Diese Masterarbeit beleuchtet die Wahrnehmungen von Schüler:innen aus Familien mit Migrationsgeschichte hinsichtlich Lehrkräften ohne Migrationsbiographie. Angesichts der Leistungsdefizite dieser Schüler:innen in nationalen und internationalen Schulleistungsuntersuchungen, insbesondere seit den PISA- und IGLU-Studien, wird der Einfluss von Lehrkräften mit Migrationshintergrund auf die Bildungsförderung thematisiert. Anhand von sechs Interviews mit Jugendlichen zwischen 16 und 19 Jahren wird untersucht, inwieweit Lehrkräfte ohne Migrationsbiographie als Bildungsbenachteiligung wahrgenommen werden. Die qualitative Inhaltsanalyse der Interviews offenbart, dass die Jugendlichen überwiegend ein positives Bild ihrer Lehrkräfte haben und diese nicht als Ursache für ihre Leistungsdefizite betrachten. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse für die Diskussion um Diversität im Lehrberuf und die Gestaltung inklusiver Bildungsangebote.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Zusammenfassung
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Forschungsstand
- 2.2 Begriffserklärung Migrationshintergrund und Jugendliche aus Familien mit Migrationsgeschichte
- 2.3 Bildungsungleichheiten im deutschen Schulsystem
- 2.3.1 Bildungsungleichheiten im deutschen Schulsystem aufgrund von Migrationserfahrungen
- 2.3.2 Reproduktion von Bildungsungleichheit durch Lehrkräfte
- 2.4 Lehrpersonen im deutschen Schulsystem: Erwartungen an „gute Lehrkräfte“
- 2.4.1 Kompetenz- und Aufgabenprofil von Lehrkräften an deutschen Schulen
- 2.4.2 Erwartungen an Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte
- 2.4.3 Wahrnehmung von Lehrkräften aus Schüler:innenperspektive
- 2.4.4 Relevanz des Schüler:innen-Lehrer:innen-Verhältnisses
- 2.4.5 Konjunktiver Erfahrungsraum und Habitussensibilität
- 3. Methodisches Vorgehen
- 3.1 Begründung des qualitativen Forschungsansatzes
- 3.2 Stichprobe
- 3.3 Datenerhebungsmethode: Problemzentriertes Leitfadeninterview
- 3.3.1 Transkriptionskonventionen
- 3.4 Datenauswertungsmethode: Inhaltlich Strukturierende Qualitative Inhaltsanalyse
- 4. Ergebnisdarstellung
- 4.1 Darstellung der ergebnisrelevanten Haupt- und Subkategorien
- 4.2 Subjektive Definition von „Migrationshintergrund“
- 4.3 Subjektive Wahrnehmung von Bildungsbenachteiligung
- 4.3.1 Relevanz im Schulalltag
- 4.3.2 Subjektive Differenzwahrnehmung
- 4.3.3 Leistungserbringung und Benotung
- 4.4 Schüler:innen-Lehrer:innen-Verhältnis
- 4.4.1 Relevanz Schüler:innen-Lehrer:innen-Verhältnis
- 4.4.2 Faktoren für ein gutes Schüler:innen-Lehrer:innen-Verhältnis
- 4.5 Subjektive Wahrnehmung von Lehrkräften mit Migrationsbiographie
- 4.5.1 Konjunktiver Erfahrungsraum und Verhältnis zu Lehrkräften mit Migrationsbiographie
- 4.5.2 Subjektive Wahrnehmung der Relevanz von Migrationsbiographien bei Lehrkräften
- 4.6 Subjektive Wahrnehmung der Rolle von Lehrkräften
- 4.6.1 Lehrkräfte als Motivationsperson
- 4.6.2 Lehrkräfte als Vorbilder
- 4.6.3 Lehrkräfte als Vertrauenspersonen
- 4.7 Subjektive Wahrnehmung von Lehrer:inneneigenschaften
- 4.7.1 Positiv wahrgenommene Lehrer:inneneigenschaften
- 4.7.2 Subjektive Wahrnehmung von negativen Lehrer:inneneigenschaften
- 4.8 Wahrnehmung des Schulalltags
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die subjektive Wahrnehmung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund bezüglich ihrer Lehrkräfte an deutschen Schulen. Ziel ist es, die Perspektive dieser Schüler:innen zu beleuchten und ungeklärte Fragen zum Thema Bildungsungleichheit und dem Einfluss von Lehrkräften zu diskutieren.
- Subjektive Wahrnehmung von Bildungsbenachteiligung durch Schüler:innen mit Migrationshintergrund
- Das Schüler:innen-Lehrer:innen-Verhältnis und seine Einflussfaktoren
- Die Rolle von Lehrkräften mit und ohne Migrationshintergrund aus Schülerperspektive
- Relevanz des konjunktiven Erfahrungsraums im Kontext des Schüler-Lehrer-Verhältnisses
- Analyse subjektiver Wahrnehmungen von Lehrer:inneneigenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Forschungsstand. Der theoretische Hintergrund beleuchtet Bildungsungleichheiten im deutschen Schulsystem, den Begriff „Migrationshintergrund“, und Erwartungen an Lehrkräfte. Die Methodologie beschreibt den qualitativen Forschungsansatz, die Stichprobe und die Datenauswertung. Die Ergebnisdarstellung präsentiert die subjektiven Wahrnehmungen der Jugendlichen zu verschiedenen Aspekten, einschließlich ihrer Definition von „Migrationshintergrund“, ihrer Wahrnehmung von Bildungsbenachteiligung, dem Schüler-Lehrer-Verhältnis und der Rolle von Lehrkräften.
Schlüsselwörter
Migrationshintergrund, Bildungsungleichheit, Schüler:innen-Lehrer:innen-Verhältnis, Qualitative Inhaltsanalyse, Subjektive Wahrnehmung, Lehrkräfte, Deutsche Schulen, Interviews, Jugendliche.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2023, Wie sprechen Jugendliche aus Familien mit Migrationsgeschichte über ihre Lehrkräfte in deutschen Schulen? Eine qualitative Interviewstudie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1502833