Deutungshypothesen für Kurzgeschichten entwickeln

1. Unterrichtsbesuch Deutsch


Unterrichtsentwurf, 2006

13 Seiten, Note: 3,0


Leseprobe


1 Bedingungsanalyse

1.1 Kurzbeschreibung der Lerngruppe

Die Lerngruppe GA5 besteht aus Schulern1 der derzeitigen Klasse 11, die eine staatlich aner- kannte Ausbildung zum Gestaltungstechnischen absolvieren wollen und zugleich die Fachhoch- schulreife anstreben.

Am Unterricht nehmen insgesamt 24 Schuler, 9 mannliche und 15 weibliche, teil.

Bezogen auf Altersstruktur, abgebende Schulen und Schulabschluss ergibt sich folgendes Bild:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2 Lernbedingungen

Der Unterricht unter Anleitung findet donnerstags von 12.45 Uhr bis 14.15 Uhr statt. Ich habe bei den Schulern bisher sechs Doppelstunden hospitiert bzw. groOtenteils eigenstandig unter- richtet.

Den durchschnittlichen Lernstand der GA5 schatze ich nach meinem derzeitigen Erfahrungs- stand als mittelmaOig ein. Im Unterricht fallt auf, dass einige Schuler im Umgang mit (literari- schen) Texten weitaus geubter sind als der GroOteil der Schuler. Kommunikations- und Verstandnisprobleme treten bei vielen Schulern immer wieder auf. Auch die Lernbereitschaft beurteile ich als eher mittelmaOig. Haufig wird der Unterricht daher lediglich durch drei bis vier leistungsstarke und -bereite Schuler getragen. Die Lerngruppe weist insgesamt eine eher ungunstige Konstellation auf: Eine Schulerin ist als AuOenseiterin deklariert, mit der kaum jemand arbeiten mochte, eine Gruppe von Schulern verhalt sich auffallend pubertar, indem sie durch Kichern und Tuscheln den Unterricht storen, eine weitere Schulergruppe zeigt Bemu- hungen, sich aktiv am Unterricht beteiligen zu wollen, wird aber von anderen Schulern dauer- haft abgelenkt und schlieOlich zeigt sich eine weitere „Clique" im Unterricht sehr trage und unmotiviert. Auch die Unterrichtszeit wirkt sich auf das Verhalten der Schuler aus. Oftmals sind die Schuler mude, gegen Ende der Unterrichtszeit sinkt die Motivation hinsichtlich zielorientierten und leistungsbewussten Arbeitens, die Schuler werden unruhig.

Hinsichtlich der Methoden- und Sozialkompetenz ist zu konstatieren, dass die Schuler in mei- nen Unterrichtseinheiten Gruppenarbeit und Prasentationen geubt haben. Wenn die Schuler bei Gruppenarbeiten ihre Gruppen selbst bilden, ergibt sich das Problem, dass nur die Gruppen mit den leistungsstarken Schulern konzentriert arbeiten, die anderen Gruppen beschaftigen sich gerne mit auOerunterrichtlichen Dingen. Zudem kommt, dass die Schulerin, die als AuOen­seiterin behandelt wird, Probleme hat, Anschluss zu einer Gruppe zu finden.

Der Klassenraum ist sehr angenehm, da dieser hell, von angemessener GroOe und ruhig ist. Im Raum finden etwa 25 Schuler Platz. Es gibt einen Projektor sowie eine Tafel. Problematisch ist, dass es keine geeignete Projektionsflache gibt, was sich auf den Umgang mit dem OHP ungunstig auswirkt.

2 Didaktische Entscheidungen

2.1 Thematischer Zusammenhang und Richtlinienbezug

Die didaktischen und methodischen Entscheidungen basieren auf dem vorlaufigen Lehrplan Deutsch fur die hohere Berufsfachschule[2]. Daruber hinaus ergibt sich die Unterrichtsreihe aus der didaktischen Jahresplanung der Bildungsgangskonferenz[3], in der festgehalten ist, dass in der Klasse 11 in etwa 20 Unterrichtseinheiten die Analyse fiktionaler Texte eingeubt wird. Besonderes Augenmerk wird hierbei darauf gerichtet, dass die Schuler darauf vorbereitet werden sollen, Hypothesen zu fiktionalen Texten zu entwickeln. Diese Fachkompetenz wurde in den vergangenen Stunden gefordert, indem eine Auswahl fiktionaler Texte gelesen und besprochen wurden.

In der diesem Entwurf zugrundeliegenden Unterrichtsstunde setzen sich die Schuler produktiv mit der Kurzgeschichte „Steh auf, steh doch auf' von Heinrich Boll auseinander. Sie wenden eine kooperative Lernform an, die sie in den folgenden Lernprozessen zu selbststandigerer Arbeit fuhren kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2 Angestrebte Kompetenzen

Die Schuler analysieren produktionsorientiert die Schlussgestaltung der Kurzgeschichte „Steh auf, steh doch auf' und leiten hieraus Deutungshypothesen ab.

Ziele zur Fachkompetenz

Die Schuler konnen...

... das Thema/Problem der Kurzgeschichte mit eigenen Worten erfassen.

... eine mogliche Fortsetzung der Geschichte als Anhaltspunkt fur die Deutung gestalten. ... mogliche Deutungen erarbeiten und diskutieren.

Ziele zur Sozial-/Individualkompetenz

Die Schuler konnen...

... Informationen und Ideen untereinander austauschen.

... sich in gruppendynamische Prozesse integrieren.

... unterschiedliche Standpunkte tolerieren.

... eigene Interessen gegenuber vereinbarten Gruppenzielen zuruckstellen.

Ziele zur Methoden-/Lernkompetenz

Die Schuler konnen ...

... im Team kooperieren und Entscheidungen treffen.

... das Arbeitsziel erkennen und konzentriert und zielorientiert arbeiten.

... den produktiven Umgang mit Texten uben.

[...]


1 Aus stilistischen Gründen wird die maskuline Form verwendet.

[2] Herausgegeben vom Ministerium fur Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen, Volklinger Stral3e 49, 40221 Dusseldorf, 21.07.1992, Vorlaufiger Lehrplan 8/1992

3 Da die didaktische Jahresplanung derzeit uberarbeitet wird, habe ich als Grundlage die letzte Fassung von 2001 genutzt.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Deutungshypothesen für Kurzgeschichten entwickeln
Untertitel
1. Unterrichtsbesuch Deutsch
Note
3,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
13
Katalognummer
V150573
ISBN (eBook)
9783640631087
Dateigröße
490 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Zur Durchführung wird der Text "STEH AUF, STEH DOCH AUF" von Böll bebötigt. Dieser liegt hier aus urheberrechtlichen Gründen nicht bei.
Schlagworte
Deutungshypothesen, Kurzgeschichten, Unterrichtsbesuch, Deutsch
Arbeit zitieren
Tina Schröder (Autor:in), 2006, Deutungshypothesen für Kurzgeschichten entwickeln, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150573

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