Anhand der Rede des damaligen Bundestagspräsidenten Philipp Jenninger zur 50. Jährung der Reichsprogromnacht soll in dieser Arbeit der Topos der Gedenkrede aus sprachgeschichtlicher Sicht betrachtet werden. Dabei sind mehrere Arbeitsschritte nötig. Zum einen soll die Rede in ihrem geschichtlichen Kontext des Jahres 1988 untersucht werden. Des Weiteren soll versucht werden zu klären, welche sprachli-chen und rhetorischen Mittel in dieser verwendet wurden, um Aufschluss und Erklä-rungen darüber zu geben, inwieweit ihre verheerenden Folgen für den Vortragenden auf rhetorische Fehltritte zurückzuführen sind. Die Rede Jenningers eignet sich au-ßerdem besonders um gesellschaftliche Auswirkungen von politischen Reden zu a-nalysieren. Schließlich wird sie der des damaligen Bundespräsidenten Weizsäcker zum 40. Jahrestag des Kriegsendes im Deutschen Bundestag gegenübergestellt, um rhetorische Unterschiede herauszuarbeiten. Es ist nötig an dieser Stelle textsorten-adäquat zu arbeiten da andere politische Reden, wie solche auf Wahlkampfveran-staltungen oder in Sitzungen des Bundestages eine vollkommen andere Zielsetzung haben. Diese zielen zumeist auf Identifikationsstiftung bei den Anhängern der eige-nen Partei und den Wählern, wohingegen politische Gedenkreden eine Person oder ein Geschehen in Erinnerung bringen oder halten sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Gedenkrede: Aufgabe und Erwartungen
- 2. Die Gedenkrede vor dem "Fall Jenninger(s)"
- 3. Die Rede Jenningers zum Gedenktag der Reichsprogromnacht
- 3.1 Geschichtlicher Hintergrund
- 3.2 Die Rede: rhetorische Fehlleistung oder absehbare Diffamierung
- 3.3 Kritik an der Rede
- 3.4 Die Rede Jenningers in der Sprachanalyse
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Topos der Gedenkrede aus sprachgeschichtlicher Sicht am Beispiel einer Gedenkrede Philipp Jenningers. Die Analyse der Rede Jenningers im Kontext des Jahres 1988 soll Aufschluss über die sprachlichen und rhetorischen Mittel geben, die in dieser Rede verwendet wurden. Die Arbeit versucht zu klären, inwieweit die verheerenden Folgen für den Vortragenden auf rhetorische Fehltritte zurückzuführen sind. Darüber hinaus wird die Rede Jenningers hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Auswirkungen analysiert und mit der Rede des damaligen Bundespräsidenten Weizsäcker zum 40. Jahrestag des Kriegsendes im Deutschen Bundestag verglichen, um rhetorische Unterschiede herauszuarbeiten.
- Analyse der Rede Philipp Jenningers im Kontext des Jahres 1988
- Untersuchung der sprachlichen und rhetorischen Mittel in der Rede
- Beurteilung der Auswirkungen der Rede auf den Vortragenden
- Analyse der gesellschaftlichen Auswirkungen der Rede
- Vergleich der Rede Jenningers mit der Rede des damaligen Bundespräsidenten Weizsäcker
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Analyse. Das erste Kapitel behandelt die Aufgabe und die Erwartungen an Gedenkreden im Allgemeinen. Es werden verschiedene Ansätze und Perspektiven auf den Topos der Gedenkrede vorgestellt, die für die Analyse der Rede Jenningers relevant sind. Das zweite Kapitel beleuchtet die Situation der Gedenkrede vor dem „Fall Jenninger(s)“, um einen historischen Kontext für die Rede Jenningers zu schaffen. Das dritte Kapitel analysiert die Rede Jenningers zum Gedenktag der Reichsprogromnacht. Es werden der geschichtliche Hintergrund der Rede, die in ihr verwendeten rhetorischen Mittel und die Kritik an der Rede behandelt. Darüber hinaus wird die Rede Jenningers aus sprachwissenschaftlicher Sicht betrachtet.
Schlüsselwörter
Gedenkrede, Topos, Sprachgeschichte, Philipp Jenninger, Reichsprogromnacht, Rhetorik, Sprachliche Mittel, Gesellschaftliche Auswirkungen, Politische Reden, Textsortenanalyse, Vergleich, Bundespräsident Weizsäcker.
- Arbeit zitieren
- MA Guido Maiwald (Autor:in), 2003, Der Topos der Gedenkrede aus sprachgeschichtlicher Sicht am Beispiel einer Gedenkrede Philipp Jenningers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150374