Diese Arbeit befasst sich auf den folgenden Seiten mit dem Zusammenhang zwischen Krisenkommunikation und Neurowissenschaft. Der Fokus richtet sich dabei auf das Erkennen von Spielräumen, mit deren Hilfe die Krisenkommunikation optimiert werden kann. Diese Optimierungen basieren auf den aktuellen Erkenntnissen der Neurowissenschaft.
Krisensituationen können vielfältige Erscheinungsformen haben. So erscheinen Unternehmen beispielsweise mit negativen Schlagzeilen in den Medien, etwa mit Bestechung, Steuerhinterziehung oder Umweltskandalen. Eine gelungene Kommunikation ist dann unter anderem wichtig, um entstandenen Schaden zu begrenzen, in einigen Fällen überlebenswichtig, da die Existenz des gesamten Unternehmens gefährdet ist. Für die professionelle Krisenkommunikation gilt, dass sie nicht erst in der konkreten Krisensituation beginnt, sondern weit im Vorfeld des Akutstadiums.
Der Krisenkommunikation kommt dabei die Aufgabe zu, für das Unternehmen relevante Themen an die Bezugsgruppen zu kommunizieren. Da die Kommunikation zwischen Menschen zu einem seht großen Teil unterbewusst gesteuert wird, liegt es nahe, zu untersuchen, wie das Unterbewusstsein kommuniziert und wie in Krisensituationen mit dem Unterbewusstsein der Bezugsgruppen zu kommunizieren ist.
Die Neurowissenschaft hat sich in den letzten Jahren insbesondere mit dem Unterbewusstsein des Menschen befasst und mit der Hilfe bildgebender Verfahren wichtige neue Erkenntnisse über die Steuerung menschlichen Entscheidens und Handelns sammeln können.
Unter anderem vom Ansatz des Neuromarketing inspiriert, legt das die Frage nahe, wie das Unterbewusstsein kommuniziert und – hier von zentraler Bedeutung – wie in Krisensituationen zukünftig mit dem Unterbewusstsein von Bezugsgruppen zu kommunizieren ist. Wie lassen sich in dieser Konstellation, die neurowissenschaftlichen Erkennt-nisse über das Unterbewusste für eine weitere Optimierung der Krisenkommunikation transdisziplinär einsetzen?
Diese Arbeit stellt sich demnach einer zweifachen Aufgabe, zum einen stellt sie den „State of the Art“ bezogen auf die Krisenkommunikation dar, zum anderen erarbeitet sie das Optimierungspotential, welches die aktuellen Erkenntnisse der Neurowissenschaften ermöglichen, und leitet somit eine Überschreitung der gegenwärtigen Konzeption der Krisenkommunikation ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Krisenkommunikation
- Definition des Begriffes „Krise“
- Ursachen von Krisen
- Aufgaben der Publics Relations
- Definition des Begriffs „Publics Relations“
- Bezugsgruppen
- Kernaufgaben der Publics Relations
- Eingrenzung des Begriffes „Krisen- PR“
- Image
- Neurowissenschaft
- Definitionen
- der Begriff „Neurowissenschaft“
- der Begriff „Neuroökonomie“
- der Begriff „Neurokommunikation“
- Beschreibung des Begriffs „Neurokrisenkommunikation“
- Kenntnisstand in den Neurowissenschaften
- Neurobiologische Grundlagen
- Das Gedächtnis
- Das explizite Gedächtnis
- Das implizite Gedächtnis
- Das Gedächtnis und die Emotionen (das emotionale Gedächtnis)
- Der Hypothalamus
- Die Amygdala
- Das Gedächtnis
- Das Bewusstsein und das Unterbewusstsein
- Das Bewusstsein
- Das Unterbewusstsein
- Das limbische System
- Die Theorie der somatischen Marker
- Der Einfluss des Unterbewussten auf das Handeln
- Definitionen
- Implikationen der Neurowissenschaften für die Krisenkommunikation
- Relevanz der Neurowissenschaften für die Krisenkommunikation
- Altruistische Bestrafung
- Priming Effekt
- Framing Effekt
- Motive und Motivsysteme
- Drei Grundmotive
- Die Big 3
- Limbic Map
- Gehirngerichtete Kommunikation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Krisenkommunikation und Neurowissenschaften. Im Fokus steht das Erkennen von Möglichkeiten, die Krisenkommunikation mithilfe aktueller Erkenntnisse der Neurowissenschaften zu optimieren. Das Ziel ist es, die Bedeutung des Unterbewusstseins in der Kommunikation zu verstehen und Wege aufzuzeigen, wie Unternehmen in Krisensituationen effektiv mit dem Unterbewusstsein ihrer Bezugsgruppen kommunizieren können.
- Die Rolle des Unterbewusstseins in der Kommunikation
- Die Anwendung neurowissenschaftlicher Erkenntnisse in der Krisenkommunikation
- Die Optimierung von Kommunikationsstrategien in Krisensituationen
- Die Bedeutung des emotionalen Gedächtnisses und der emotionalen Steuerung
- Die Nutzung von neurowissenschaftlichen Modellen zur Analyse von Entscheidungsverhalten in Krisen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt den Zusammenhang zwischen Krisenkommunikation und Neurowissenschaften dar. Das zweite Kapitel beleuchtet die grundlegenden Aspekte der Krisenkommunikation, einschließlich der Definition des Begriffs „Krise“, Ursachen von Krisen und der Aufgaben der Public Relations. Es werden verschiedene Bezugsgruppen und die Bedeutung der emotionalen Ebene in der Kommunikation hervorgehoben.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den neurowissenschaftlichen Grundlagen und legt den Schwerpunkt auf das Gedächtnis, das Bewusstsein und das Unterbewusstsein. Es werden wichtige Konzepte wie das explizite und implizite Gedächtnis, das limbische System und die Theorie der somatischen Marker erläutert. Die Kapitel 4 und 5 werden nicht zusammengefasst, um Spoiler zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Krisenkommunikation, Neurowissenschaften, Unterbewusstsein, Emotionen, Gedächtnis, Public Relations, Bezugsgruppen, Neuroökonomie, Neurokommunikation, Limbic Map, Framing Effekt, Priming Effekt, Altruistische Bestrafung.
- Quote paper
- Diplom Kaufmann (FH) Carsten Koch (Author), 2010, Neurokrisenkommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150516