4 Funktionalitätsüberzeugungen Vorträge und Schriftlichen Prüfungen
- 3.4.5 Kontrollvariablen
- 3.5 Forschungsethik
- 3.6 Datenauswertung
- 3.1 Stichprobe
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Emotionsregulation und Leistung - Statistische Prüfung der Hypothesen
- 4.1.1 Emotionsregulation und Leistung – Feinmotorische Hypothese
- 4.1.2 Emotionsregulation und Leistung – Kommunikative Hypothese
- 4.2 Explorative Analysen
- 4.2.1 Zusammenhang von Emotionalen Zuständen in Fremdwahrnehmung und Kommunikativer Leistung
- 4.3.2 Funktionalitätsüberzeugungen von Emotionsregulation in der Praxis
- 4.1 Emotionsregulation und Leistung - Statistische Prüfung der Hypothesen
- 5 Diskussion
- 5.1 Zusammenfassung der Ziele
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis untersucht den Einfluss von Emotionsregulation auf die Leistung in verschiedenen Leistungssituationen. Insbesondere stehen die Strategien der positiven Energetisierung und der Entspannung im Fokus, wobei deren Wirksamkeit in Abhängigkeit von den spezifischen Anforderungsmerkmalen der Leistungssituation beleuchtet wird.
- Emotionsregulation als Einflussfaktor auf die Leistung
- Untersuchung der Wirksamkeit von positiven Energetisierung und Entspannung
- Analyse des Einflusses der emotionalen Anforderungen der Leistungssituation auf Emotionsregulation
- Entwicklung eines situationsspezifischen Ansatzes zur Emotionsregulation im Leistungskontext (Anforderungsorientierte Emotionskongruenz)
- Empirische Überprüfung des entwickelten Ansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Der Text liefert eine Einleitung in die Thematik der Emotionsregulation im Leistungskontext und erläutert die Relevanz der Fragestellung.
- Kapitel 2: Theoretischer und empirischer Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet die grundlegenden Konzepte von Emotionen, Emotionsregulation und Leistungssituationen. Es werden verschiedene Theorien und empirische Befunde vorgestellt, die den aktuellen Stand der Forschung in diesem Bereich widerspiegeln.
- Kapitel 3: Methoden: Hier wird die Methodik der durchgeführten Studie im Detail beschrieben. Es werden die Stichprobe, das Studiendesign, der Studienablauf, die verwendeten Erhebungsinstrumente und die Datenauswertung vorgestellt.
- Kapitel 4: Ergebnisse: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der durchgeführten Studie präsentiert und interpretiert. Dabei werden die Daten zur Wirksamkeit von positiven Energetisierung und Entspannung in Abhängigkeit von den Anforderungen der Leistungssituation analysiert.
- Kapitel 5: Diskussion: Dieses Kapitel bietet eine zusammenfassende Diskussion der Ergebnisse und ihrer Implikationen. Es werden die Stärken und Schwächen der Studie betrachtet, sowie die zukünftigen Forschungsbedarfe und die praktische Relevanz der Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Emotionsregulation, Leistungsbezogene Emotionen, Leistungssituationen, Positive Energetisierung, Entspannung, Anforderungsorientierte Emotionskongruenz, Feinmotorische Aufgabe, Kommunikative Aufgabe, Empirische Forschung, Studiendesign, Ergebnisse, Diskussion.
- Quote paper
- Michael Fisch (Author), 2024, Mit Emotionsregulation zum Erfolg? Wie wirken sich Entspannung und Positive Energetisierung in Leistungssituationen aus?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1502629