Gerade in Zeiten der Weltwirtschaftskrise geraten Gesellschaften immer häufiger in Krisensituationen infolge von Liquiditätsengpässen. Umso schwieriger gestaltet sich jedoch die Situation für Gesellschaften wenn im Falle einer allgemeinen Kreditklemme Finanzinstitute nicht in der Lage sind einen drohenden Liquiditätsengpass mit Hilfe von Darlehen zu überbrücken. Ein weiteres Problem ist in dem Kapitalbedarf für eine geplante Expansion der Gesellschaft zu sehen. Benötigt die Gesellschaft frisches Geld, um etwa neue Geschäftsfelder zu erschließen oder Projekte durchzuführen, ist der erste Gang zur Hausbank. Häufig ist es aber dann so, dass die erforderlichen Mittel der Gesellschaft aus eigener Tasche als Darlehen zur Verfügung gestellt werden müssen, da Banken eine Finanzierung, trotz Stellung geeigneter privater Sicherheiten, gerade in der aktuellen Finanzmarktsituation, verweigern. Umso weitreichender sind die Folgenden die sich aus dem Urteil IV R24/03 des Bundesfinanzhofs aus dem Jahre 2005 ableiten lassen. Demnach erhöht das von einem Kommanditisten an seine KG gewährte Darlehen sein Kapitalkonto i.S.d. § 15a Abs. 1 Satz 1 EStG, wenn es den vertraglichen Bestimmungen zufolge während des Bestehens der Gesellschaft vom Kommanditisten nicht gekündigt werden kann und wenn das Guthaben im Falle seines Ausscheidens oder der Liquidation der Gesellschaft mit einem eventuell bestehenden negativen Kapitalkonto verrechnet wird. In folgender Arbeit sollen nun die einzelnen Voraussetzungen für ein Vorliegen eines Fi-nanzplandarlehens sowie die Zusammensetzung des Kapitalkontos i.S.d. § 15a Abs. 1 Satz 1 EStG erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangsfall
- Definition und Ausweis von Finanzplandarlehen
- Finanzplandarlehen sind Fremdkapital
- Ausnahme Finanzplandarlehen als Eigenkapital
- Voraussetzungen für Finanzplandarlehen
- Der Begriff des Kapitalkontos
- Aufbau eines Kapitalkontos
- Ausgleichs- bzw. abzugsfähig Verluste
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Voraussetzungen für das Vorliegen eines Finanzplandarlehens und der Zusammensetzung des Kapitalkontos i.S.d. § 15a Abs. 1 Satz 1 EStG. Der Fokus liegt auf der Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen für Finanzplandarlehen im Kontext von Kommanditgesellschaften (KG). Die Arbeit beleuchtet insbesondere die Relevanz dieser Finanzierungsform in Zeiten wirtschaftlicher Krisen, in denen Liquiditätsengpässe und der Mangel an Kreditvergaben durch Finanzinstitute ein häufiges Problem darstellen.
- Definition und rechtliche Einordnung von Finanzplandarlehen
- Voraussetzungen für die Einstufung als Eigenkapital
- Aufbau und Zusammensetzung des Kapitalkontos
- Relevanz von Finanzplandarlehen in Krisenzeiten
- Rechtliche Rahmenbedingungen im Kontext der Steuergesetzgebung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Relevanz von Finanzplandarlehen in Zeiten wirtschaftlicher Krisen. Die Arbeit befasst sich mit den Voraussetzungen für das Vorliegen eines Finanzplandarlehens und der Zusammensetzung des Kapitalkontos i.S.d. § 15a Abs. 1 Satz 1 EStG. Sie beleuchtet die Bedeutung des Urteils IV R24/03 des Bundesfinanzhofs aus dem Jahr 2005.
- Ausgangsfall: Dieses Kapitel beschreibt den konkreten Fall, auf den sich die Arbeit bezieht. Es handelt sich um eine GmbH & Co. KG, die von ihren Kommanditisten zinslose Darlehen erhalten hat.
- Definition und Ausweis von Finanzplandarlehen: Das Kapitel definiert den Begriff des Finanzplandarlehens und unterscheidet zwischen der Einordnung als Fremd- und Eigenkapital. Es beleuchtet die spezifischen Eigenschaften, die ein Finanzplandarlehen von anderen Arten von Darlehen abgrenzen.
- Voraussetzungen für Finanzplandarlehen: Dieses Kapitel beschreibt die Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit ein Darlehen als Finanzplandarlehen im Sinne des § 15a Abs. 1 Satz 1 EStG anerkannt wird.
- Der Begriff des Kapitalkontos: Hier wird der Aufbau und die Zusammensetzung des Kapitalkontos im Kontext von Finanzplandarlehen erläutert.
Schlüsselwörter
Finanzplandarlehen, Kapitalkonto, § 15a Abs. 1 Satz 1 EStG, Kommanditgesellschaft (KG), Treugeberkommanditist, Bundesfinanzhof (BFH), Urteil IV R24/03, Liquiditätsengpässe, Kreditklemme, Steuerrecht, Gesellschaftsrecht.
- Arbeit zitieren
- Alexander Schmidt (Autor:in), 2009, Die Voraussetzungen des Vorliegens und die Zusammensetzung des Kapitalkontos unter besonderer Berücksichtigung eines sog. Finanzplandarlehens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150419