Leistungssport zu betreiben, egal ob in Individual- oder Mannschaftssportarten, nimmt viel Zeit in Anspruch. Vor allem für Kinder und Jugendliche besteht die Schwierigkeit darin, ihre Termine für Training, Wettkampf und Turniere mit einem angemessenen Schulabschluss unter einen Hut zu bekommen.
Aus diesem Zweck wurde 1997 der Arbeitskreis „Eliteschulen des Sports“ gegründet. Unter dem Motto „Weltmeister werden und die Schule schaffen“ soll in diesen Einrichtungen das vorrangige Ziel sein, die leistungssportliche Karriere und die schulische Ausbildung in idealer Weise aufeinander abzustimmen.
Jedoch ist hervorzuheben, dass diese Eliteschulen keineswegs mit den Sportgymnasien oder mit Schulen, welche ein sportliches Profil anbieten, gleichzusetzen sind. Diese, speziell für den Leistungssport eingerichteten, Bildungseinrichtungen müssen konkrete Kriterien erfüllen, um eine duale Karriere garantieren zu können.
In diesem Zusammenhang muss der Begriff Elite auch eigens gedeutet werden. Dieser traditionsreiche Begriff ist in Diesem System keineswegs mit den Elite-Akademien, wo Begnadete und Reiche auf Führungspositionen in der Wirtschaft oder im Bankenwesen vorbereitet werden, gleichzusetzen. Sie sind auch nicht mit den Eliteuniversitäten, wie u. a. in München, Heidelberg und Berlin, zu vergleichen. In den Eliteschulen des Sports soll eines Tages, durch die Bereitstellung von modernen Sportstätten und Geräten, ausreichend Zeit für Training und die Ausbildung durch Elite-Ausbilder, aus hoch begnadeten Nachwuchssportlern die sportliche Elite Deutschlands entstehen. Um diese Chance jedem Talent gewähren zu können, werden die Schulen und das gesamte Projekt vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der Stiftung Deutsche Sporthilfe und ganz besonders von der Sparkassen Finanzgruppe gefördert und getragen.
Abgesehen vom finanziellen Aspekt hat der einstige militärische Begriff seine Bedeutung behalten. Elite ist Herausforderung, mehr Leistungsbereitschaft, emotionale Begeisterung, Fleiß, Initiativen, Identifikation, mentale Stärke, Disziplin und der Wille überdurchschnittliche sportliche Leistungen erzielen zu wollen...
Inhaltsverzeichnis
1. Einordnung des Elitebegriffs in das Konzept der sportbetonten Schulen
2. Ziele, Aufgabenbereiche und nationale Ersteckung der sportbetonten Schulen
3. Qualitätskriterien und Vergaberichtlinien des Auszeichnung „Eliteschulen des Sports“
4. Aufnahmeprozedere für Schüler/innen
5. Sportliche und Schulische Lehrinhalte des Unterrichtsalltages
6. Nationale und internationale Erfolge des Förderprojektes „Eliteschulen des Sports“
7. Literatur- und Quellenverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: http://www.la-coaching-academy.de/2009_sportpolitik/2009-03-07-eliteschulen-des-deutschen-sports-teil-1.php [14.06.2009; 12:01 Uhr]
1. Einordnung des Elitebegriffs in das Konzept der sportbetonten Schulen
Leistungssport zu betreiben, egal ob in Individual- oder Mannschaftssportarten, nimmt viel Zeit in Anspruch. Vor allem für Kinder und Jugendliche besteht die Schwierigkeit darin, ihre Termine für Training, Wettkampf und Turniere mit einem angemessenen Schulabschluss unter einen Hut zu bekommen.
Aus diesem Zweck wurde 1997 der Arbeitskreis „Eliteschulen des Sports“ gegründet. Unter dem Motto „Weltmeister werden und die Schule schaffen“ soll in diesen Einrichtungen das vorrangige Ziel sein, die leistungssportliche Karriere und die schulische Ausbildung in idealer Weise aufeinander abzustimmen.
Jedoch ist hervorzuheben, dass diese Eliteschulen keineswegs mit den Sportgymnasien oder mit Schulen, welche ein sportliches Profil anbieten, gleichzusetzen sind. Diese, speziell für den Leistungssport eingerichteten, Bildungseinrichtungen müssen konkrete Kriterien erfüllen, um eine duale Karriere garantieren zu können.
In diesem Zusammenhang muss der Begriff Elite auch eigens gedeutet werden. Dieser traditionsreiche Begriff ist in Diesem System keineswegs mit den Elite-Akademien, wo Begnadete und Reiche auf Führungspositionen in der Wirtschaft oder im Bankenwesen vorbereitet werden, gleichzusetzen. Sie sind auch nicht mit den Eliteuniversitäten, wie u. a. in München, Heidelberg und Berlin, zu vergleichen. In den Eliteschulen des Sports soll eines Tages, durch die Bereitstellung von modernen Sportstätten und Geräten, ausreichend Zeit für Training und die Ausbildung durch Elite-Ausbilder, aus hoch begnadeten Nachwuchssportlern die sportliche Elite Deutschlands entstehen. Um diese Chance jedem Talent gewähren zu können, werden die Schulen und das gesamte Projekt vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der Stiftung Deutsche Sporthilfe und ganz besonders von der Sparkassen Finanzgruppe gefördert und getragen.
Abgesehen vom finanziellen Aspekt hat der einstige militärische Begriff seine Bedeutung behalten. Elite ist Herausforderung, mehr Leistungsbereitschaft, emotionale Begeisterung, Fleiß, Initiativen, Identifikation, mentale Stärke, Disziplin und der Wille überdurchschnittliche sportliche Leistungen erzielen zu wollen. Die hohen Zuschauerzahlen und die große Begeisterung bei großen Sportevents, wie bei der Fußball Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland oder wie zuletzt bei der Leichathletik Weltmeisterschaft in Berlin zeigen, dass der Elitebegriff, welcher lange Zeit out und verpönt war, wieder akzeptiert wird und das Konzept der Eliteschulen des Sports zu einem positiven Ansehen Deutschlands beitragen.
2. Ziele, Aufgabenbereiche und nationale Ersteckung der sportbetonten Schulen
Sportbetonte Schulen haben im deutschen Bildungssystem den Stellenwert einer Spezialschule für sportlich Hochbegabte. Der Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gibt zu diesem Konzept auf seiner Homepage folgende Definition ab:
Eine Eliteschule des Sports ist eine Fördereinrichtung, die im kooperativen Verbund von Leistungssport, Schule und Wohnen Bedingungen gewährleistet, damit talentierte Nachwuchsathleten sich auf künftige Spitzenleistungen im Sport bei Wahrung ihrer schulischen Bildungschancen vorbereiten können. (www.dosb.de)
Demnach besteht das Hauptziel darin, den Schülerinnen und Schülern einen optimalen Schulabschluss zu gewähren, sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und die ausgewählten Talente auf das Hochleistungstraining vorzubereiten. Je nach Sportartenangebot und Alter der Athleten setzt jede Schule dieses Prinzip anders um.
Besonders durch einen geregelten Tagesablauf mit einem ausgewogenen Wechsel zwischen Lernen, Trainieren und Wohnen mit Internats- und Ganztagsbetreuung, sollen die Kinder und Jugendlichen in einem gemeinschaftlichem Miteinander soziales Verhalten erlernen, ihre Persönlichkeit entwickeln, lernen sich einzuordnen und Selbständigkeit, Disziplin und zugleich auch Durchsetzungsfähigkeit zu üben, welche für die sportliche Karriere, aber auch im Leben, von beachtlicher Bedeutung sind.
Für die Realisierung dieser Ziele gibt es seit 1997 40 Eliteschulen in Deutschland an denen über 11.300 Sporttalente gefördert werden und diese „duale Karriere“ eingeschlagen haben. Dieser Stand kann aber noch längst nicht als Höhepunkt gesehen werden. Die Aufgabe muss es sein ein flächendeckendes Verbundsystem aus Leistungssport und Schule in der Bundesrepublik zu errichten. Da ein Großteil der sportbetonten Schulen aus den Kinder- und Jugendsportschulen der ehemaligen DDR hervorgegangen sind, gibt es besonders in den alten Bundesländern noch viele weiße Flecken (s. Abbildung 1).
[...]
- Quote paper
- André Blaschke (Author), 2009, Eliteschulen des Sports, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150483